Nova Scotia Duck Tolling Retriever

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Nova Scotia Duck Tolling Retriever

Nova Scotia Duck Tolling Retriever Steckbrief

Name
Nova Scotia Duck Tolling Retriever Steckbrief
Herkunft
Kanada
Lebenserwartung
ca. 10 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
17-23 kg
Häufige Krankheiten
Autoimmunkrankheiten
Felllänge
mittellang
Charakter/Wesen
kinderlieb, verspielt, intelligent, freundlich, stur, agil
Fellfarbe
rot
Besonderheiten

Anfängerhund, seltene Hunderasse, leicht erziehbar

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever aus?

Der Tolling-Retriever ist der kleinste aller Retriever. Er hat ein wasserabweisendes doppeltes Haarkleid. Es ist mittellang, weich und gewellt und mit dichter Unterwolle. Typisch ist seine rote bis orangene Fellfarbe. Zuweilen sind weiße Farbmarkierungen zu sehen. Die Pigmentierung der Nase, der Lefzen und der Augenränder soll fleischfarben, darf aber auch schwarz sein. Der Standard beschreibt ihn wie folgt:

Der Toller ist ein mittelgroßer, kraftvoller, kompakter, harmonischer und gut bemuskelter Hund; Knochensubstanz mittel bis kräftig; mit einem hohen Maß von Flinkheit, Wachsamkeit und Entschlossenheit. Viele Toller zeigen einen etwas traurigen Ausdruck, bis sie an die Arbeit gehen; sodann wechselt ihr Aussehen zu intensiver Konzentration und Erregung.

Wie groß wird ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever?

Er hat eine Widerristhöhe bei Rüden zwischen 48 und 51 Zentimeter und bei Hündinnen zwischen 45 bis 48. Entsprechend liegt das Gewicht Rüden 20 und 23, bei Hündinnen 17 und 20 Kilogramm.

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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat der Nova Scotia Duck Tolling Retriever?

Als erstes solltest Du im Bewusstsein haben, dass der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ein gelernter Jagdhund sind. Seine Elemente sind das Wasser und das Apportieren idealerweise aus dem Wasser. Als guter Schwimmer ist er ein talentierter und verlässlicher Apportierer zu Wasser und zu Land. Sein ausgeprägter Apportiersinn und sein Spieltrieb waren die unentbehrlichen Grundlagen für seine Lockfähigkeit bei der Entenjagd. Sie sind heute eine hervorragende Grundlage für seine Rolle als Familienhund und Freund der Kinder. Der Toller ist sehr kinderlieb und familienfreundlich. Der Spieltrieb bleibt dem Toller sein Leben lang und noch bis ins hohe Alter erhalten. Gerne kommentiert er das Spiel oder etwa die Ankunft fremder Personen lautstark. Er gilt als vokaler Hund. Fremden gegenüber ist er reserviert, aber nicht etwa aggressiv. Er macht sich auch gut als Wachhund. Sein Revier verteidigt er. Zugleich ist er an der Leine problemlos auch anderen Hunden gegenüber. Sein freundliches Wesen ist bestimmend für ihn. Zugleich besitzt er ein Stück schottische Sturheit. Wenn er genug hat, hat er genug. Dieser Gegenpol zu seinem sonst sehr arbeitsfreudigen Temperament macht ein Stück seines besonderen Charmes.

Nova Scotia Duck Tolling RetrieverHerkunft & Geschichte

Wo kommt der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ursprünglich her?

Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever hat seine Beschreibung bereits in seinem langen Namen. Er zählt zu den Retriever und ist ein Jagdhund mit dem Schwerpunkt des Apportierens aus dem Wasser. Nova Scotia ist eine Provinz ganz im Westen an der Atlantikküste Kanadas. Duck steht englisch für Ente und Tolling meint wörtlich läuten oder klingeln. Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever wurde im 19. Jahrhundert gezüchtet, um Enten durch sein Spiel am Ufer (Tolling) anzulocken, damit der Jäger sie schießen kann, und sie dann aus dem Wasser zu apportieren. Man nennt ihn auch kurz Toller oder Lockhund. Der offizielle Standard führt das aus:

Der Lockhund rennt, springt und spielt entlang des Strandes und kann dabei von einer Entenschar uneingeschränkt beobachtet werden. Manchmal verschwindet er dabei aus der Sicht, um schnell wieder zu erscheinen. Hierbei wird er von dem Jäger aus dessen Versteck unterstützt, der dem Hund kleine Stöcke oder Bälle zuwirft. Diese spielerische Aktion erweckt die Neugier der Enten, die in einiger Entfernung von der Küste schwimmen; sie werden somit in die Reichweite der Flintengeschosse gelockt. Der Toller wird dann zum Apportieren der toten oder angeschossenen Vögel geschickt.

Die genaue Entstehungsgeschichte dieses besonderen Hundes ist nicht bekannt. In der genetischen Landkarte der Hunderassen, die unter Leitung von Heidi Parker 2017 veröffentlicht wurde, steht der Toller etwas neben den anderen Retrieverrassen. Das passt zu den Vermutungen, dass zu seinen Ahnen schottische Hütehunde zählen, die nach der Vertreibung französischer Siedler aus der Region von Schotten mitgebracht wurden. Zu dieser Zeit erhielt das Gebiet auch seinen heutigen Namen Neu-Schottland. In der Hundezucht blieb er lange Zeit unbeachtet. Auch seinen heutigen sehr langen Namen erhielt er erst 1950 im Zuge der Anerkennung durch den kanadischen Hundezuchtverband. Am 30.11.1981 erfolgte dann die offizielle Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale. In Deutschland wird er vom Deutscher Retriever Club im VDH betreut. Er ist nach wie vor eine sehr seltene Hunderasse in Deutschland mit etwa 100 Welpen pro Jahr. Seine Vettern wie der Labrador haben hier etwa 2.500 Welpen. Dabei ist dieser kleine Retriever von seinem Wesen und seiner praktischen Handhabung her ein äußerst empfehlenswerter Begleit- und Familienhund. Zugleich ist seine Seltenheit ein Problem. Seine Zuchtbasis ist extrem klein, das Inzuchtniveau entsprechend hoch. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass das Verwandtschaftsverhältnis aller Nova Scotia Duck Tolling Retriever untereinander etwa dem von Geschwistern untereinander entspricht.

Beliebte Mixe

Mixe mit anderen Hunderassen oder Mischlingen sind sehr selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever?

Die Pflege eines Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist anspruchslos. Regelmäßig das Fell bürsten reicht.

Gibt es beim Nova Scotia Duck Tolling Retriever rassetypische Krankheiten?

Die Population dieser Rasse leidet unter einem hohen Inzuchtniveau. Zudem wird das gehäufte Vorkommen verschiedener Autoimmunkrankheiten berichtet.

Welches Futter ist für einen Nova Scotia Duck Tolling Retriever am besten?

Ein gesunder Trolling Retriever ist beim Thema Ernährung in aller Regel völlig unproblematisch. Da relativ viele Autoimmunkrankheiten berichtet werden, kann des Öfteren eine Ernährung mit diätischem Futter notwendig sein.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever?

Er ist ein Jagdhund. Dazu kommen idealerweise neben täglichen ausgiebigen Runden durch die Natur auch Hundesportarten wie Breitensport, Agility oder Flyball. Bei letzterem wie auch bei seiner Freunde beim Apportieren musst Du immer aufpassen, dass er nicht zu einem Apportier-Junkie wird.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Nova Scotia Duck Tolling Retriever kaufen?

Wenn du einen Hund dieser Rasse in dein Leben holen willst, solltest du dich intensiv über die Hunderasse und auch die Problematik der hohen Inzucht informieren. Du kannst auch im Tierheim hie und da einen Retriever finden, mit dem du viel Glück und Freunde teilen kannst. In jedem Fall solltest du einen Welpen nur vor Ort bei einem Züchter kaufen, der dir mit seinen Hunden offen zu allen Fragen Rede und Antwort steht.

Erziehung und Haltung

Passt ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever zu mir?

Der kleine Retriever ist ein Jagdhund. Er will eine eher sportlich orientierte Familie. Er braucht den engen Familienanschluss. Dazu kommen idealerweise neben täglichen ausgiebigen Runden durch die Natur auch Hundesportarten wie Breitensport, Agility oder Flyball. Bei letzterem wie auch bei seiner Freunde beim Apportieren muss man immer aufpassen, dass er nicht zu einem Apportier-Junkie wird. Der Toller kann in einer Etagenwohnung gehalten werden, wenn man mit ihm viel draußen unternimmt. Besser ist natürlich ein Haus in einer ländlichen Umgebung. Es gibt auch Toller die jagdlich geführt werden. Hier macht er sich neben seinen Spezialdisziplinen dem Apportieren und der Wasserarbeit auch gut bei der Nachsuche. Ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever lässt sich sehr gut erziehen. Er hat ein offenes Wesen, will lernen und sich an seinem Herrchen und Frauchen orientieren. Mit seiner Intelligenz und seiner schottischen Sturheit fordert er die Erziehungsfähigkeit seiner Menschen zuweilen heraus. Mit etwas Fachkunde, Konsequenz und insbesonders einer liebevollen Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner lassen sich solche Herausforderungen sehr gut meistern. Der Toller verzeiht auch schon einmal Erziehungsfehler. Er ist auch für einen engagierten Anfänger zu halten. Dieser sehr sozial eingestellte, feinfühlige Hund braucht eine klare führende Hand, aber keine mit Härte oder Kasernenhofstil. Grundlage jeder Erziehung ist eine enge gegenseitige Bindung und Respekt.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist der kleinste aller Retriever. Das macht diesen agilen, familienfreundlichen Jagdhund neben seinen anderen Qualitäten besonders attraktiv.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Libby sagt:

    Mir fehlt hier eindeutig der Hinweis darauf, dass der Toller ein sehr vokaler Hund ist. Gerade wenn man ihn mit Sportarten wie Agility und Flyball „hochpusht“ neigt er dazu vieles mit lautem Quietschen zu kommentieren. Ob man dies als nervig empfindet bleibt jedem selbst überlassen, Obedience und Dummyarbeit sind aus meiner Sicht die besseren Sportarten für den Toller.

    Sich hochdrehen und übermäßig aktiv sein kann er von alleine, Ruhe zu halten müssen viele junge Duck Toller dagegen aktiv lernen. Man sollte sich vor der Anschaffung eines Tollers bewusst machen, dass es bei dieser Rasse (anders als bei Labrador und Golden Retrievern) keine Aufspaltung in Show- und Arbeitslinie gibt. Der eigene Hund wird in jedem Fall viel will to please und Arbeitseifer mitbringen.

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Libby,

      danke für deine Anmerkung und auch für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht! Den Beitrag haben wir gerne um entsprechende Formulierungen ergänzt. 🙂

      Viele Grüße
      dein ZooRoyal-Team

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