Teichbeheizung im Winter

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Teichbeheizung: Gartenteich winterfest machen

Jedes Jahr verenden viele Teichfische, weil es an einer ausreichenden Teichbeheizung im Winter fehlt und das Wasser unter 4°C fällt. Besonders häufig geschieht dies in den ersten Monaten des neuen Jahres. Warum passiert das, obwohl unsere Winter gefühlt immer milder werden? In diesem Beitrag erfährst du die wichtigsten Gründe.

Der Goldfisch und seine Herkunft

Der Geburtsort der meisten Teichfische ist eine der vielen Zuchtanlagen weltweit, die oftmals fabrikartig organisiert sind. Das Ziel der Züchter ist es, möglichst wirtschaftlich zu arbeiten. Dafür müssen die Elterntiere zahlreich ablaichen, viele Eier befruchtet werden, möglichst viele überleben und die Jungfische schnell wachsen, um verkaufsfähig zu sein.

Da Stoffwechsel und Wachstum bei niedrigen Temperaturen eingeschränkt sind, wird in solchen Anlagen das Wasser in der Regel beheizt. Das sorgt für eine gleichmäßige Entwicklung der Jungtiere und stärkt ihre Abwehrkräfte.

Ein natürlicher Winterzyklus ist den meisten dieser Tiere daher völlig fremd. Selbst die Elterntiere haben im Laufe der Haltung unter solchen Optimalbedingungen ihre natürlichen Schutzmechanismen gegen Kälte und Parasiten weitgehend verloren.

Sind unsere Fische Warmduscher?

Erst bei etwa 24°C fühlen sich Goldfische und insbesondere Kois richtig wohl. Der Kreislauf arbeitet optimal, die Verdauung läuft auf Hochtouren und die Immunabwehr ist leistungsfähig. Da Fische wechselwarm sind, hängt ihr gesamter Organismus vollständig von der Umgebungstemperatur ab. Deshalb kann es im Winter schnell gefährlich werden – besonders wenn die Minusgrade über Wochen anhalten und der Teich ungünstig angelegt ist.

Oft werden Teiche heute in kleineren Gärten dort gebaut, wo Platz ist: im offenen Sichtbereich von Terrasse oder Wohnzimmer, ohne schützende Bäume oder Bepflanzung. Der Wind hat dadurch freie Bahn und kühlt das Wasser zusätzlich über Verdunstungskälte aus. Auch der Eintrag von kaltem Regen und Schnee könnte geringer sein, wenn der Teich eher geschützt im Garten läge. Hat der Teich eine ausreichende Tiefe von mindestens 1,40 m und ein Volumen von rund 15.000 Litern, hält er normalerweise eine Mindesttemperatur von 4–5°C am Bodengrund. Kleine oder flache Teiche hingegen kühlen sehr schnell aus, da ihre geringe Wassermenge eine niedrige Wärmespeicherkapazität besitzt. Die Fische bekommen bildlich gesprochen „kalte Füße“, leiden unter Energieverlust und werden anfälliger gegenüber Parasiten. Das macht eine Teichbeheizung im Winter so wichtig.

Das Hin und Her am Gefrierpunkt

Teich im Winter

In den letzten Jahren waren die Winterperioden temperaturtechnisch instabil. Das Wetter scheint nicht zu wissen, was es will. Selbst in den tiefen Wintermonaten messen wir ständig wechselnde Werte zwischen -5 und +10 Grad Celsius. Diese enormen Schwankungen stören nicht nur uns, sondern auch den natürlichen Rhythmus der Fische. So kommt es vor, dass auch der Organismus ständig zwischen den Modi „Aufwachen“ und „Einschlafen“ wechselt. Eine enorme Belastung, die schwere Nachwirkungen – besonders im Frühjahr – zeigt.

Die Lösung: Teichbeheizung im Winter

Den Teich zu heizen bedeutet nicht, dass wir tropische Badetemperaturen erzeugen und den Teich im Winter als Badeteich verwenden sollten. Es bedeutet, dass wir eine Kontrolle über das Verhalten der Temperatur gewinnen und dafür sorgen, dass der Kältesturz im Herbst nicht zu schnell geschieht und der Frühling im neuen Jahr nicht zu schnell erwacht. Im Herbst kann es nämlich nochmal für einige Zeit sehr mild werden, wenn der Frühling nach dem Sprießen der ersten Knospen nochmal die klirrend kalte Schulter zeigt.

Eine Methode zur Teichbeheizung im Winter, die biologisch am sinnvollsten ist, ist die Installation einer Automatik. Diese regelt die gewünschte und individuell einstellbare Wassertemperatur, die zur entsprechenden Jahreszeit passt. Diese Geräte nennt man z.B. Durchlauferhitzer, die du per digitaler oder mechanischer Thermostatfunktion bedienst. Es gibt auch einfache Thermostate mit Fernfühler, die eine separat angeschlossene Wärmequelle, z.B. Schwimmheizer, bei Bedarf hinzuschalten. Damit die wertvolle Wärmeenergie nicht zu schnell verloren geht, gibt es günstige Möglichkeiten zur Isolierung der Wasseroberfläche. Diese kann aus lichtdurchlässiger Noppenfolie mit „Lebensmittelzulassung“ bestehen, oder aus transparenten Isoballs, die flächenmäßig ausgelegt, stark wärmetrennend wirken.

Der ideale Temperaturverlauf …

… hängt von mehreren Faktoren ab. Wasservolumen, Lage des Teiches, Region des Wohnortes und die zur Verfügung stehende Wärmeerzeuger spielen bei dem Einstellen des Temperaturverlaufes eine elementare Rolle. Allgemein kannst du aber folgende Faustformel anwenden:

Ab Oktober solltest du die Wassertemperatur täglich messen. Sobald 15°C unterschritten sind, kannst du bereits eine dämmende Isolierung installieren. Da der Tiefpunkt des Winters zwischen Dezember und Februar liegt, solltest du die Temperatur wöchentlich um etwa 1–2°C senken. Kälter als 6°C (gemessen am Bodengrund) darf das Teichwasser nicht werden. Eine zu starke Wasserbewegung ist bei sehr niedrigen Außentemperaturen zu verhindern, damit das Wasser nicht zusätzlich auskühlt und die wärmste Zone am Boden erhalten bleibt. Sicherlich wirst du merken, dass die Tiere bei beheiztem Wasser etwas aktiver bleiben – ein Vorteil, denn so arbeitet auch die Immunabwehr weiter.

Gelegentlich kannst du mit Sinkfutter testen, ob deine Tiere fressen möchten. Falls ja, solltest du ihnen etwas geben – das zeigt, dass sie Energie benötigen. Nutze diese seltenen Fütterungen, um Vitaminkonzentrate zu verabreichen und den Gesundheitszustand deiner Fische zu kontrollieren. So kannst du Veränderungen wie Abmagerung oder offene Wunden frühzeitig erkennen.

Im Frühjahr führst du diesen Prozess umgekehrt durch. Wöchentlich kannst du die Temperatur um 1–2°C erhöhen, bis die Nachttemperaturen nicht mehr unter 12°C fallen. Das verwendete Futter sollte immer zur Wassertemperatur passen:

  • Winterfutter für die sehr kalte Zeit

  • Frühjahrsfutter für 8–12°C

  • Energiefutter mit Proteinen für den Sommer

Zu guter Letzt

Wenn du mit einem Teichheizer ein Zufrieren des Wassers verhinderst, reduzierst du das Risiko von Eisschäden an der Teichfolie auf null und sparst dir im Ernstfall viel Arbeit und Kosten. Die Energiekosten sind weitaus geringer als mögliche Reparaturen, Geräteschäden oder Fischverluste, die durch Frost entstehen können.

Mit einer guten Teichbeheizung im Winter sicherst du das Überleben deiner Tiere!

Hier findest du weitere hilfreiche Tipps, um deinen Teich und die Technik im Winter vor Frost zu schützen!

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