Datenspeicher-Spürhund

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Datenspeicher-Spürhund

Unsere Vierbeiner haben die vielfältigsten Jobs. Ob auf der Suche nach Krankheiten oder nach materiellen Dingen, Hunde unterstützen uns in vielen Bereichen. Gerade für den Zoll und der Polizei sind Spürhunde jeglicher Art ganz wichtig beim Kampf gegen das tägliche Verbrechen. Noch nicht weit verbreitet, aber dennoch unglaublich kostbar, ist dabei der Datenspeicher-Spürhund. Vielleicht hast du bereits von solchen Spürhunden gehört.

Die Suche nach Datenträgern

In der heutigen Zeit haben wir es in allen Bereichen mit Daten und Datenspeicherung zu tun. Um für uns wichtige Daten festhalten zu können, nutzen wir Server, aber auch CD’s, USB Sticks, externe Festplatten und vieles mehr. Du nutzt bestimmt ebenso solche Datenträger, um Fotos, Dateien oder andere, für dich wichtige Dokumente zu sichern. Verbrecher nutzen gleichermaßen Datenträger, um relevante Daten sicher aufbewahren zu können. Speziell wenn sie Beweise vor der Polizei verheimlichen wollen, müssen Datenträger sehr kreativ versteckt werden. Du weißt ja, wie klein USB-Sticks sind. Dementsprechend können diese auch ganz schnell in der Sofaspalte oder hinter der Fußleiste versteckt werden. Ein Haushalt bietet unendlich viele Möglichkeiten.
Hunde mit ihrer feinen Nase können auch diese versteckten Datenträger erschnüffeln. Ein echter Gewinn für die Polizei und anderen Behörden! Denn schließlich ist die Geruchsleistung des Hundes um ein Vielfaches besser als unsere. Somit ist es nur verständlich, dass die Polizei gerne Vierbeiner einsetzt.
Leider gibt es deutschlandweit noch nicht so viele Spürhunde, die auch Datenträger erschnüffeln können. Das Interesse an dieser Art Einsatzgebiet nimmt jedoch zu.

Was macht einen Datenspeicher-Spürhund genau?

Wird ein Datenspeicher-Spürhund zu einem Einsatz angefordert, muss er meist in diversen Haushalten nach versteckten Datenträgern wie USB-Sticks, Handys, Festplatten, Speicherkarten oder ähnlichem suchen. Die Verstecke können dabei sehr unterschiedlich und klein ausfallen. Von der Couch, über Regale, bis hin zu diversen Schränken oder Kommoden. Wer etwas vor der Polizei verstecken möchte, wird kreativ. Die ausgebildeten Hunde sind in der Lage, diese Verstecke, seien sie auch noch so klein, aufzustöbern. Mittels ihrer Nase können sie den gesuchten Geruch ermitteln und ihrem Hundeführer den Standort anhand der zuvor antrainierten Anzeige anzeigen. Dieser kann dann nachschauen, was sich an der besagten Stelle befindet. Datenträger riechen für deinen Hund natürlich nicht so stark wie Rauschgift oder Sprengstoff. Daher muss ein Datenspeicher-Spürhund sehr nahe an die besagten Möbelstücke heran. Eine Höchstleistung für unsere Fellnasen! Der Einsatz fällt dadurch entsprechend kurz aus, um die Vierbeiner nicht zu überfordern.

Was muss ein Datenspeicher-Spürhund lernen und mitbringen?

Manch ein Datenspeicher-Spürhund hat vorweg schon eine Ausbildung als Diensthund bei der Polizei durchlaufen. Mittels einer Fortbildung von einigen Wochen Dauer erlernt er dann die Erweiterung, Datenträger zu erschnüffeln.
Hat der Hund bisher noch keine derartige Ausbildung absolviert, muss er ein Alter von mindestens 12 Monaten erreicht haben, bevor es losgehen kann. Es gibt Institutionen, in denen Hunde die Ausbildung zum Datenspeicher-Spürhund absolvieren können. Hund und Hundeführer durchlaufen gemeinsam diese Ausbildung.
Die Vorgehensweise ist bei Datenträgern die gleiche, wie bei anderen aufzusuchenden Gerüchen. Durch Geruchsunterscheidung lernt der Hund den gesuchten Stoff zu erkennen. Schritt für Schritt werden dann sogenannte Verleitergerüche mit in das Training eingebaut.
Zudem wird eine Anzeige antrainiert, die der Hund später beim Fundort des besagten Objektes seinem Hundeführer anzeigt. Eine Möglichkeit, den Datenträger anzuzeigen, ist die passive Anzeige. In dem Fall verharrt der Hund regungslos vor dem gesuchten Objekt und wartet auf die Auflösung durch seinen Hundeführer. Je nach Hundetyp fällt die Belohnung entsprechend anders aus. Für die einen Hunde bedeutet es, einen Dummy zu holen, andere beißen auf ihrem Lieblingsspielzeug, während wieder andere Hunde lieber mit dem Hundeführer an einem Zergel ziehen. Ein starkes Spiel- und Beuteverhalten ist also gewünscht. Natürlich sollten die Hunde auch körperlich fit sein. Denn je nach Ein-satzort ist es auch für den Hund wichtig, sich motorisch klar koordinieren und wohlmöglich über Müllberge oder Möbelstücke klettern zu können. Oft sind belgische oder holländische Schäferhunde in solchen Bereichen zu finden.

Was lernt der Hundeführer?

Nicht nur der Hund lernt in der Ausbildung, sondern auch der Hundeführer benötigt Fachwissen. So werden in der Regel Hundeführer und Hund gemeinsam geschult und ausgebildet, um solche Einsätze zukünftig erfolgreich bewältigen zu können.
Zu den wichtigen Themen solch einer Ausbildung gehören neben einem fundierten kynologischen Wissen, insbesondere Kenntnisse rund um das hündische Lernverhalten, umfangreiche Informationen über die Hundenase, deren Funktion und Einsatzmöglichkeit. Denn die Geruchsdifferenzierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung. Aspekte wie Erste Hilfe beim Hund, Recht oder Ablauf eines Einsatzes werden genauso thematisiert.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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