Mensch-Hund-Bindung stärken durch Sicherheit

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Mensch-Hund-Bindung

Eine zuverlässige Mensch-Hund-Bindung baut auf verschiedenen Säulen auf. Eine dieser wichtigen Komponenten spielt dabei die Sicherheit.

Was bedeutet Sicherheit?

Sicherheit bedeutet unter Anderem, dass wir als Halter dafür sorgen, unserem Hund Schutz zu bieten, wenn er seine Umwelt erkundet. Dass wir ihm ein sicheres Zuhause ermöglichen, eine Rückzugsmöglichkeit bieten und ihm seine Grundbedürfnisse erfüllen.

Ein Hund ist im Zusammenleben mit uns in seiner selbstständigen Handlungsfähigkeit eingeschränkt und kann in den meisten Fällen nicht selbst für seine Sicherheit sorgen. Er kann seine Grundbedürfnisse, wie sich Futter zu beschaffen, nicht selbst befriedigen. Und er kann auf Spaziergängen nicht natürlich und angemessen auf andere Mensch-Hund-Bindungen reagieren, da wir ihn durch die Leine einschränken. Er muss also lernen, dass wir das Zepter in die Hand nehmen und ihm im Alltag dort zur Sicherheit verhelfen, wo er selbst nicht dafür sorgen kann. Er muss auf die Mensch-Hund-Bindung vertrauen können.

Daher haben wir als Halter die Verantwortung, unserem Hund die nötige Sicherheit zu vermitteln und ihm verständlich zu machen, dass er diese auch zu jeder Zeit von uns erhält.

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Welche Auswirkungen hat Sicherheit auf das Verhalten deines Hundes?

Fühlt sich ein Hund sicher in der Mensch-Hund-Bindung, so zeigt er in Anwesenheit seines Menschen mehr Erkundungsverhalten. Er beobachtet neugierig seine Umwelt, andere Tiere, Menschen und Gegenstände. Aber auch die eigene Bereitschaft dazu, neue nützliche Verhaltensweisen zu entwickelt, wächst.

So zeigen Studien, dass sich Hunde erfolgreicher mit neuen Intelligenzaufgaben auseinandersetzen, wenn ihr Mensch anwesend ist, als bei der Anwesenheit anderer bekannter Menschen, wie Freunden oder Familienmitgliedern. Aber auch mit Spielsachen und anderen freundlichen Menschen beschäftigen sich Hunde lieber, wenn ihr Lieblingsmensch anwesend ist.

Fehlt die Sicherheit, die der Halter dem Hund vermitteln soll oder reicht sie nicht aus, kann es sein, dass sich der Hund zurück zieht. Dass er sich nicht traut, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Hat ein Hund nicht das Gefühl, sich in sicherer Umgebung zu befinden, wird er unsicher, mitunter auch ängstlich. Dadurch hat er nicht mehr die Möglichkeit, sich mit seiner Umwelt aktiv auseinanderzusetzen und zu lernen.

Unsicherheit in der Mensch-Hund-Bindung kann Lernen blockieren

Das Gefühl von Unsicherheit führt zu Stress. Ist ein Hund gestresst, schüttet sein Körper Stresshormone, wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol, aus. Diese sorgen dafür, dass bestimmte Denkprozesse im Gehirn blockiert werden und Lernen somit nicht stattfinden kann. Für den Lerneffekt durch das Erkundungsverhalten ist ein Gefühl von Sicherheit in der Mensch-Hund-Bindung also notwendigerweise Voraussetzung.

Findet der Hund in solch einer Situation alleine keinen Ausweg und bietet ihm auch sein Mensch keine Möglichkeit zur Konfliktbewältigung, kann es passieren, dass er aus der Not oder aus dem Gefühl heraus, sich verteidigen zu müssen, zu anderen Mitteln übergeht. Dies kann ein Drohen oder im schlimmsten Fall ein Angriff sein.

So kannst du deinem Hund die Sicherheit vermitteln, die er im Alltag von dir benötigt.

Damit es jedoch gar nicht erst soweit kommt, ist es für deinen Hund wichtig, sich darauf verlassen zu können, dass du ihn verstehst. Erst, wenn er weiß, dass er verstanden wird, dass seine Bedürfnisse wahrgenommen werden und seine Ängste und Unsicherheiten bei dir als seiner Bezugsperson auch so ankommen, kann er Situationen von dir regeln lassen und ist nicht selbst in der Not, eine Lösung zur Konfliktbewältigung zu finden. Diese Lösung sollten wir unserem Hund anbieten. Muss er erst selbst nach einer Lösung suchen, wird er verschiedene Strategien ausprobieren, wie beispielsweise einen anderen Hund durch Bellen auf Distanz zu halten und zukünftig die Strategie anwenden, die einst zum Erfolg geführt hat.

Eine Lösung, die du deinem Hund anbietest, könnte folgendermaßen aussehen: Du befindest dich auf dem Spaziergang. Plötzlich kommt ein anderes Mensch-Hund-Team entgegen. Der entgegenkommende Hund fixiert deinen Hund, woraufhin er sich unwohl fühlt und nicht so recht weiß, wie er sich verhalten soll oder wie er aus der Situation herauskommen kann. Die üblichen Strategien, auf eine Konfliktsituation zu reagieren, wären Flucht, Erstarren, Übersprungshandlungen oder in den Angriff überzugehen.

Fliehen kann der Hund nicht, da er sich an der Leine befindet. Erstarren bedeutet, keinen Schritt mehr vorwärts zu gehen und zu hoffen, unbemerkt zu bleiben und gar nicht die Aufmerksamkeit des anderen Hundes auf sich zu ziehen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Übersprungshandlung zu zeigen und die Aufmerksamkeit zum Beispiel auf den Boden zu richten, wo plötzlich etwas vermeintlich gut riecht. Oder aber, wenn keiner dieser Möglichkeiten funktioniert, kann der Hund in den Angriff übergehen. Und zwar dann, wenn keine seiner zuvor gezeigten Strategien zur Konfliktbewältigung, nämlich ein Aufeinandertreffen mit dem unangenehmen Hund zu vermeiden, zum Erfolg geführt hat.

Sicherheit bedeutet Lenken

Hier ist es besonders wichtig, unseren Hund gar nicht erst austesten zu lassen, sondern ihm direkt ein alternatives Verhalten anzubieten. Dies könnte so aussehen, dass du deinen Hund ansprichst, ihn aufmerksam machst und ihn mit der Übung “Fuß” kontrolliert an dem anderen Mensch-Hund-Team vorbei führst. Vielleicht ist der Konflikt für deinen Hund auch so groß, dass es ihm hilft, der Situation großräumig aus dem Weg zu gehen und dem entgegenkommenden Hund in einem großen Bogen zu umlaufen.

Zeigen wir unserem Hund, dass wir ihn verstehen und lenken ihn dementsprechend, ist die Chance sehr groß, dass er sich auch in weiteren Konfliktsituationen an uns wendet und nach Hilfe sucht, sodass wir die Situation für unseren Hund beziehungsweise mit unserem Hund gemeinsam lösen können.

Gemeinsame Erfolgserlebnisse stärken das Gefühl von Sicherheit

Schließt man sich zusammen, führt das gemeinsame Verhalten zum Erfolg. Schafft man gemeinsame Erfolgserlebnisse, fühlt sich das Erlebte so gut an, dass sich dein Hund zukünftig immer wieder an dir orientieren möchte. Auch der Hund ist ein Gewohnheitstier. Unser Gehirn sucht sich immer den einfachsten und schnellsten Weg mit dem geringsten Widerstand zum Erfolg aus. Macht dein Hund die Erfahrung, dass DU der schnellste und einfachste Weg zur Konfliktlösung bist, besteht für ihn nicht das Gefühl der Hilflosigkeit und die die Notwendigkeit, selbst nach einer Lösung zu suchen. Denn du bist seine Lösung. Das macht eine sichere Mensch-Hund-Bindung aus.


Lisa Gunzenheimer und Kirsten Mahne (Lisa und Kiki) haben ihre Vision von einer eigenen Online-Hundeschule “Pawsitive Life Coaching” im Jahr 2017 in die Tat umgesetzt.
Als ausgebildete Hundetrainer und Hundepsychologen haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, Mensch-Hund-Teams professionell darin zu unterstützen, eine gesunde und harmonische Bindung zueinander aufzubauen und das Leben mit Hund – weit weg von allen gesellschaftlichen Zwängen – zu genießen.
Dabei ist es ihnen besonders wichtig, ganzheitlich zu arbeiten und sowohl Hund als auch Mensch in unterschiedlichen Lebensbereichen zu coachen.


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