Hundetrainer: Berufsbild und Aufgaben

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Hundetrainer

Den ganzen Tag von Hunden und Menschen umgeben und anstatt im Büro zu sitzen an der frischen Luft arbeiten – das ist für viele Hundehalter eine absolute Wunschvorstellung. Und das ist auch kein Wunder, denn wer würde nicht gerne seine Leidenschaft zum Beruf machen? Glücklicherweise bringt eine Tätigkeit als Hundetrainer eine gewisse Flexibilität mit sich und diverse Möglichkeiten für Quereinsteiger, die sich irgendwann entscheiden, dass genau jetzt der Moment gekommen ist, den lang gehegten Traum endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Wie kann auch ich Hundetrainer werden?

Dass man als Hundetrainer Freude an der Arbeit mit Hunden haben sollte, erklärt sich von selbst. Dass aber in erster Linie mit den Haltern gearbeitet wird, ist vielen nicht so ganz klar. Die Tätigkeit eines Hundetrainers bedeutet jedoch, vorwiegend mit Menschen zu arbeiten. Daher sollte Interessierten der Umgang mit ihren Mitmenschen Freude machen und leichtfallen. Sie sollten Spaß an Kommunikation haben.

Grundwissen

Das Grundwissen der Kynologie muss sich jeder angehende Hundetrainer im Zuge einer umfassenden Hundetrainerausbildung aneignen. Anschließend ist es damit jedoch nicht getan, denn es wird stetig weiter geforscht. Eine gewisse Freude am Lernen sollte daher vorhanden sein. Aber das Interesse an dem eigenen Fachgebiet bringen Hundetrainer sowieso mit. Schließlich wollen sie ihren Mensch-Hund-Teams professionell weiterhelfen und sie unterstützen.

Ausbildung zum Hundetrainer

Möchtest du den Beruf des Hundetrainers ausüben, informiere dich umfassend über die verschiedenen Ausbildungsinstitute und prüfe, welche Ausbildungsvariante ideal zu deinem Alltag passt. Vielleicht bist du derzeit noch in einem Angestelltenverhältnis berufstätig und/oder voll im Familienleben eingespannt. Dann wäre für dich ein Modell passend, bei dem du dir das theoretische Wissen bequem von Zuhause aus aneignen kannst und eventuell nur für die praktischen Einheiten Seminare besuchst. Wenn du jedoch besser und lieber mit Gleichgesinnten lernst, wähle eine Ausbildungsvariante mit Präsenszeiten, in der Theorie und Praxis gemischt wird. Die Möglichkeiten, dir deinen Traum zu erfüllen, sind heutzutage wahnsinnig vielfältig. Mit Sicherheit findest du eine Variante, die sich in dein Leben einfügen lässt.

Der moderne Hundetrainer

So flexibel und modern wie die Möglichkeiten der Ausbildung sind, gestaltet sich auch der spätere Berufsalltag. Sicher wird in der Regel immer noch „face-to-face“ trainiert, also ganz klassisch mit dem jeweiligen Mensch-Hund-Team. Doch inzwischen haben sich viele moderne Optionen ergeben, wie die Online-Beratung über den Video-Chat oder Weiterbildungskurse am Computer (Webinare). Der moderne Hundetrainer ist mobil, macht Hausbesuche oder trifft sich an einem bestimmten Ort mit seinen Mensch-Hund-Teams. Da sich die meisten Hundehalter im Internet schlau machen und hier Informationen zu Hundetrainern in ihrer Nähe suchen, empfehlen wir jedem Trainer eine repräsentative, professionelle Webseite mit eigenem Logo. Das zeugt von Professionalität und schafft einen Wiedererkennungswert.

Ist es ein Nachteil, wenn ich mich erst spät für diesen Beruf entscheide?

Absolut nicht, denn tatsächlich ist es häufig so, dass sich viele Hundetrainer erst zu einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens dazu entscheiden, das langjährige Hobby endlich zum Beruf zu machen. Vorher hinderte sie womöglich die Angst, als Hundetrainer nicht über die Runden zu kommen. Oder es war der Familienkreis, der Druck ausübte, nach der Schule zunächst einen vermeintlich sicheren Beruf zu wählen, um ein „Auffangnetz“ für das spätere Leben zu schaffen. Auch die Tatsache, dass es kein klassischer Ausbildungsberuf ist und erst seit wenigen Jahren Veränderungen in diesem Bereich deutlich werden, trägt sicher hierzu bei. Du musst dir also keine Gedanken machen, als Quereinsteiger Hundetrainer zu werden, denn damit bist du ganz und gar nicht allein.

Wie sind die Berufschancen?

Hast du die Prüfung zum Hundetrainer erfolgreich abgelegt und/oder Deine Erlaubnis durch das Veterinäramt bekommen, stehen dir verschiedene Optionen offen. Du könntest beispielsweise vorerst in einer Hundeschule mitarbeiten. Oder auch gleich den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und deine eigene Hundeschule gründen. Du kannst als mobiler Trainer, also ganz ohne Räumlichkeiten, selbstständig werden oder mietest Dir etwas an. Viele Hundetrainer schätzen die flexiblen Möglichkeiten der Selbstständigkeit, die ihnen nun offenstehen.

Generell sehen die Zukunftschancen eines Hundetrainers sehr gut aus. Ungefähr 12 Millionen Hunde leben heutzutage in deutschen Haushalten. Dies macht sie zu den sehr beliebten Haustieren der Deutschen. Der Bedarf an Hundetrainern ist grundlegend gegeben, denn Hunde müssen sich heute in den turbulenten Alltag ihrer Menschen unkompliziert einfügen. Hundehalter schätzen die Hilfestellung eines Trainers.

Bedarf an Hundetrainern

Unser Alltag fordert nicht nur uns, sondern auch unserem Vierbeiner einiges ab. Unser Hund sollte beispielsweise kein Problem mit dem Trubel der Stadt haben oder damit, mit im Auto oder der Straßenbahn zu fahren, ein paar Stunden allein Zuhause zu verbringen oder alternativ sich artig im Büro zu verhalten. Und natürlich sollte er, ohne Alarm zu machen, an anderen Hunden vorbeigehen können. Klappt es nicht so recht, kann der Alltag stressig werden und ein harmonisches Miteinander erschweren. Der regelmäßige Besuch einer Hundeschule kann nicht nur für die nötige körperliche und geistige Auslastung unseres Hundes sorgen, sondern uns auch mit Gleichgesinnten zusammenbringen. Wir wollen die Zeit mit unserem Hund genießen und sind für die Unterstützung eines professionellen Hundetrainers dankbar, wenn das ein oder andere mal nicht so klappt, wie gewünscht.

Interessierst du dich für diesen Beruf oder befindest dich gerade in der Ausbildungsphase, kannst du dir sicher sein, dass ein spannendes, abwechslungsreiches Berufsfeld auf dich wartet.

Der Beruf des Hundetrainers im Wandel

Im bisherigen Text hast du bereits erfahren, wie es um die Berufschancen des Hundetrainers steht und wie ein moderner Trainer heutzutage arbeitet. Jetzt schauen wir uns an, wie sich das Berufsbild des Hundetrainers hat im Laufe der letzten Jahre verändert hat – so auch die gesetzlichen Vorgaben.

Das Tierschutzgesetz

Vor einigen Jahren war der Beruf des Hundetrainers ein ungeschützter. Es konnte sich also jeder „Hundetrainer“ nennen und als solcher arbeiten. Heute ist das anders, denn nach der Novellierung des Tierschutzgesetzes bedarf es einer ausdrücklichen Erlaubnis der zuständigen Behörde, dem zuständigen Veterinäramt. Die Erlaubnis wird erteilt, wenn der Antragsteller nachweisen kann, dass er über eine ausreichende Sachkunde verfügt.

Für den Nachweis der Sachkunde gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie beispielsweise eine Ausbildung zum Hundetrainer und/oder auch das Ablegen einer Prüfung, die speziell als Nachweis nach §11 TierSchG anerkannt ist. Welche Anforderungen im Einzelnen gestellt werden ist unterschiedlich, da es jedes Veterinäramt unterschiedlich handhaben kann. Am besten ist es daher, sich direkt bei dem Veterinäramt deiner Stadt oder deines Landkreises zu informieren, welche Unterlagen für deine Antragstellung benötigt werden.

Auflagen & Bestimmungen für Hundetrainer

Interessierst du dich für den Beruf des Hundetrainers und würdest gerne als solcher arbeiten, ist es erst einmal wichtig herauszufinden, welche offiziellen Anforderungen du erfüllen musst. Seit der gesetzlichen Änderung benötigt jeder, der im Umgang mit Tieren sein Geld verdient oder künftig verdienen möchte, eine Erlaubnis des zuständigen Veterinäramtes. Informiere dich also zunächst, welches das in deinem Falle wäre und wo es sich befindet. Dann kannst du dir vor Ort die wichtigsten Informationen geben lassen und deine Fragen zur Antragstellung klären. So wird dir vielleicht auch etwas die Angst vor dieser vermeintlichen Hürde genommen. Außerdem kannst du auf der Internetseite des Veterinäramtes für deinen Standort vielleicht auch hilfreiche Downloads zu der Antragstellung finden. Darin siehst du dann, welche Angaben und zusätzliche Unterlagen das Amt von dir benötigt und kannst diese in Ruhe vorbereiten und ggf. zusammensuchen.

Neben deinem Antrag sind meist folgende Angaben erforderlich: Nachweise über deine kynologischen Qualifikationen, wie deine absolvierte Ausbildung, Fortbildungen, Seminare, Kurse etc. und ein polizeiliches Führungszeugnis. Außerdem fügst du eine Beschreibung deiner Tätigkeit hinzu, damit nachvollzogen werden kann, was du beruflich vorhast. Für einen benötigten Zuverlässigkeitsnachweis wird meist ein polizeiliches Führungszeugnis oder auch ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister gefragt sein.

Da es noch keine bundeseinheitliche Regelung bezüglich des Sachkundenachweises gibt, solltest du dich explizit bei Deinem Veterinäramt erkundigen, welche Mindestanforderung an Sachkunde gefordert wird.

Auflagen Hundeschulen und Pensionen

Auch Hundeschulen und Hundepensionen fallen unter die Vorgaben des §11 TierSchG. Entsprechend müssen auch sie die Erlaubnis beim Veterinäramt beantragen und ihre Sachkunde nachweisen. Auch freie Mitarbeiter müssen sich darum bemühen. Nur die angestellten Mitarbeiter sind normalerweise von der Nachweispflicht ausgenommen. Informiere dich aber im Zweifel noch einmal bei deinem Amt, um dir Ärger zu ersparen und auf Nummer sicher zu gehen.

Möglichkeiten der Sachkunde

Inzwischen gibt es einige sehr gute Möglichkeiten, um die nötige Sachkunde zu erlangen, die seitens des Veterinäramtes gefordert wird. Möchtest du mit Hunden und ihren Haltern arbeiten, so ist dein eigenes Interesse sicher sowieso vorhanden und du bist begeistert, mehr zu erfahren. Wie kommunizieren Hunde untereinander? Wie wende ich bestimmte Trainingstechniken an? Wie gestalte ich Kurse? Und wenn du dich selbstständig machen möchtest, sind da noch die Fragen zur Gewerbeanmeldung, zum Steuerberater oder der Buchhaltung.

Es gibt eine Menge spannender Themen, die in einer professionellen Hundetrainerausbildung intensiv beleuchtet werden. Ein solcher Ausbildungsgang umfasst alle wichtigen Bereiche, in denen sich ein Trainer gut auskennen sollte, um Mensch-Hund-Teams bestens unterstützen zu können. Zudem hast du die Möglichkeit, spezifische Kurse gerade in den Bereichen zu belegen, die dich außerdem sehr interessieren. Neben dem „Basiswissen“ könnte das vielleicht die Nonverbale Kommunikation sein oder rassespezifische Kurse, wie etwa zu Herdenschutzhunden. Das Gebiet der Kynologie bietet wahnsinnig viele tolle Bereiche und es wird ständig weiter geforscht. Das macht den Beruf auch so überaus spannend. Übrigens kannst du dieses Wissen inzwischen ganz unkompliziert von Zuhause aus erlangen, denn einige Kurse und auch die Ausbildung lassen sich inzwischen per Webinar und Online-Kurs belegen.

Behalte dir deine Lernfreude bei, damit du für deine Kunden ein geeigneter Ansprechpartner sein und ihnen immer nach bestem Wissen zur Seite stehen kannst.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist Kristina Ziemer-Falke sehr gefragt und deutschlandweit auf Seminaren und Vorträgen zu Themen rund um den Hund anzutreffen.


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