Das Löwchen, im Original "Petit Chien Lion", ist eher kleiner Hund mit langem, seidigem Fell. Das Löwchen hat ein quadratisches Gebäude, das durchaus robust ist. Es hat eine Widerristhöhe zwischen 20 und 35 Zentimetern. Das ist eine recht breite Spanne. So können als Gewicht nur etwa 6 Kilogramm als Anhaltspunkt gegeben werden. Zum Haarkleid legt der Standard fest: "Seidig, lang, gewellt, dicht; ohne Unterwolle." Als Farben sind alle erlaubt, ausdrücklich auch kombinierten Färbungen. Die Rute wird über dem Rücken getragen. Der ganze Hund macht einen fröhlichen, aufgeweckten Eindruck und so ist er auch. Der Standard schreibt ferner:
"Er ist ein kleiner Hund. Intelligent, voller Elan und mit lebhaftem Ausdruck wirkt er sehr aufgeweckt; insgesamt robust mit gutem Knochenbau, einem kurzen und gut proportionierten Körper, mit windhundartiger Silhouette und hochgetragenem Kopf."
Für Hundeausstellungen wird die Löwenschur verlangt. Dazu heißt es im Standard: "Der stolze und forsche Gang, seine flatternde Mähne, wird durch die löwenartige Schur noch betont; die nicht rasierten Teile müssen völlig natürlich bleiben, in keinem Fall sollten sie geschnitten sein."
Wie alt wird ein Löwchen?
Ein seriös gezüchtetes Löwchen hat eine Lebenserwartung von 15 Jahren.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Löwchen?
Das Löwchen ist ein gelernter Begleiter des Menschen. Anders als beispielsweise die kleinen Terriern, die erst in jüngerer Vergangenheit von ausgemachten Arbeitshunden zu Begleitern umgeschult wurden, kennt der Löwchen die Aufgaben als Gesellschafts- und Begleithund bereits seit tausenden Jahren. Sein Wesen kennzeichnet der Standard als:
"Sehr schmusig und folgsam gegenüber seinem Herren, aber aufmerksam und aufnahmefähig, locker in allen Situationen, kann er nach Bedarf ruhig und diskret bleiben. Sein ehrlicher und zärtlicher Blick versucht alles zu verstehen was man von ihm erwartet."
Der kleine Hund hat aber durchaus seinen eigenen Willen. Trotzdem zeigt er kaum Ecken und Kanten, die seine Passion, seiner Familie Freude zu bereiten, entgegenstehen könnten. Er will für und mit seinen Menschen leben. Der putzige Hund ist ein cleveres, neugieriges und intelligentes Kerlchen, das immer wieder überrascht und uns zum Schmunzeln bringt. Auch sollte man die Geschicklichkeit dieser Hunde nicht unterschätzen. Viele Berichte besagen, dass man dem Löwchen gut kleine Kunststücke beibringen kann. Trotzdem ist er nicht überaktiv oder gar nervös. Löwchen sind von einem fröhlichen Wesen und immer wieder gerne zu einem Spiel aufgelegt- kurz ideale Begleiter, die uns viel Freude bereiten. Das Löwchen ist auch für Anfänger gut geeignet.
Herkunft & Geschichte
Woher kommt das Löwchen?
Das Löwchen entstammt einer uralten Familie von Schoß- und Begleithunden, die unter dem Namen Bichons zusammengefasst werden. Es stammt aus Frankreich und Belgien. Auf Französisch wird es "Bichon petit chien-lion" oder "Petit Chien Lion" genannt. Die Wurzeln der Bichons lassen sich, wie sonst selten bei Hunderassen so deutlich, bis in die Antike nachverfolgen. In den Hafenstädten des Mittelmeers waren Bichons die geschätzten Begleiter der Damen aus besserem Hause. Sie galten als wertvolle Geschenke. Schon Aristoteles beschrieb vor 2.400 Jahren einen "melitäischen Hund, der von auffällig kleinem Wuchs sei". Zahlreiche weitere Schriften, Kunstwerke wie ein Vasengemälde aus dem Jahr 100 vuZ oder Plastiken aus Stein belegen die Existenz und hohe Wertschätzung dieser Kleinhunde seit Menschengedenken. Die Menschen hatten offensichtlich schon sehr früh und in den verschiedensten Kulturen das Bedürfnis nach einem Hund als Begleiter, als Partner der Psyche. Der Löwchen ist eng mit dem Malteser, Havaneser und dem Bologneser verwandt. In einem der ältesten Bücher über Hunde nach der Antike, 1550 von Conrad Gesner geschrieben, werden diese Hunde eindeutig beschrieben - nicht zu verwechseln etwa mit einem Kleinpudel. In einer Illustration dazu, 1669 angefertigt, wird ein Löwchen in seiner auch heute noch typischen Schur gezeigt. Als Schoßhunde der reichen Damen kamen die Bichons um die ganze Welt. Bichons wie das Löwchen sind der lebende Beweis dafür, dass man auch Begleithunde über Jahrhunderte hinweg gesund züchten kann. Gerade in unserer heutigen oft hektischen Zeit sind Hunde wie das Löwchen eine gute Wahl. Denn eines sind sie sicher: angenehme und intelligente Familienhunde, die sich auch in der Etagenwohnung einer Großstadt richtig wohl fühlen und auch damit zufrieden geben. Von manchen Hundefreunden werden Schoßhunde wie die Bichons gerne belächelt und zuweilen gar als "Fehlentwicklung" unserer heutigen Gesellschaft gesehen. Doch weit gefehlt. Sie haben eine äußerst wichtige Funktion und einen hohen Nutzen; denn solche Hunde tun schlicht unserer Psyche gut. 1961 erfolgte die offizielle Anerkennung dieser historischen Rasse durch die Fédération Cynologique Internationale. In Deutschland fallen 100 und 150 Welpen pro Jahr unter dem Dach des VDHs.
Beliebte Mixe
Mixe mit Löwchen sind selten und wenn, dann unproblematisch.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Löwchen?
Das Löwchen haart nicht. Du solltest es aber zwei- bis dreimal pro Woche kämmen. Außerdem ist es wichtig, die Augen und den Po frei zu scheren sowie regelmäßig die Haare an den Füßen oder in den Ohren zu entfernen.
Gibt es rassetypische Krankheiten?
Das Löwchen ist eine gesunde Hunderasse. Ein allzu üppiges Fell kann jedoch die Augen reizen und so Irritationen hervorrufen. Zuweilen sind überdies die Tränenkanäle geschädigt, so dass ständig Augenflüssigkeit aus dem Auge fließt. Das verklebt diesen Bereich und ist als rötliche Färbung auf hellem Fell nicht zu übersehen. Hierauf solltest du schon vor dem Kauf achten (Elterntiere). Das Hauptproblem für die Gesundheit des Löwchens sind jedoch die vielen unseriösen Anbieter von Welpen im Internet.
Wissenswertes über die Ernährung des Löwchen
Welches Futter ist für ein Löwchen am besten?
Der Löwchen stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Auch dieser kleine Hund mag einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Löwchen eignet sich sogar zum Barfen.
Aktivitäten mit dem Löwchen
Wie viel Bewegung braucht ein Löwchen?
Das Löwchen braucht keine tägliche Arbeit oder intensive Beschäftigung wie Agility, um sich bei seinen Menschen wohl zu fühlen.
Überlegungen vor der Anschaffung
Was muss ich bei der Anschaffung beachten?
Willst Du dein Leben mit einem Löwchen teilen, solltest Du dich lange vor der Anschaffung nach einem Züchter umschauen und hier Kontakte knüpfen. Der Züchter sollte dem VDH angeschlossen sein und seine Hunde auf die besonderen Risiken hinsichtlich Erbkrankheiten getestet haben. Das ist in der seriösen Zucht selbstverständlich. Zudem sollte keine Inzucht vorliegen, was Du anhand des Stammbaums abschätzen kannst, wenn dort kein Name doppelt auftaucht. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. Bitte kaufe keinen Löwchen übers Internet, da dort gerade bei solche kleineren Begleithunderassen das Risiko sehr groß ist, dass der Welpe von einem - in aller Regel gut getarntem - Hundehändler, Vermehrer und aus einer Puppy Mill kommt. Das ist deine Verantwortung in Sachen Tierschutz und zudem erspart es dir und deinem Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Gänge zum Tierarzt.
Erziehung und Haltung
Passt ein Löwchen zu mir?
Das Löwchen kann sehr gut in der Stadt und in einer Wohnung, auch selbst in einer kleinen Etagenwohnung im höheren Stockwerk, gehalten werden. Natürlich braucht es tägliche Runden in der Natur, um sich wohlzufühlen und sein ausgeglichenes, freundliches Wesen voll entfalten zu können. Ansonsten ist er kleine Hund sehr anspruchslos, wenn er seine Bezugspersonen hat und dazu ein wenig abwechslungsreiche Beschäftigung. Lediglich sein Fell bedarf regelmäßiger Pflege, damit es nicht verknotet. Diese kann man gut nutzen, um die Bindung zwischen ihm und Herrchen oder Frauchen zu festigen. Es sollte schon als Welpe an die regelmäßige Fellpflege gewöhnt werden. Das Löwchen ist ein wirklich idealer Familienhund, der sehr gut in einer Etagenwohnung gehalten werden kann. Es verträgt sich bestens mit Kindern und ist ein guter Spielpartner, was aber wie immer voraussetzt, dass die Kinder ihn nicht als Spielzeug behandeln. Das Löwchen ist ein hervorragender Begleiter, der auch mit dem teils hektischen Großstadtleben zurecht kommt. Es kann in einer Großstadt problemlos gehalten werden, ob beim Single oder in einer Familie, ob jung oder alt. Das Löwchen ist agil und hellwach aber kein Kleffer.
Kann ich ein Löwchen erziehen?
Der kleine Hund lässt sich sehr gut erziehen. Aber auch er muss erzogen werden. Sein putziges, drolliges, freundliches Wesen lässt allzu schnell übersehen, dass er eine konsequente Führung und Erziehung braucht. Und er nimmt diese Verantwortung durch Herrchen und Frauchen gerne an. Seine hervorragende Eignung als Begleiter sollte nicht leichtfertig damit verwechselt werden, dass das Löwchen weniger Erziehung bräuchte. Ganz im Gegenteil, seine hohe Intelligenz und Gelehrigkeit fordern geradezu die konsequente Führung durch seine Menschen, die - wie bei anderen Hunden auch - schon als Welpe beginnen sollte. Das fällt uns bei ihm zuweilen schwer, aber nicht, weil er nicht lernen könnte oder wollte. Vielmehr lassen wir Menschen uns gerne von diesem kleinen Gesellen als "putziges Wollknäuel" verzaubern und verhätscheln ihn dann.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Das hellwache und freundliche Wesen eines Löwchen erfreut unsere Herzen. Der schlaue, kleine Hund ist ein idealer Begleiter auch für eine Etagenwohnung in der Großstadt.
Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.