Greyhound

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Greyhound

Greyhound Steckbrief

Name
Greyhound Steckbrief
Herkunft
UK
Lebenserwartung
12-14 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
nicht festgelegt
Häufige Krankheiten
keine
Felllänge
kurz
Charakter/Wesen
freundlich, intelligent, anhänglich, ausgeglichen, sozial
Fellfarbe
schwarz, weiß, rot, blau, bräunliches rotgelb, sandfarben, gestromt
Besonderheiten

alte Hunderasse, reinlich, riecht wenig


Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Greyhound aus?

Der Greyhound ist ein Windhund. Er ist der Prototyp des Windhundes und der schnellste Hund aller Zeiten weltweit. Nur ganz wenige Landtiere können überhaupt schneller als er. Vorne dran liegt der mit Abstand schnellste, der Gepard, dann kommen einige Antilopen und der Gabelbock, die aber nur unwesentlich schneller als der Greyhound sprinten können. Ein Greyhound schafft bei Rennen locker über 60 Km/H im Durchschnitt und Spitzengeschwindigkeiten von weit über 70 Km/H. Das sind sensationelle Leistungen. Der schnellste Mensch bringt es beim vergleichsweise kurzen 100 Meter-Sprint in seiner absoluten Spitze, nur in den letzten 20 Metern auf 45 Km/H. Es ist ein fantastisches Erlebnis Natur, einem Greyhound beim Laufen zuschauen zu dürfen. Greyhounds haben den typischen Körperbau eines Windhundes. Sie sind der Prototyp des europäischen Typs im Gegensatz zu den orientalischen Windhunden wie Saluki oder Afghane. Greyhounds haben die geschmeidige, muskulöse, elegante, fast schon grazile Erscheinung eines Rennläufers. Man spürt ihre Kraft und Schnelligkeit. Sie haben lange Beine zur raumgreifenden Bewegung. Der Kopf ist ebenfalls lang gestreckt. Die Augen sitzen vorne, wie es für einen Sichtjäger optimal ist. Das Fell ist kurz, fein und dicht. Zu den Farben bestimmt der Standard:

  • schwarz
  • weiß
  • rot
  • blau
  • bräunliches rotgelb
  • sandfarben
  • gestromt
  • jede dieser Farben mit weiß

Wie groß ist ein greyhound?

Es sind große Hunde mit einer Widerristhöhe von 71 bis 76 Zentimetern bei Rüden und 68 bis 71 bei Hündinnen. Ein Gewicht legt der Standard nicht fest.

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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Greyhound?

Greyhounds sind Vollblut-Wind- und Jagdhunde und schmusige Couch-Potatoes zugleich. Das ist ein erstaunlicher Widerspruch. Zunächst einmal sind sie Sprinter und Jäger. Das sollte man immer im Bewusstsein halten. Wenn man mit ihnen durch die Natur geht, scannen sie mit ihren wachen Sinnen immer die Peripherie. Ein paar hundert Meter sprinten sie dann in wenigen Sekunden. Da sollte man diese Hunde - vorher - immer unter Kontrolle haben. In der Regel wird man in der offenen Natur Greyhounds an der Leine führen müssen. Greyhounds sind sehr sozial. Sie haben ein gutes Gruppenverhalten ohne große Führungsambitionen. Doch auf der Rennstrecke sind sie äußerst ehrgeizige Kämpfer. Hat sich ein Greyhound beim Laufen ausgepowert, so geht er leichtfüßig an der Leine. Als Begleiter sind sie ausgesprochen feinfühlig und warmherzig. Der Standard formuliert das Wesen des Greyhounds so: "Er besitzt ein bemerkenswertes Durchhaltevermögen und Ausdauer. Intelligent, freundlich, anhänglich und ausgeglichen." Zuhause liebt er es, lange auf einem möglichst plüschigen Sofa zu dösen - da sammelt er seine inneren Kräfte für das nächste Rennen. Der Greyhound ist sehr menschenbezogen und anhänglich. Er ist aufmerksam und intelligent. Er hat nur wenig Aggressionspotenzial und ist sozial sehr anpassungsfähig. Er lässt sich sehr gut erziehen. Ein Greyhound, der seine natürlichen Anlagen zum Laufen einigermaßen ausleben kann, ist ein hervorragender Begleiter und Familienhund.

GreyhoundHerkunft & Geschichte

Wo kommt der Greyhound ursprünglich her?

Die außergewöhnlichen Leistungen der Greyhounds sind in manchen Ländern der Welt zu einer Geißel für die Hunde geworden. Windhunderennen sind ein begeisternder und spannender Sport. In manchen Ländern namentlich Irland, Australien, USA läuft sehr viel Geld mit. Es werden hohe Summen gewettet. Greyhound Champions können astronomische Preisgelder erlaufen. Zum Dank werden die Hunde, nachdem sie ihren Leistungszenit überschritten haben, kurzerhand entsorgt. Namentlich in Irland wird dies mit Duldung der Behörden nicht selten per Euthanasie erledigt. Gesunde Hunde werden mitten in der EU massenhaft getötet nur weil sie nicht mehr schnell genug erscheinen. In Deutschland ist der Windhundesport Sport geblieben. Die Halter der Greyhounds (oder anderer Windhunderassen) sind in aller Regel auch die Freunde und Partner ihrer Hunde, die als Familienmitglied umsorgt werden. Greyhounds sind warmherzige und anschmiegsame Familienhunde. Allerdings sind sie in erster Linie Windhunde mit meist ausgeprägtem Jagdtrieb, deren Bedürfnisse mitten in Deutschland nicht einfach zu befriedigen sind. Greyhounds zählen zu den ältesten Rassehunden überhaupt. Ihre Geschichte ist aufs Engste mit mindestens den letzten 2000 Jahren nordeuropäischer Geschichte verwoben. Es gibt nur wenige Hunderassen, die schon seit vielen Jahrhunderten systematisch gezüchtet werden. Der Adel investierte viel Geld und KnowHow in die Zucht seiner Jagd- und Windhunde. Schon die Römer dokumentierten die Qualität der keltischen Windhunde. Jeder Lord der britischen Inseln versuchte sie seither noch weiter zu verbessern. Meist ging es um die Erhöhung der Schnelligkeit, zuweilen auch um anderen Merkmale. So kreuzte Horace Walpole, der vierte Earl of Orford, um 1770 seine Greyhounds ganz gezielt mit Bulldogs. Durch den Kampfgeist der Bulldogs sollten seine Greyhounds mehr Biss bekommen und den Hasen mit noch mehr Ausdauer und Durchhaltevermögen verfolgen und packen. Der Earl dokumentiert diese Einkreuzungen sehr sorgfältig. Kein Geringerer als Charles Darwin nahm diese Kreuzungen von Bulldog und Greyhound später als Beispiel für die Veränderbarkeit der Arten. Darwin notiert, dass bereits nach der sechsten oder siebten Generation keine äußeren Zeichen vom Bulldog übrig seien, „aber sein Mut und seine unbezwingbare Beharrlichkeit seien im Greyhound geblieben.“ Das gilt bis heute. Bis 2004 wurden Greyhounds noch für Hetzjagden auf lebendes Wild, meist Feldhasen eingesetzt. Mit dem Hunting Act 2004 wurde das in England und Wales verboten. In Deutschland ist diese Praxis bereits lange tabu. Die Hunde brauchen sie auch nicht. Allerdings brauchen Greyhounds das Rennen und Hetzen. Es ist unverzichtbarer, elementarer Teil ihres ganzen Wesens, das in jeder Faser von Körper und Psyche steckt. In Deutschland wird der Greyhound vom Deutschen Windhundzucht- und Rennverband betreut, der dem VDH angeschlossen ist. Hier wird auch die Möglichkeit geboten, dass diese Hunde etwa beim Coursing oder auf der Bahn ihr ausgeprägtes Bedürfnis nach schnellem Laufen ausleben können. Der Deutsche Greyhound Club 1990 veranstaltet professionelle Rennen, glücklicherweise ohne Wetten. Der Verein ProGreyhound kümmert sich um die Vermittlung ausgemusterter Renn-Greyhounds aus Irland. In Deutschland sind Greyhounds recht selten. Es fallen um die 50 Welpen im Jahr unter dem Dach des VDH.

Beliebte Mixe

Mixe von Greyhound mit anderen Hunderassen oder Mischlingen fallen regelmäßig in Teilen der Rennszene.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Greyhound?

Der Greyhound ist ausgesprochen pflegeleicht. Ein Noppenhandschuh genügt, um regelmäßig abgestorbenes Haar zu entfernen.

Gibt es beim Greyhound rassetypische Krankheiten?

Greyhounds sind eine sehr robuste Hunderasse.

Welches Futter ist für einen Greyhound am besten?

Greyhounds legen Wert auf eine hochwertige und abwechslungsreiche Ernährung. Der Greyhound eignet sich auch zum Barfen. Seine Ernährung bedarf der Fachkunde, bei der dich erfahrene Windhundefreunde gerne unterstützen.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Greyhound?

Der Greyhound ist ein Windhund durch und durch. Meint, Du solltest ihm die Chance geben, regelmäßig frei und weiträumig zu laufen. Das braucht er für ein artgerechtes Leben. Idealerweise hast du Freude am Windhundrennsport. Dann ist er voll in seinem Element.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Greyhound kaufen?

Willst du dein Leben mit einem Greyhound verbringen, solltest du zunächst prüfen, ob du die Möglichkeit hast, diesen Windhund regelmäßig frei laufen zu lassen. Idealerweise hast du Freude am Windhundrennsport. Hierzu kannst du dich von den Fachleuten des Deutschen Windhundzucht- und Rennverbands beraten lassen. Eine Welpen solltest du nur bei einem Züchter kaufen, der diesem Verband angeschlossen ist oder du schaust dich bei einer Initiative für Greyhounds in Not um.

Erziehung und Haltung

Passt ein Greyhound zu mir?

Grundsätzlich ist der Greyhound gut zu halten. Das setzt aber zwingend voraus, dass er regelmäßig die Gelegenheit erhält, seinem Element nachgehen zu können, dem ausgiebigen freien Laufen. In unserer Gesellschaft gibt es kaum Möglichkeiten, einen Hund ohne Leine frei laufen zu lassen. In manchen Regionen gibt es daher spezielle Anlagen, wo Windhunde ihr Laufbedürfnis ausleben können. Der Greyhound läuft am besten auf der Rennbahn oder beim Coursing hinter einer Hasenattrappe. Mit einem solch glücklichen Hund kann man dann beruhigt und ruhig nach Hause gehen. Er ist kaum aggressiv und bellt nur extrem selten. Greyhounds sind sehr sauber, haaren und riechen kaum. Der Greyhound ist im besten Sinne ein anspruchsloser Hund, den man aber auch sehr verwöhnen kann. Er will seinem Menschen alles recht machen. Darüber hinaus hat man die Option, sich mit seinem Greyhound im Rennsport zu engagieren. Für die Aktiven dieser Szene gibt es kein schöneres Hobby. Es ist eine besondere Einheit von Mensch und Hund und zudem eine sehr, sehr alte. Wer einen Greyhound halten will, sollte sich mit ihm sportlich betätigen. Ein Greyhound lässt sich sehr gut erziehen. Zur hundgerechten Beschäftigung und körperlichen Auslastung bieten Windhundvereine die Möglichkeit, mit Greyhounds an Windhundrennen oder Coursings teilzunehmen. Bei seiner Erziehung sollte man lediglich die nicht selten ausgeprägten jagdlichen Ambitionen im Hinterkopf halten.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Greyhound ist ganz weit vorne. Das gilt nicht nur für seine Schnelligkeit und seine elegante Erscheinung. Auch sein Wesen ist faszinierend.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Regina Totzauer sagt:

    Ein guter Artikel.
    Ich habe seit zwei, drei jahren Ex Racer zu Hause. Es ist ein Unterschied, ob man einen Welpen aus einer Show Linie nimmt, oder einen Rentner aus Übersee.
    Greyhounds eignen sich, trotz ihrer Größe als Wohnungs- und Stadthunde. Sie passen sich hervorragend dem eigenen Lebensstil an. Es gibt Exemplare, die auch gut mit Katzen und anderen Kleintieren zusammenwohnen können.
    Gesundheitlich gibt es die ein oder andere Besonderheit. So haben Greys andere Blutwerte, als „normale“ Rassen. Da muss man seinen Terarzt auf jeden Fall drauf hinweisen. Manche leiden an Corns, oder bekommen im alter Knochenkrebs. Auch von der Greyhoundsperre oder dem Greyhoundbleeding sollte man zumindest mal gehört haben. Sie gehen leicht kaputt. Durch das fehlende Fettgewebe und Unterfell reißen sie sich schon mal leicht Macken. In der Regel lassen diese sich aber gut selber verarzten. Wer einen Erste Hilfe Hund Kurs mitgemacht hat, spart hier Tierarztkosten.

    Und noch etwas: Die Greyhoundcommunity ist weltweit sehr stark vernetzt. Wer einen Greyhound hat, hat automatisch hundert Freunde dazu adoptiert, die gerne mit Rat und Hilfe zur Seite stehen.

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Regina,
      vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst 🙂
      Tierische Grüße,
      dein ZooRoyal Team

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