Bourkesittich: Ein ruhiger Geselle

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Bourkesittich als Haustiere

Der Bourkesittich ist ein friedlicher und ruhiger Vogel. Er hat eine leise Stimme, was ihn zu einem angenehmen Hausgenossen macht. Erfahre hier alles, was du wissen musst, wenn du Bourkesittiche als Haustiere halten möchtest.

Steckbrief

Name: Bourkesittich (Neopsephotus bourkii)
Herkunft: Australien
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Größe: bis 19 cm
Gewicht: ca. 37-49 g
Farbe: grau und rosa
Lebenserwartung: ca. 10-12 Jahre
Haltung: Paar- oder Gruppenhaltung
Lebensraum: Strauchsteppe

Beschreibung und Herkunft

Der Bourkesittich stammt aus Australien, wo er die Strauchsteppe im Inneren des Landes bewohnt. Erstmals entdeckt wurde er etwa 1835 von seinem Namensgeber Richard Bourke. Er gehört wie alle Sittiche zur Familie der Papageien. Lange Zeit wurde der Bourkesittich zu den Grassittichen gezählt, bis er seine eigene Gattungsbezeichnung bekam, die auch nur diese eine Art enthält: Neopsephotus bourkii.

Der Bourkesittich wird gerne mal für einen roten Wellensittich gehalten, da er diesen Vögeln sehr ähnlich sieht. Es ist aber nach wie vor noch nicht gelungen, rote Wellensittiche zu züchten und der Bourkesittich ist eine eigene Gattung. In der Natur hat er ein dunkelgraues Gefieder mit bräunlichen Elementen. Die Schwanzfedern sind schwarz und weiß. Kennzeichnend ist der rosa Bauch der Vögel, welcher ihnen auch den Namen Rosenbauchsittich einbrachte. Das blaue Stirnband ist ebenfalls auffällig. Die Farbe der Henne ist wie so oft in der Welt der Vögel meist weniger intensiv als bei den Hähnen. Neben der wildfarbenen Variante kannst du Bourkesittiche auch in Falbe, Gelb und Rosa finden.

Lebensweise

Bourkesittiche leben in der Strauchsteppe im Inneren Australiens, wobei sie die Nähe von Wasserstellen bevorzugen. Die Tiere werden während der Dämmerung munter, wenn die Hitze der Sonne nicht mehr ganz so intensiv ist. Sie nisten in geringer Höhe. Außerhalb der Brutzeit leben Bourkesittiche in größeren Schwärmen, sonst tun sie sich zu Paaren oder kleinen Gruppen zusammen. Das Weibchen übernimmt das Ausbrüten des Nachwuchses alleine. Junge Bourkesittiche werden nach etwa einem Monat flügge, lassen es sich dann aber noch eine Weile im „Hotel Mama“ gutgehen, denn sie werden noch weitere 10-14 Tage von den Elterntieren mit Nahrung versorgt.

In der Natur ernähren sich die Sittiche von den eher mageren Grassamen, die die Strauchsteppe Australiens hergibt. Das musst du auch bei der Fütterung deiner Vögel beachten.

Bourkesittich

Das richtige Heim für Bourkesittiche

Bourkesittiche dürfen niemals einzeln gehalten werden, sondern müssen mindestens zu zweit, zum Beispiel ein Männchen oder ein Weibchen, gehalten werden. Am besten aber hältst du deine Vögel in einer Gruppe. Der Käfig für eine Gruppe von bis zu drei Paaren muss die Maße von mindestens 150 x 60 x 100 cm aufweisen. Das sind die absoluten Mindestmaße. In einem größeren Käfig würden sich deine Vögel natürlich wohler fühlen. Wenn du ihnen keinen Freiflug gewähren kannst, sollte die Grundfläche der Voliere mindestens 2m² betragen, damit die Tiere hier fliegen können.

Ein oder zwei Seiten des Vogelheims sollten blickdicht sein, damit deine Tiere sich geschützt fühlen. Deine Bourkesittiche brauchen Sitzstangen, am besten aus Naturästen mit unterschiedlichem Durchmesser, die du frei schwingend anbringen solltest. Solche Naturäste findest du im Handel, aber auch im eigenen Garten. Dabei musst du darauf achten, dass die Äste unbehandelt sind und außerdem ungiftig. Der Abstand zwischen den Sitzstangen sollte so groß sein, dass deine Sittiche Platz zum Fliegen haben. Außerdem solltest du deinem Bourkesittich ständig ein Wasserbad anbieten. Scheuen sich die Tiere anfangs, das Wasserbad zu benutzen, kannst du sie mit einem Salatblatt locken. Alternativ kannst du deine Bourkesittiche auch gelegentlich mit Wasser aus einer Sprühflasche ansprühen, falls sie das gern haben. Hier gilt es, vorsichtig zu probieren. Einige Vögel lieben das Duschen im Sprühregen! Andere erweisen sich hierbei als wasserscheu und sollten dann keinesfalls gezwungen werden.

Der Standort

Die Voliere sollte sich in einem Zimmer mit etwa 18-25°C befinden. Die Bourkesittiche brauchen täglich 10-14 Stunden Licht sowie etwa 10 zusammenhängende Stunden Dunkelheit (keine absolute Dunkelheit). Auch bei künstlicher Beleuchtung musst du ihnen Dämmerungsphasen bieten. Das künstliche Licht sollte zudem UV-Licht imitieren, damit ein funktionierender Vitamin-D-Stoffwechsel deiner Bourkesittiche sichergestellt ist. Achte außerdem darauf, dass die Sittiche keinen großen Temperaturschwankungen oder Zugluft ausgesetzt sind. Auch Lärm bedeutet Stress für deine Haustiere. Die Voliere sollte sich deshalb in einem ruhigen Zimmer befinden.

Anders als beispielsweise Gouldamadinen kannst du Bourkesittiche auch ganzjährig in einer Außenvoliere halten. Dazu musst du ihnen aber unbedingt einen Schutzraum zur Verfügung stellen, in dem sie vor Frost geschützt sind. Dieser Schutzraum muss mindestens 100 x 50 x 100 cm groß sein und ein mittiges, weites Einflugloch haben. Zudem darf es in dem Raum nicht zu dunkel sein. Sorge daher für eine künstliche Beleuchtung in den Dämmerungsphasen. Eine Außenvoliere hat den Vorteil, dass du hier womöglich mehr Platz hast als in der Wohnung. Außerdem muss du zumindest im Sommer nicht für eine künstliche UV-Beleuchtung sorgen.

Pflege und Ernährung

Da Bourkesittiche in den trockenen und kargen Steppen Australiens eher magere Kost gewöhnt sind, darfst du ihnen in ihrem neuen Zuhause auch nicht zu reichhaltige Körner füttern. Am besten eignet sich eine Körnermischung, in der höchstens die Hälfte der Mischung aus verschiedenen Hirsesaaten besteht. Die andere Hälfte sollte vielseitig und gut gemischt sein, beispielsweise aus Leinsamen, Buchweizen, Weizen, Hafer, Glanz, Sonnenblumenkernen, Dari, Paddyreis und Kardi. Wenn du das Vogelfutter nicht selbst mischen möchtest, kannst du einfach passende Futtermischungen (z. B. für Wellensittiche oder Agaporniden) aus dem Handel mit fettarmen Sämereien nutzen und bei Bedarf ergänzen. Für eine ausgewogene Ernährung solltest du zudem regelmäßig Frischfutter (Obst & Gemüse) und Vitamine reichen. Eine Mineralstoffmischung oder ein Mineralstein sowie Wasser sollten immer zur Verfügung stehen.

Abgesehen von der Ernährung und den Anforderungen an die Zimmertemperatur sind Bourkesittiche recht pflegeleicht. Es reicht, wenn du die Näpfe täglich reinigst und die Reste des Frischfutters jeden Tag entfernst. Den Vogelkäfig solltest du mindestens einmal die Woche komplett reinigen.

Bourkesittich kaufen

Wenn du dir sicher bist, dass du den Anforderungen der Sittiche gerecht werden kannst, solltest du dich zunächst im Tierheim umsehen, ob dort Bourkesittiche auf ein neues Zuhause warten. Solltest du hier nicht fündig werden, schaust du dich am besten bei einem Züchter um. Achte darauf, dass es sich um eine seriöse Zucht handelt und die Vögel gesund sind und in artgerechter Haltung leben. Dann steht der Anschaffung deiner eigenen Bourkesittiche nichts mehr im Wege.

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