Kuckuck trainieren

39497
0

Kuckuck

Für wen ist dieser Trick etwas?

Dieser niedliche Trick ist für alle etwas, die Spaß am Ausprobieren und Üben haben. Zudem ist der Trick Kuckuck ein super Fotomotiv. Körperlich ist der Trick nicht sehr anstrengend, dennoch sollten ihn nur Hunde ausüben, die keine schweren Gelenkprobleme (z. B. in der Hüfte) haben. Beim Üben wird die Ausführung sehr oft wiederholt, weshalb eine erhöhte Belastung der Hinterhand ohne gesundheitliche Schwierigkeiten möglich sein sollte. Ist dein Hund fit und gesund, steht dem Trick nichts im Wege. Hat dein Hund hingegen gesundheitliche Einschränkungen, könnt ihr ganz viele andere Tricks der Reihe ausprobieren, wie beispielsweise "Gib Laut" oder „Kopf ablegen“.

Wie starte ich?

Für diesen Trick sollte dein Hund schon das Pfote geben mit beiden Pfoten beherrschen. Alternativ kannst du auch das Männchen machen für den Aufbau dieses Tricks nutzen. Den Clicker benötigst du bei diesem Trick als Trainingswerkzeug nicht, da deine Hände frei sein sollten und du auch so im richtigen Moment bestätigen und loben kannst. Nimm dir deinen Hund, einige kleine Trainingsleckerlis und suche dir ein ruhiges Trainingsumfeld.

Schritt 1

Der Trick Kuckuck besteht aus zwei Teilen. Zunächst lernt dein Hund sich mit beiden Pfoten auf deinem Unterarm abzustützen.
Los geht’s, indem du dich vor deinen sitzenden Hund hinsetzt und dir abwechselnd seine Pfoten geben lässt. Halte dann statt deiner Handfläche deinen Arm hin. Nun soll dein Hund seine Pfote einfach obendrauf legen, was er bestimmt auch tun wird. Dafür gibt’s Lob und ein Leckerli. Während er die eine Pfote auf deinem Arm hat, fordere nun zusätzlich auch die andere, sodass beide Pfoten auf deinem Arm liegen und dein Hund quasi auf seinem Po sitzt. Das wird ihn Überwindung kosten, also belohne ruhig schon jeden Ansatz, der in die richtige Richtung geht.

Kennt dein Hund das Kunststück „Bettel“ oder „Männchen“, bei dem er mit dem Po auf dem Boden bleibt und nicht auf den Hinterbeinen steht, kannst du auch auf dieses Signal aufbauen und ihn mit Hilfe deines Arms stützen und ihm Halt geben. Ziel ist zunächst, dass dein Hund beide Pfoten nebeneinander auf deinem Unterarm hat und dabei aufrecht „sitzt“.
Wiederhole diesen Schritt, bis dein Hund zuverlässig beim Anbieten deines Armes beide Pfoten obendrauf legt. Wenn du möchtest, kannst du nun für dieses Verhalten ein Wortsignal einführen, indem du z. B. „Pfoten hoch“ sagst kurz bevor du deinen Arm anbietest.

Schritt 2

Die Ausgangsposition klappt und dein Vierbeiner versteht, was du dir von ihm wünschst? Prima! Wiederhole diesen Schritt ein paar Mal, um ihm Sicherheit zu geben und dann geht es weiter. Dein Hund soll im nächsten Schritt seinen Kopf zwischen den Vorderbeinen nach unten strecken und unter deinem Arm durchschauen. Dazu lockst du seinen Kopf mit dem Leckerli nach unten an die richtige Position und belohnst ihn dort, wenn er in der Position bleibt und die Vorderpfoten nicht herunternimmt. Auch hier machst du anschließend einige Wiederholungen. Lasse das Leckerli als Lockmittel so schnell wie möglich weg und locke deinen Hund mit der leeren Hand. Belohne ihn weiterhin bei richtiger Ausführung mit einen Stück Futter. Damit dein Hund später solange den Kopf unten lässt, wie du es möchtest, kannst du an dieser Stelle bereits dein Auflösesignal einführen. Dazu sage dein Auflösewort kurz bevor du deinen Hund mit dem Futterstück belohnst und er von selber auflöst. Nach und nach kannst du die Dauer dann kleinschrittig verlängern.

Schritt 3

Sobald der Ablauf gut klappt, führst du nun auch das Wortsignal „Kuckuck“ ein, damit dein Hund dieses mit dem Trick verknüpfen kann. Dafür sagst du kurz vor der Lockbewegung mit deiner Hand dein Wunschsignal, z. B. „Kuckuck“. Die Handbewegung schleichst du dann nach und nach aus, indem du sie immer kleiner werden lässt und schließlich dein Hund auf das reine Wortsignal reagiert.

Schritt 4

Im letzten Schritt geht es um das Festigen. Der Ablauf klappt einwandfrei, wenn du vor deinem Hund sitzt oder hockst, ihm den Arm hinhältst („Pfoten hoch“) und „Kuckuck“ sagt? Super! Jetzt kannst du einige Variationen ausprobieren, wie beispielsweise aus dem Stehen den Arm hinzuhalten. Das ist auch sehr niedlich, wenn dein Hund steht, du den Arm also einfach ein Stück höher hältst. Im Wald klappt das auch toll auf einem Ast bzw. Baumstamm, wenn dieser günstig liegt, sodass dein Hund darunter durchschauen könnte.

Je öfter ihr den Trick wiederholt, desto besser versteht dein Vierbeiner den Ablauf und du kannst wunderbare Fotos aufnehmen. Nimm dir zum Üben ausreichend Zeit und mache deinem Hund und dir keinen Druck, wenn es nicht direkt auf Anhieb klappt. Hauptsache ihr habt Spaß an dem gemeinsamen Training, denn das ist ja das Wichtigste bei der Trickserei.

Tipp

Hast du einen großen Hund, der sein halbes Gewicht auf deinem Arm platziert, wird das Training schnell zu einem anspruchsvollen Armtraining, aber auch sehr wackelig. Hier ist es hilfreich, die Hand auf einen Stuhl oder einer Bank abzustützen, um so mehr Halt zu finden und den Arm zu entlasten.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.