Tosa Inu

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Tosa Inu

Tosa Inu Steckbrief

Name
Tosa Inu Steckbrief
Herkunft
Japan
Lebenserwartung
gut 10 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
40-50kg
Häufige Krankheiten
unbekannt
Felllänge
kurz
Charakter/Wesen
ruhig, gelassen, treu, eigenwillig, kinderlieb, gutmütig
Fellfarbe
rot, falb, schwarz, gestromt
Besonderheiten

seltene Hunderasse, in einigen Ländern verboten

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Tosa Inu aus?

Der Tosa Inu ist ein kräftiger und zugleich eleganter, sportlicher, nicht allzu großer Molosser. Der Tosa Inu oder Tosa ist die größte Hunderasse Japans. Der zu den Molossern zählende Hund ist ursprünglich ein gelernter japanischer Kampfhund. Und Kampfhund meint hier fast genau das Gegenteil von dem, was in Deutschland landläufig unter Kampfhund verstanden wird. Die Hundekämpfe Japans waren den Kämpfen der Sumo-Ringer nachempfunden. Es war ein hoch ritualisierter Wettstreit, bei dem neben der körperlichen vor allem die mentale Stärke entscheidend ist. Alles andere als ungezügelte Aggressivität, vielmehr höchste Kontrolle über die enorme Stärke. Der offizielle Standard beschreibt den Tosa wie folgt:

Großer Hund, von kräftiger Gestalt und würdigem Benehmen. Er hat Hängeohren, ein kurzes Haarkleid, einen quadratischen Fang und eine an ihrem Ansatz dicke Hängerute.

Beim Tosa fällt die Kombination zwischen einer imposanten Gestalt und einer absolut ruhigen, coolen, fast schon herablassend wirkenden Ausstrahlung sehr ansprechend ins Auge. Das Haar des Tosa Inu kurz, hart und dicht. Als Fellfarben sind rot, falbfarben, apricot, schwarz, gestromt zugelassen. Diskrete weiße Abzeichen an Brust und Pfoten sind ebenfalls zulässig. Scheue, aggressive oder ängstliche Hunde sind von der Zucht ausgeschlossen.

Wie groß ist ein Tosa Inu?

Rüden sollen eine Widerristhöhe von nicht unter 60 Zentimetern, Hündinnen nicht unter 55 vorweisen. Ein Gewicht wird nicht vorgegeben.

Wie alt wird ein Tosa Inu?

Der Tosa Inu hat eine Lebenserwartung von etwa 10 Jahren.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Tosa Inu?

Der Tosa Inu hat ein absolut cooles Wesen. Ihn bringt nichts so schnell aus der Ruhe ganz getreu dem japanischen Sprichwort "die Stillsten sind die Tapfersten". Er ist stark auf seine Familie, insbesondere auf sein Herrchen oder Frauchen orientiert. Seinen Menschen ist er treu ergeben. Fremden gegenüber ist er neutral bis abweisend aber immer passiv. Er lässt sich selbst von Fremden problemlos streichen, er lässt es in stoischer Ruhe über sich ergehen. Wenn er jemanden mag, ist es eine Zuneigung, die lebenslang bleibt. Dann kommt er von sich aus, um sich Streicheleinheiten abzuholen - ein wunderschönes Gefühl für beide, Hund wie Mensch. Der Standard definiert sein Wesen treffend: "Bestimmt durch Geduld, Gelassenheit, Unerschrockenheit und Mut." Dieser sehr starke Hund braucht ein Herrchen oder Frauchen mit Hundeerfahrung und vor allem souveräner Gelassenheit. Er ist gutmütig, den Menschen zugewandt und kinderlieb. Allerdings ist er nicht immer verträglich mit anderen Hunden. Hier neigt er zu Dominanzgehabe. Der Tosa ist selbstbewusst und selbstsicher, ruhig, aber hellwach. Der Tosa ist ein Dickkopf. Das musst du respektieren und lieben und zu handeln wissen.

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Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Tosa Inu ursprünglich her?

Der Tosa Inu oder Tosa ist ursprünglich ein gelernter japanischer Kampfhund. Er ist ein echter Kampfhund in der Tradition Japans. Da meint das genaue Gegenteil von dem, was in Deutschlands Presse und Gesetzen als Kampfhund bezeichnet wird. Die Hundekämpfe Japans waren wie die noch heute ausgetragenen Kämpfe der Sumo-Ringer hoch ritualisiert. Neben Kraft, Reaktionsvermögen und Schnelligkeit sind extreme Kontrolle über Körper und Geist gefordert. So auch bei den Hundekämpfen, die seit dem 14. Jahrhundert dokumentiert sind. Die Hunde sollten, ja durften sich nicht gegenseitig nicht einmal verletzten. Sie mussten sich gegenseitig beeindrucken und herunterdrücken. Kampfrichter beurteilten die Stärke der Hunde. Die Tosa durften keinerlei Aggression zeigen, ja nicht einmal Knurren. Das hätte sofort Disqualifikation bedeutet. Der Tosa Inu wird daher auch Sumo Inu genannt. Er wird in seiner Heimat Japan hoch verehrt. Es wird geschätzt, dass dort etwa 10.000 dieser Hunde gehalten werden. In Europa wird der Tosa auch als Japanische Dogge angesprochen. Vorfälle gegenüber Menschen sind nicht bekannt. Diese Hunde haben eine extrem hohe Reizschwelle. Sie sind schlicht zu cool, um sich von einem Menschen aus der Reserve locken zu lassen. Trotzdem meinten deutsche Politiker, ihn auf die Listen angeblich gefährlicher Hunderasse setzen zu müssen. Eine dilettantische Maßnahme, die keiner fachlichen Prüfung standhalten würde. Der Tosa in der heutigen Form ist eher jung und in den letzten 150 Jahren geformt worden. Der traditionelle Shikoku-Ken sollte nach der vorsichtigen Öffnung Japans durch europäische Hunderassen verbessert werde. Laut offiziellem Standard wurden Bulldogs (1872), Mastiffs (1874), Deutsche Vorstehhunde (1876) und Deutsche Doggen (1924) eingekreuzt. 1964 wurde der Tosa von der Fédération Cynologique Internationale offiziell anerkannt. In Deutschland ist er gleichwohl sehr selten geblieben. Die ersten kamen in den 1970er Jahren nach Deutschland. Doch er zählt hier noch immer zu den seltensten Rassehunden überhaupt. Im VDH sind nicht einmal eine Handvoll Züchter registriert. Diesen einmaligen, spannenden und charakterlich so überzeugenden Hunden wäre eine weitere Verbreitung sehr zu wünschen.

Tosa InuPflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Tosa Inu?

Der Tosa Inu stellt keine besonderen Ansprüche an seine Pflege.

Gibt es beim Tosa Inu rassetypische Krankheiten?

Rassetypische Krankheiten sind nicht bekannt.

Welches Futter ist für einen Tosa Inu am besten?

Der Tosa Inu stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Wie die Menschen in Japan auch schmeckt ihm allerdings frisches, hochwertiges Fleisch oder Fisch am besten.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Tosa Inu?

Hier stellt der Tosa keine besonderen Ansprüche. Allerdings will er seiner Größe entsprechend jeden Tag größere Runden gehen.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Tosa Inu kaufen?

Vor dem Kauf muss Du dir bewusst sein, dass die (unbegründet) restriktive Haltung des Staates (Listenhund) eine Menge Probleme im Alltag und zusätzliche finanzielle Belastungen mit sich bringt. Züchter des Tosa Inu sind in Deutschland leider sehr rar. Hier solltest du langfristig Kontakte knüpfen und dich mit der Szene vertraut machen.

Tosa InuErziehung und Haltung

Passt ein Tosa Inu zu mir?

Der Tosa Inu ist sehr anspruchslos hinsichtlich der äußeren Rahmenbedingungen. Sicher: Eine Etagenwohnung in einer Großstadt eignet sich nicht für seine Haltung - zumal er mit anderen Hunde nicht unbedingt verträglich ist. Am besten gönnt man ihm ein Haus mit großem Garten. Er hält sich dort gerne im Freien auf, ist aber kein Zwingerhund. Der Tosa ist sehr pflegeleicht. Unter einem fachkundigem Herrchen oder Frauchen mit Führungsqualitäten ist ein guter Familienhund und Freund der Kinder. Diese liebt er über alles. Andere Tiere im Haushalt akzeptiert er jedoch nicht immer. Einen Fakt muss man immer im Auge haben: Der Tosa Inu hat besonders unter der durch Politikern und Medien in Deutschland geschürten Hundefeindlichkeit zu leiden. Obwohl es keinerlei auch nur ansatzweise fachliche Begründung gibt: Er gilt in vielen Bundesländern Deutschlands und Österreichs als gefährlicher Hund. Er steht in einigen Kantonen der Schweiz, in Frankreich, Großbritannien und Dänemark zudem auf der Liste der Hunde, die weder gehalten noch eingeführt werden dürfen. Solche Pauschalisierung sind mit dem Umstand verbunden sind, dass einige Mitbürger sich zu Belehrungen oder gar Beschimpfungen berufen fühlen, obwohl sich der Hund absolut vorbildlich benimmt. Es gibt keinerlei rationale Handhabe, die Tosa Inu als "gefährlichen Hund" abzustempeln. Ganz im Gegenteil sind sie durch ihr cooles Wesen und extrem hohe Reizschwelle wesentlich unproblematischer als ein nicht fachgerecht erzogener Deutscher Schäferhund. Das ist sehr schade, denn er ist eine ausgesprochen spannende und zugleich mit etwas Fachkunde gut zu haltende Hunderasse.

Trotz seiner Selbständigkeit ist der Tosa Inu für einen Molosser sehr gelehrig und führig. Wie alle Molosser ist er kein nervöser Arbeitsjunkie, der ständig unterhalten und gefordert sein will. Der Tosa tut was man ihm sagt. Aber es bedarf eines Herrchens und Frauchens, das er im tiefsten Inneren als Führungsperson akzeptiert. Dann tut er alles und ist treu ergeben. Schwere Führungsfehler etwa ein Kasernenhofstil sind kontraproduktiv und verzeiht der Tosa nicht. Er versteht den Menschen sehr gut und folgt ihm gerne und gut auf Basis von Anerkennung und gegenseitigem Respekt. Wer das beherzigt, hat den Schlüssel zu einer wunderbaren Partnerschaft zwischen Mensch und Hund in der Hand. Zu empfehlen ist die Ausbildung des Tosa zu einem verkehrssicheren Begleithund. Das schafft er mühelos. Abzulehnen ist für diese Rasse dagegen eine Ausbildung Schutzhund. Um seine Verträglichkeit mit anderen Hunden zu entwickeln, sollte man mit ihm als Welpen eine gute Hundeschule besucht werden.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Tosa Inu war der Sumo-Ringer unter den Hunden. Er hat ein absolut cooles Wesen und steht leider und völlig ungerechtfertigt auf der Liste gefährlicher Hunde. Er verkörpert eigentlich eine spannende Hunderasse, der eine viel größere Verbreitung zu wünschen wäre.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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