Kopf ablegen trainieren

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Hundetraining Kopf ablegen

Für wen ist dieser Trick etwas?

Das Kopfablegen ist ein sehr ruhiger und einfacher Trick, weshalb jeder Hund diesen gerne erlernen darf. Auch Hunde, die gesundheitlich beeinträchtigt oder schon etwas älter sind, dürfen hier auf jeden Fall mitmachen und den Kopf ablegen. Ebenso ist es ganz egal, ob dein Hund sehr groß oder sehr klein ist. Besonders niedlich macht sich dieser Trick auf Fotos. Fotografierst du deinen Hund gern, hast du mit dieser Übung ein großartiges, neues Motiv!

Wie starte ich?

Du beginnst, indem du dir einen Clicker und kleine, gut schluckbare Leckerlis zur Hand nimmst und einen ruhigen Raum zum Üben aussuchst. Hast du den Clicker bislang beim Üben noch nicht verwendet, startest du mit der Konditionierung des Trainingswerkzeuges. Das geht ganz leicht: Setze dich vor deinen Hund, klicke und gib ihm sofort ein Leckerli. Nimm am Anfang dazu am besten beide Hände, d. h. die Hand mit dem Clicker und die Hand mit den Leckerlis hinter den Rücken. So vermeidest du Fehler im Aufbau. Achte darauf, immer zuerst zu klicken und danach die Hand mit dem Leckerli zu deinem Hund wandern zu lassen. Im Endeffekt soll dein Vierbeiner lediglich verstehen, dass jedem Klicken ein Leckerli als Belohnung folgt. Wenn du später im Training klickst, weiß dein Hund, dass er gerade etwas richtig macht. So gelingt die punktgenaue und neutrale Bestätigung. Nach einigen Wiederholungen wird dein Hund das sehr schnell verstanden haben.

Schritt 1

Jetzt beginnst du mit dem eigentlichen Trick. Du gehst dafür mit deinem Hund in einen reizarmen Raum, in dem ihr nicht gestört werdet, damit ihr konzentriert üben könnt. Du bringst deinen Vierbeiner ins „Platz“ und führst ein Leckerli mit deiner Hand vor ihm auf den Boden. Sobald sein Kopf den Boden berührt, klickst du und gibst es ihm. Bei manchen Hunden kann es sinnvoll sein zunächst auch schon das leichte Absenken des Kopfes zu klicken. Hier schaue, was dein Hund anbietet. Legt dein Hund den Kopf drei bis viermal hintereinander zuverlässig ab, gehe zum nächsten Schritt über. 

Schritt 2

Nun wiederholst du das Ganze, aber lässt das Leckerli in der Hand weg. Du deutest wie zuvor vor ihm auf den Boden, klickst bei Bodenkontakt und greifst erst dann das Leckerli aus der Tasche. Achte darauf, dass du immer die gleiche Geste machst, damit dein Hund diese von Anfang an mit dem Trick verbindet und sie so zu einem Sichtzeichen wird. Du könntest beispielsweise die Flache Hand mit der Handfläche nach oben, d. h. vom Boden weg, verwenden. So machst du einen Unterschied zum typischen „Platz“-Handzeichen – nämlich einfach einmal umgedreht. 

Am besten gibst du auch das Futterstück in der richtigen Position, d. h. bei abgesenktem Kopf. Sollte dein Hund nach dem Klick den Kopf heben, kannst du einfach das Belohnungsleckerli nutzen, um in wieder in die gewünschte Position zu bringen und dort zu füttern. So lernt er von Anfang an, dass es sich lohnt länger mit dem Kopf unten zu bleiben, weil Klick und Futter in dieser Position kommen. 

Schritt 3

Bleibt dein Hund zuverlässig mit dem Kopf unten, bis er seinen Keks bekommen hat, wird es Zeit, dass du das Verhalten aktiv beendest. Hierfür kannst du nun dein Auflösesignal einführen. Dazu sagst du dein Auflösewort, z. B. „Okay“ immer kurz bevor du deinem Hund das Belohnungsleckerli gibst. 

Nun kannst du beginnen etwas Abstand zu deinem Hund aufzubauen und dich von Wiederholung zu Wiederholung ein ganz kleines Stück zu entfernen.

Ähnlich verhält es sich mit der Dauer, die dein Hund in der Position verharrt. Diese kannst du verlängern, indem du einfach jedes Mal ein wenig länger mit dem Klicken und der anschließenden Belohnung wartest. Hier solltest du geduldig sein, denn das kann viele Wiederholungen dauern, bis der Ablauf so funktioniert, wie wir den Trick schließlich vor Augen haben. 

Zudem macht ein Wortsignal Sinn, wenn dein Hund seinen Kopf ablegen. Das ist ein Wort deiner Wahl, das du mit dem Trick in Verbindung bringen willst, wie etwa „Down“, „Runter“ oder „Müde“. Dieses sagst du kurz bevor du die Handgeste zeigst und das Signal forderst. 

Bis du irgendwann aufrecht stehst und deinem Hund das Signal gibst und er dieses zeigt, wird es eine Weile dauern. Die individuelle Lerndauer ist von Hund zu Hund sehr unterschiedlich, weshalb ihr ganz entspannt in kleinen Schritten, nicht zu lange und mit ausreichend Pausen üben solltet.

Tipp

Lass dir und deinem Hund Zeit mit dem Trick und gehe nicht zu schnell nach draußen, um dort zu üben, sondern erst, wenn das Signal drinnen wirklich sicher klappt. 

Übrigens lässt sich der Trick auch kreativ mit einem anderen verbinden, zum Beispiel wenn dein Hund mit den Vorderbeinen auf einem umgefallenen dicken Baumstamm steht und dann den Kopf zwischen den Vorderpfoten ablegen soll. Oder aber, wenn er „sich verbeugt“, also nur den Po in der Luft hat und dabei den Kopf ablegen soll. So kann die Schwierigkeit noch einmal erhöht und dein Vierbeiner ordentlich gefordert werden. 


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


 

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