Australian Shepherd
Australian Shepherd Steckbrief
toller Partner für Unternehmungen aller Art
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Australian Shepherd aus?
Der Australian Shepherd ist ein unverwechselbarer, mittelgroßer, sehr agiler Hund. Seine Körperform, sein Gang, sein Blick, die ganze Erscheinung sind typisch für einen hellwachen, hoch intelligenten Hütehund. Gerne wird er schlicht Aussie genannt. Der Aussie ist ein Schäferhund, der im Süden der USA im Laufe der 1950er Jahren zur heutigen Form entwickelt wurde. Wie das ablief, erfahrt Ihr weiter unten. Der Aussie ist ein wohl proportionierter, sehr beweglicher und zugleich kräftiger Hütehund.
Er hat ein mittellanges bis langes, gerades bis leicht gewelltes Haarkleid mit dichter Unterwolle. Das Fell ist wetterfest, aber weder zu üppig, noch zu fein. Der Aussie ist kräftig aber nie plump. Er strahlt sein lebendiges und aktives Wesen regelrecht aus. Und so ist er auch. Man hat das Gefühl, ihm seine Intelligenz und seine scharfen Sinne gleichsam anzusehen. Dieses Gefühl täuscht nicht. Beim Australian Shepherd ist eine große Palette an Fellfarben erlaubt, darunter leider auch die beliebten jedoch für die Gesundheit der Hunderasse schädlichen Merle-Farben. Erkennbar sind die typisch gescheckten Merle-Muster.
Der Merle-Gendefekt erzeugt auch die verschiedenfarbigen Augen, genauer das hellblaue bis weiße Auge. Diese sind keineswegs originär rassetypisch. Ganz im Gegenteil: Für die arbeitenden Hunde waren die mit Pigmentfehlern behafteten Augen ein großer Nachteil in der hellen Sonne. Sie wurden damals aussortiert. Merle ist ein vom Collie stammender Gendefekt, der neben den speziellen Farben auch Taubheit und Blindheit erzeugen kann.
Wie groß ist ein Australian Shepherd?
Rüden sollen eine Widerristhöhe von 46 bis 53 Zentimetern haben, Hündinnen sind etwas kleiner.
Wie alt wird ein Australian Shepherd?
Der Aussie kann ein hohes Alter erreichen. Die Lebenserwartung eines gesund gezüchteten Australian Shepherds sollte bei gut 12 Jahren liegen - oft bis ins hohe Alter topfit.
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Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat der Australian Shepherd?
Der Australian Shepherd ist intelligent und sehr agil. Er ist immer noch im Kern ein Arbeitshund mit starkem Hüte- und Schutztrieb. Auch wenn er oft ohne weiteren Kommentar als Familienhund angepriesen wird, so ist seine Haltung nicht ganz einfach. Wie alle Hunde, in denen die Aufgaben in der engen Zusammenarbeit mit einem Hirten noch lebendig sind, ist er äußerst gelehrig und arbeitsfreudig. Er will und muss arbeiten. Zunächst braucht er meist 2 oder 3 Jahre um richtig erwachsen zu werden. Und zugleich ist er bis ins hohe Alter äußerst aktiv.
Er braucht ständig Beschäftigung. Er fordert seine Halter und hat einen ausgeprägten "will-to-please"; er will für seine Menschen arbeiten. Trotzdem kann er hie und da durchaus auf seinem eigenen Willen bestehen. Der Aussie ist ein hervorragender Partner für sehr aktive Menschen, gleich ob jung oder alt, ob Single oder Familie. Er ist ein idealer Partner für Hundesport aller Art - und das auf höchstem Niveau.
So gefordert macht er sich auch ganz gut als Familienhund. Das setzt zudem voraus, dass Herrchen und Frauchen die eindeutig anerkannte Führung innehaben, und dass der Hund eben mental und sportlich ausgelastet ist. Der Aussie strahlt eine überzeugende Fröhlichkeit und Lebensfreude aus. Das ist ansteckend im besten Sinne. Die Qualität eines Australian Shepherds sollte niemals anhand seiner Größe, der Fell- oder gar der (vermeintlich typischen) Augenfarbe gemessen werden. Das herrliche Wesen ist die ganz besondere Qualität dieses intelligenten Vierbeiners. Jedoch aufgrund dieser, seiner Qualitäten ist er nicht ohne weiteres als Anfängerhund zu empfehlen.
Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Australian Shepherd ursprünglich her?
Der heutige Australian Shepherd entstand nicht - wie sein Name vermuten lässt - in Australien. Er wurde vielmehr in den 1950er Jahren ganz im Süden der USA entwickelt. Er hat eine spannende Geschichte. Klar, seine eigentlichen, seine ganz alten Wurzeln liegen in Australien. Zum heutigen Rassehund wurde er jedoch erst in Arizona. Beginnen wir mit der Vorgeschichte: Vor dreihundert Jahren kamen seine Vorfahren im Zuge der Kolonialisierung mit den weißen Bauern und deren Schafen nach Australien.
Es waren die Schäferhunde der britischen und baskischen Einwanderer, die gekreuzt wurden und nach und nach einen eigenen Schlag bildeten. Der war schließlich für die extreme Arbeit unter großer Hitze, Trockenheit und zugleich eiskalten Nächten des australischen Outbacks optimiert. Besonders Collies, Border Collies und verschiedene Herdenschutzhunde wie der Pyrenäenberghund zählen zu den Ausgangsrassen. Schließlich wurden diese hochentwickelten, für die Arbeit bei den Wanderschäfern im extremen Klima der Halbwüsten geeigneten Hunde, in den Südwesten der USA exportiert. Hier bildete sich nun der eigentliche Australian Shepherd heraus.
Mit dem Rückgang der Wanderschäferei in den USA starben diese Hunde dann aber fast aus. Viel später wurden seine Qualitäten für das Show-Geschäft entdeckt. Bekannt wurde der Aussi durch seine bei Rodeo-Veranstaltungen gezeigten Kunststücke. Schnell wurde deutlich, dass es sich hier um einen Hund von außergewöhnlicher Leistungsfähigkeit handelt. Der Aussi kam in Mode. Viele seiner Liebhaber wehrten sich lange gegen die offizielle Anerkennung als Rasse aus Sorge um die gesundheitsschädlichen Folgen der Rassehundezucht. Diese Sorge war nicht unbegründet.
Kaum in Mode und als Rasse anerkannt, kümmerte man sich um angeblich rassetypische Fell- und Augenfarben - Merle, das Stichwort. Dem Modespleen des ganz neuen, aber zahlungskräftigen Publikums kam entgegen, dass der Aussi den Merle-Defekt vom Collie geerbt hatte. Merle ist ein Gendefekt, der sichtbar eine Scheckung des Fells verursacht und die teils bläulich wirkende Farben hervorbringt. Auch die Augenfärbung wird beeinflusst. Dabei kann es zu unterschiedlichen Farben der Augen kommen, wenn einem Auge die Eumelanin-Pigmente fehlen und es erblasst.
Dieser Gendefekt kann - zunächst nicht erkennbar - mit schwerwiegenden Krankheiten wie Taubheit oder Blindheit gekoppelt sein. Kommt er bei beiden Elternteilen vor, so kann er zum Tode führen und gilt offiziell als Qualzucht bzw. erfüllt den Strafbestand der Tierquälerei. Die Zucht mit dem Merlegen - das bei Hundefreunden als Mode geschätzt wird - belastet die ganze Hunderasse. Leider bewerten wir Menschen solche tollen Hunde viel zu sehr nach Fell- und Augenfarben.
Der Australian Shepherd wurde erst 2007 vom internationalen Zuchtverband, Fédération Cynologique Internationale, anerkannt. In Deutschland ist er gar nicht mal solange bekannt. Jedoch fand der Aussie dann - zurecht - sehr schnell eine sehr große Fan-Gemeinde. Leider bringt seine Beliebtheit auch viele unseriöse Anbieter von Welpen dieser tollen Hunderasse mit.
Beliebte Mixe
Durch seine Intelligenz, seine Lernfähigkeit und seinen hohen Arbeitseifer ist der Aussie ein beliebter Hund für Kreuzungen aller Art.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Australian Shepherd?
Die Pflege eines gesund gezüchteten Australian Shepherds ist anspruchslos. Lediglich das Fell muss regelmäßig gebürstet werden.
Gibt es beim Australian Shepherd rassetypische Krankheiten?
Der Australian Shepherd ist im Kern eine gesunde und robuste Hunderasse. Verschiedene in der Population des Aussies verbreiteten Erbkrankheiten etwa bei den Augen oder der MDR-1 Gendefekt, ein Stoffwechselproblem, werden in der seriösen Zucht bekämpft. Auf Hunde mit der Fellfarbe Merle und pigmentarmen Augen solltest Du aus Tierschutzgründen verzichten.
Dieser Irrglaube mit dem angeblich rassetypischen hellen Auge begünstigt u.a. verschiedene Formen von Katarakten sowie anderen, teils schwerwiegenden Schädigungen des Auges (Distichiasis, Collie Augen Anomalie, Progressive Retina Atrophie, Iris Hypoplasie). Zudem steht die Vermehrung mit solchen Gendefekten einer gesunden Population insgesamt entgegen. Die Tierärztekammer Berlin hat die Zucht mit Merle Ende 2020 noch einmal ausdrücklich als Qualzucht eingestuft.
Welches Futter ist für einen Australian Shepherd am besten?
Der Australian Shepherd ist beim Thema Ernährung in aller Regel unproblematisch. Gerne nimmt er frisches Fleisch, einen Knochen zum Kauen und auch Barfen bekommt ihm sehr gut.
Aktivitäten
Wie viel Bewegung braucht ein Australian Shepherd?
Der Australian Shepherd braucht sehr viel Bewegung und anspruchsvolle Aktivität. Seine Herkunft hat ihm eine für Hunde sehr gute Hitzeverträglichkeit mitgegeben. Er ist ganz hervorragend für Agility, Obedience und Hundesport aller Art geeignet. Ja, er braucht solche Herausforderungen für ein artgerechtes Leben. Hier ist er zu absoluten Spitzenleistungen in der Lage. Gerne arbeitet er auch zusammen mit Pferden.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen Australian Shepherd kaufen?
Wenn du einen Australian Shepherd in dein Leben holen willst, solltest Du regelrecht Lust darauf haben, mit ihm viel zu unternehmen und aktiv zu sein. Und das über viele Jahre hinweg. Dann solltest Du dich rechtzeitig vor Ort bei seriösen Züchtern umschauen. Die Testergebnisse auf die relevanten Erbkrankheiten in der Population sollten aktiv vorgelegt werden.
Idealerweise sollte es ein Züchter sein, der auf die Zucht mit Merle und anderen Gendefekten verzichtet. Keinesfalls solltest du deinen Aussie über das Internet kaufen. Damit unterstützt du nur Vermehrer, die auf Kosten des Wohls der Hunde ihr Geld machen. Von denen gibt es leider sehr viele - alle geben eine besondere Liebe zu dieser Hunderasse an. Aber du findest deinen Aussie vielleicht auch im Tierheim oder bei Initiativen wie „Aussies in Not“.
Erziehung und Haltung
Passt ein Australian Shepherd zu mir?
Der Australian Shepherd passt sich flexibel den Lebensgewohnheiten seiner Familie an. Man kann ihn sogar in einer Etagenwohnung halten. Wo auch immer, Du musst dich nur sehr aktiv und fürsorglich um ihn kümmern. Ein Haus mit Garten ist natürlich besser. Gerne wird der Aussie zu zweit gehalten, da er sehr an sozialem Kontakt zu Seinesgleichen interessiert ist. Ein Australian Shepherd kommt mit anderen Tieren, besonders Pferden, bestens aus. Hast Du Lust, Zeit und die Möglichkeiten mit dem Aussi täglich zu arbeiten, so ist er tatsächlich ein idealer Familienhund und liebenswerter, treuer Partner. Er will von dir eine Aufgabe, sonst sucht er sich seine Aufgabe selbst.
Und das sind dann nicht immer die, die uns Menschen gefallen. So kann er die eigene Familie, besonders Kinder oder auch mal einen Jogger als seine Herde ansehen, die er nach Art der Hütehunde treiben will. Da geht er nicht immer zimperlich vor. Ein unausgelasteter Aussie lässt seine Frustration auch in destruktiven Aktivitäten aller Art ab. Das ist das A und O im Zusammenleben mit Aussies. Ansonsten ist er anspruchslos, lediglich sein Fell braucht etwas Pflege mit der Bürste. Ein Australian Shepherd lässt sich sehr gut erziehen und darüber hinaus hervorragend ausbilden. Das setzt eine gute Sozialisierung bei einem verantwortungsbewussten Züchter sowie eine sehr konsequente, fachkundige Hand voraus.
Zum anderen kann er nicht ohne Arbeitsaufgaben, ohne mentale und sportliche Herausforderungen geführt werden. Das Arbeiten muss beiden, Dir wie ihm, ein inneres Bedürfnis sein. Der Aussie hat ein schönes, offenes Wesen. Bei aller notwendigen Konsequenz und Führung: Dieser sehr intelligente, feinfühlige Hund braucht eine verständnisvolle, mit Liebe führende Hand. Grundlage jeder Erziehung ist enge gegenseitige Bindung. Härte oder Kasernenhofstil sind vollkommen kontraproduktiv.
Auf Basis einer solchen respekt- und vertrauensvollen Beziehung kann eine sehr innige Bindung wachsen, die von einem tiefen gegenseitigem Verständnis und Vertrauen geprägt ist. Denn der Australian Shepherd ist ein besonders auf den Menschen orientierter Hund.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Der Aussie ist ein absoluter Spitzenkönner. Wer einen innigen Freund und ein aktives Leben mit Hund sucht, ist hier bestens beraten. Allerdings solltest du im Interesse des Tierschutzes beachten: Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass die Fellfarbe Merle und pigmentarme, hellblaue Augen typisch für ihn seien. Die originalen Aussies hatten ganz normale Augen, da helle Augen Sonne schlecht absorbieren und erblinden.
Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.
hallo ist der sheppherd ein beller? wir sollen einen 1 järigen in pflege nehmen
Hallo Sarah,
so pauschal kann man das nicht sagen, das kommt immer auf das Wesen des Hundes an. Aber besten informierst du dich ein wenig über den Vierbeiner, bevor du ihn bei dir aufnimmst, damit du dich auf alles einstellen kannst. 🙂
Viele Grüße,
dein ZooRoyal Team
so süß
Zu der Frage von vor 4 Jahren ob der Australian Shepherd ein Beller ist:
Der Australian Shepherd wurde als Allrounder für die Farmarbeit gezüchtet. Er sollte in der Lage sein sowohl sensible Schafe, schreckhafte Enten als auch störrische Rinder zu hüten. Er musste sich demnach auf das zu Hütende Vieh einstellen und bei den nicht ganz einfach zu treibenden Rindern muss er mit Sicherheit auch mal seine Stimme einsetzen.
Als Allrounder auf der Farm war es ebenso die Aufgabe des Australian Shepherds Grundstück, Haus und Hof zu bewachen, wo er den Eindringling auch stimmlich meldete.
Wie Zooroyal schon schrieb kann man den vielfältigen Aussie nicht pauschalisieren, aber aufgrund seines damaligen Zuchtzweckes würde ich schon sagen dass man mit einer Tendenz zum Laut geben rechnen muss.