Kaninchen stubenrein erziehen

279369
0

Kaninchen stubenrein bekommen

Als nahezu einziges Kleintier kann das Kaninchen stubenrein werden. Die Erziehung ist gar nicht so schwer, da die Langohren von Natur aus reinlich sind. Wir verraten dir einige Tricks zur Umsetzung.

Wie man Kaninchen stubenrein bekommt

Wildkaninchen sind sehr reinliche Tiere. Sie verbringen einen Großteil des Tages mit der Pflege des eigenen Fells und unterstützen auch ihre Artgenossen beim Putzen. Sie leben meist in unterirdischen Höhlen und halten ihre Schlaf- und Ruheplätze sauber. Zum Koten oder Urinieren verlassen sie ihre Höhlen und verrichten ihre Geschäftchen draußen. Diesem Instinkt folgen auch unsere Kaninchen, die wir als Haustiere halten. Das sind ideale Voraussetzungen, um deine Kaninchen zur Stubenreinheit zu erziehen. In diesem Beitrag verraten wir dir, wie du dabei vorgehen kannst.

Jungtiere lernen schneller als erwachsene Kaninchen

Grundsätzlich können Kaninchen und Zwergkaninchen in jedem Alter lernen, stubenrein zu werden. Wie so oft lernen Jungtiere aber schneller als erwachsene Fellnasen. Wobei stubenrein in der Heimtierhaltung bedeutet, dass die Kaninchen bereitgestellte Toiletten nutzen, um Kot oder Urin abzusetzen. Meist sind es mit Streu gefüllte, flache Schalen, die aussehen wie Katzentoiletten. Kaninchen setzen sich zum Ausscheiden ungerne in nasse Streu und genau diese Eigenart hilft dir dabei, deinen Kaninchen beizubringen, die Schale zu benutzen.

Speziell junge Kaninchen sind besonders neugierig und wollen ihre Umgebung ganz genau erkunden. Auch das wird dir bei deinem Vorhaben helfen. Etwas mehr Geduld musst du mit ausgewachsenen Kaninchen haben, die unter Umständen länger brauchen, bis sie verstanden haben, wo Köttel und Urin abgesetzt werden sollen.

Kaninchen an die Toilettenschale gewöhnen

Wenn Kaninchen neu bei dir einziehen, sollten sie in den ersten Tagen besser in ihrem Käfig oder Stall bleiben, damit sie sich im neuen Zuhause eingewöhnen und einrichten können. Damit ist nicht gemeint, dass sie Näpfe oder Häuser umstellen, sondern sie wählen sich innerhalb des Kleintierheims ihre bevorzugten Bereiche zum Ausruhen, Fressen oder für ihr Geschäft aus. Auch wenn es zunächst etwas planlos wirkt, weil besonders anfangs die runden Kotbohnen über den ganzen Stallboden verteilt werden, kannst du dennoch beobachten, dass deine Tiere sich immer in dieselben Ecken zurückziehen, wenn sie sich lösen müssen. Sie imitieren damit das natürliche Verhalten ihrer wild lebenden Verwandten.

Die gleiche Beobachtung kann man machen, wenn sie einige Tage später auch ihr Auslaufgehege erkunden dürfen. Manche Kaninchen haben sich dann schon so sehr an ihren Käfig gewöhnt, dass sie immer wieder dorthin zurückkehren, wenn sie sich lösen müssen. Andere eröffnen neue Ecken im Gehege für ihre Hinterlassenschaften. Diese Gewohnheit kannst du dir zunutze machen, indem du genau dort die Kaninchentoilette aufstellst.

Einige Köttel, die mit einer Kehrschaufel auf die Einstreu gelegt werden, unterstützen beim Eingewöhnungsprozess. Haben sich die Kaninchen an das Klo gewöhnt und benutzen es fleißig, kannst du es sogar an einem anderen Ort aufstellen. Beispielsweise in die Nähe des Gehegeeingangs, wo du besser drankommst. In der Regel akzeptieren die Fellnasen auch die neue Position. Bei etwas größeren Freilaufgehegen oder in der Gruppenhaltung sollte man besser zwei bis drei Kaninchentoiletten aufstellen.

Kleine Tricks helfen bei der Stubenreinheit

Darüber hinaus kann man seine Kaninchen natürlich auch zum Benutzen der Toilette ermuntern. Da die Mümmelmänner immer etwas zum Knabbern und Kauen benötigen, kannst du die Klokiste auch unter oder neben einen Heuspender aufstellen. Auf diese Weise können die Kaninchen Heu mümmeln und sitzen gleichzeitig in ihrer Toilette. Auch durch andere kleine Tricks kannst du deine Kaninchen an die Schale gewöhnen. Du lockst sie an, und wenn sie in die Kiste hüpfen, bekommen sie eine kleine Belohnung. Das kann ein Futterbröckchen sein oder ein artgerechtes Leckerli.

Kaninchen, die das Geräusch eines Klickers mögen, kann man auch durch das Klick-Klack loben. Der Klicker kann natürlich auch im Toilettentraining selbst eingesetzt werden. Loben solltest du deine Fellnasen natürlich auch mit deiner Stimme und wenn sie es mögen auch durch Streicheleinheiten.

Und wenn trotzdem mal etwas danebengeht?

Bei Unfällen solltest du Ruhe bewahren und nicht zornig reagieren, dadurch würdest du die Kaninchen nur verschrecken, die die Reaktion nicht verstehen. Aus dem gleichen Grund bringt Schimpfen auch nichts. Ertappst du das Tier auf frischer Tat, solltest du es ruhig und vorsichtig hochnehmen und sofort in die Klokiste setzen. Zudem kannst du die Aktion auch noch in eine positive Erfahrung für das Kaninchen umwandeln, indem du es streichelst und lobst oder ihm ein Leckerli gibst, noch während es in seiner Toilette sitzt. Manchmal muss man diese Handlung einige Male wiederholen, bis das Kaninchen es verstanden hat, doch normalerweise lernt es in kurzer Zeit.

Werden Kaninchen zu 100 Prozent stubenrein?

Wenn sie es erst einmal gelernt haben, benutzen Kaninchen überwiegend ihr Klo. In Extremsituationen kann es aber auch schon mal zu kleinen Unfällen kommen. Als Fluchttiere erschrecken sich die Hasenähnlichen auch schon mal vor lauten Geräuschen und können sich dann vergessen. Das ist dann keine Absicht, sondern eher eine Überreaktion.

Zu unsauberem Verhalten kann es auch kommen, wenn sich Kaninchen gegenseitig das Revier streitig machen und die Rangfolge untereinander noch nicht ausgefochten ist. Dann wird Kot auch gerne zur Markierung des Reviers abgesetzt. Aus dem gleichen Grund verspritzen Häsinnen oder unkastrierte Rammler auch schon mal etwas Urin. In einer Gruppenhaltung ist das völlig normal und nie ganz zu vermeiden. Wenn du ein Kaninchenpaar hältst, also Häsin und kastrierter Bock, sind Reviermarkierungen eher die Seltenheit. Ein Tier alleine solltest du jedoch nicht halten, da Kaninchen sehr gesellig sind und ihre Artgenossen brauchen, damit sie sich sicher fühlen können.

Welche Einstreu eignet sich am besten für eine Kaninchentoilette?

Im Fachhandel ist eine große Auswahl an unterschiedlichen Einstreusorten erhältlich. Doch nicht alle Arten eignen sich gut für Kaninchen. Dazu kommt noch, dass einige Hoppelmänner bestimmte Produkte gar nicht gerne mögen. Um herauszufinden, welches die beste Sorte ist, empfiehlt es sich einige auszuprobieren. Wichtig ist natürlich auch eine regelmäßige Reinigung der Toilette. Die nassen Streubereiche sollten täglich ausgewechselt werden.

Klassisches Katzenstreu, das aus kalkhaltigem Granulat besteht, ist nur bedingt zu empfehlen. Zwar verfügt es über die besten saugenden und geruchsbindenden Eigenschaften aller Streusorten, doch kann es unter Umständen gesundheitliche Schäden bei Kaninchen hervorrufen. Insbesondere Jungtiere nehmen die Bröckchen gerne ins Maul, kauen darauf herum und schlucken sie auch. Je nach Beschaffenheit neigt Katenstreu auch zur Staubentwicklung und reizt die empfindlichen Schleimhäute der Augen und Nase. Sofern du aber eine Sorte gefunden hast, die wenig staubt und nicht gefressen wird, kannst du sie verwenden. Darüber hinaus kannst du auch Naturprodukte wie Holzpellets, feines Stroh, Sägespäne oder Hanfstreu testen.

Fazit: Nahezu jedes Kaninchen kann stubenrein werden. Bei älteren Kaninchen musst du unter Umständen etwas mehr Geduld aufbringen, um sie an die Kaninchentoilette zu gewöhnen. Aber schließlich ist es der Mühe wert, du hast weniger Arbeit und deine Kaninchen haben es immer schön sauber.

Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert