Flossenfäule erkennen und behandeln

Flossenfäule ist eine schmerzhafte bakterielle Infektion der Flossen und Haut von Fischen. Dabei befallen verschiedene Bakterienstämme den Fisch und vermehren sich rasant auf ihm. Unbehandelt führt die Krankheit zum Tod, doch eine Vorbeugung ist möglich und leicht umzusetzen. Ein achtsamer Blick auf die Wasserqualität kann Abhilfe schaffen.

Welche Symptome treten bei Flossenfäule auf?

• Verändertes Verhalten: die Fische sind scheu, bewegen sich meist hektisch, sind teilnahmslos, fressen kaum oder gar nichts, verstecken sich häufiger und kratzen sich an Gegenständen oder scheuern sich am Boden entlang.
• Verfärbte Flossen: die Flossen oder Stellen am Körper der Fische verfärben sich milchig-grau und wirken stumpf, manchmal auch flaumig (aufgrund eines Pilzes). Manchmal kann man auch eine rote Entzündung am Flossenanfang erkennen.
• Zerrupfte Flossen: die Flossen sind zerrupft, als wären sie angefressen worden. Teilweise auch durchlöchert und eingerissen.
• Rückbildung der Flossen: im weiteren Stadium sind die zerrupften Flossen stark zurückgebildet, sterben ab und sind teilweise kaum noch vorhanden.

Wie erkenne ich Flossenfäule?

Beobachtest du deine Fische regelmäßig, so wirst du bereits im ersten Stadium der Verhaltensänderung aufmerksam werden. Spätestens jedoch bei Verfärbungen und/oder zerrupften Flossen wirst du die Erkrankung erkennen und solltest auch sofort handeln.

Welche Fischarten können betroffen sein?

Flossenfäule kann alle Fischarten betreffen, am häufigsten tritt es jedoch bei folgenden Arten auf:

• Guppy
• Platy
• Molly
• Schwertträger
• Kampffisch
• Goldfisch
• Zwergbuntbarsch
• Diskusfisch

Ursachen für Flossenfäule

Die Erreger, die eine Flossenfäule auslösen können (zum Beispiel um Vibrionen, Pseudomonas oder Aeromonas), sind grundsätzlich in jedem Aquarium vorhanden. Der Ausbruch der Infektion wird vor allem durch ein geschwächtes Immunsystem der Fische begünstigt. Dafür gibt es mehrere möglichen Ursachen:

• Schlechte Wasserqualität
  Erhöhte Nitrit-, Nitrat- oder Ammoniakwerte oder zu wenig Sauerstoff belasten das Immunsystem deiner Fische und sorgen für eine Vermehrung von Bakterien
• Stress
  Zu hoher Besatz im Becken oder Konflikte können deine Fische stressen
• Vorerkrankungen
  Die Fische sind bereits verletzt oder erkrankt (zum Beispiel mit einem Pilz)
• Schlechte Ernährung
  Unausgewogene oder mangelhafte Ernährung schwächt deine Fische

Was soll ich tun, wenn ich Flossenfäule bei meinen Fischen vermute?

Bei Verdacht auf Flossenfäule, ziehe am besten direkt einen Fischtierarzt hinzu. Er kann die Erkrankung wahrscheinlich auf den ersten Blick erkennen. Zur Sicherheit wird er aber einen Abstrich durchführen, um den Verdacht zu bestätigen.

Ist die Diagnose gestellt, solltest du nach der Ursache für den Ausbruch in deinem Aquarium suchen und folgende Maßnahmen ergreifen:

• Wasserqualität verbessern: Liegt es an der Wasserqualität, solltest du diese umgehend verbessern und die Wasserwerte im Blick behalten.
• Immunsystem deiner Fische stärken: Dafür eignet sich spezielles Futter oder Präparate aus dem Fachgeschäft. Im ersten Stadium der Krankheit könnte diese Verbesserung bereits die Infektion stoppen, hole dir hier aber eine Expert:in hinzu.
• Auf den Besatz achten: Vermeide, dass zu viele Tiere auf engem Raum leben
• Quarantäne-Becken anlegen: Ist die Infektion bereits weiter fortgeschritten, solltest du zusätzlich den betroffenen Fisch in ein Quarantäne-Becken umsiedeln. Das Quarantäne-Becken sollte ideale Bedingungen von Wasserqualität und Temperatur haben und gut durchlüftet werden (dazu eignet sich ein Luftheber oder ein Ausströmer). Der Fisch in Quarantäne erhält nun eine medikamentöse Behandlung. Welche bei deinem Tier geeignet ist, erfährst du von deinem Tierarzt oder im Fachgeschäft.

Heilungschancen bei Flossenfäule

Flossenfäule führt unbehandelt zum Tod der Tiere. Ein frühzeitiges Eingreifen und eine sofortige medikamentöse Behandlung führen in der Regel zur erfolgreichen Heilung. Ist dein Fisch geheilt, werden auch seine Flossen wieder nachwachsen.

Wie kann ich Flossenfäule vorbeugen?

Bei guter Pflege lässt sich der Ausbruch der Infektion vermeiden. Achte auf diese Tipps:

1. Wie bereits erwähnt, ist die Wasserqualität ein wichtiges Thema. Ich rate dir deshalb zu regelmäßigen Wassertests, um schnell eingreifen zu können und zu regelmäßigem Wasserwechsel. Wöchentlich 10-20% helfen dir, Schadstoffe zu entfernen.
2. Achte auf ein stressfreies Umfeld. Dabei spielt der richtige Besatz eine große Rolle. Welche Fische am besten zusammenpassen und gut harmonieren, erfährst du bei deinem Fachhändler.
3. Außerdem solltest du auf eine gute Besatzmenge achten, ein Überbesatz führt oft zu Stress. Neue Fische solltest du anfangs in Quarantäne setzen, weil diese natürlich anfangs Stress ins Becken bringen und du die Neulinge so perfekt auf Krankheiten prüfen kannst. Nachts hat sich das Einsetzten bei vielen Fischarten außerdem als sehr erfolgreich und stressarm herausgestellt.
4. Eine gute vitaminreiche Ernährung und die Stärkung des Immunsystems sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Achte auf hochwertiges Futter, füttere abwechslungsreich und unterstütze deine Fische mit Immunpräparaten.
5. Deine Tiere ständig zu beobachten und zu kontrollieren ist unumgänglich, nur so kannst du frühzeitig Krankheiten erkennen und sofort reagieren.

Shaka Animal Studio, Jacky und Tobi. Jacky hat die Faszination Reptilien schon vor langer Zeit gepackt. Seit über 15 Jahren hält sie Reptilien aller Art. Sie ist gelernte Tierpflegerin und Tiertherapeutin. Sie hat Berufserfahrung sowohl in Zoos als auch bei Tierärzten. Tobi ist Fotograf und von klein auf begeistert von der Tierwelt. Die Unterwasserwelten sind sein Herzstück, die er schon seit vielen Jahren betreibt. Im Laufe der Zeit entstand zu Hause ein privater Zoo, den sie täglich voller Liebe gemeinsam versorgen und den sie regelmäßig auf ihrem. Youtube Kanal präsentieren.

Quellen

• DRTA-Archiv
• Aquaristik Profi
• Der Zooexperte