Gegenstände umrunden

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Gegenstände umrunden

Für wen ist dieser Trick etwas?

Deinen Hund Gegenstände umrunden zu lassen, ist ein toller Trick für den Anfang. Er ist nicht allzu schwierig einzuüben und kann später auch herausfordernder gestaltet werden. Außerdem kann der fertige Trick ganz im Tempo deines Hundes ablaufen. Es muss also gar nicht turbulent zugehen – im Gegenteil, das Training kann auch ganz gemütlich gestaltet werden. Das macht die Übung auch für Senioren oder körperlich eingeschränkte Hunde möglich. Toll ist auch, dass sich dieser Trick bei Gassi-Gängen ideal einbauen lässt, so dass du jeden Spaziergang etwas spannender gestalten und deinen Hund dabei auch noch körperlich und geistig auslasten kannst.

Wie bringe ich meinem Hund Gegenstände umrunden bei?

Du beginnst mit dem Gegenstände umrunden am besten in deiner Wohnung, da die Umgebung hier reizärmer als im Freien ist. Während du drinnen nämlich einen ruhigen Raum auswählen kannst, in dem ihr für einige Zeit nicht gestört werdet, kommt draußen vielleicht doch mal ein Jogger, ein anderes Mensch-Hund-Team oder eine gut riechende Duftnote vorbei, was für unnötige Ablenkung, gerade am Anfang sorgt. Drinnen ist deinem Hund alles bekannt, hier fühlt er sich wohl und kann sich konzentriert auf etwas Neues einlassen – los geht’s!

Schritt 1

Nimm ein paar Leckerlis und wähle einen geeigneten Gegenstand, um den dein Hund herumlaufen soll. Dies kann eine Pylone, eine Pflanze, eine Kiste o. Ä. sein. Jetzt stellst du dich mit deinem Hund frontal zum Gegenstand auf. Dein Hund sollte dabei neben dir stehen. Nimm ein Leckerli in die Hand und locke deinen Hund damit einmal um den Gegenstand. Die ersten paar Male kann es hilfreich sein, wenn du deinen Hund schon für Teilschritte belohnst, z. B. wenn er halb um den Gegenstand rum ist. Schnell sollte die Belohnung aber nur noch kommen, wenn dein Hund einmal komplett um den Gegenstand rumgelaufen ist. Wiederhole diesen Schritt einige Male, bis der Ablauf klar ist. Wichtig ist, dass du immer die gleiche Richtung beibehältst. Wenn du Lust hast, kannst du deinem Hund später den gleichen Trick auch andersherum beibringen und so den Schwierigkeitsgrad für deinen Vierbeiner erhöhen.

Schritt 2

Im zweiten Schritt führst du deinen Hund mit der gleichen lockenden Bewegung einmal um den Gegenstand, ohne jedoch noch ein Leckerli in der Hand zu haben. Du lockst also deinen Hund mit leerer Hand. Die Futterbelohnung erhält er aus der anderen Hand nach Vollendung der Umrundung. Auch diesen Zwischenschritt wiederholst du mehrere Male, bis du mit Schritt 3 weitermachst.

Schritt 3

Jetzt gilt es, die Handbewegung auszuschleichen, damit du deinen Vierbeiner schon bald auf ein Hörzeichen schicken kannst. Dafür reduzierst du die Bewegung von Mal zu Mal etwas. Achte darauf, deine Körperbewegung nicht von jetzt auf gleich zu stark zurückzunehmen, damit dein Hund immer noch versteht, was zu tun ist.

Schritt 4

Läuft dein Vierbeiner schließlich sicher um den bekannten Gegenstand, ohne dass du ihn noch groß anleiten musst, sondern eine kleine Handbewegung von dir reicht, kannst du ihn schon bald aus kürzerer Entfernung schicken. Dein Hund orientiert sich grundsätzlich stark an deiner Körperbewegung und -haltung. Er wird also auch deine Handbewegung, das Deuten, problemlos weiter zuordnen können. Dann ist es an der Zeit, ein Wortsignal einzuführen (wie beispielsweise „Herum“ oder „Umrunden“, ganz wie du magst). Sage dazu dein neues Wortsignal kurz bevor du deinen Hund mit der bereits bekannten Geste zum Umrunden aufforderst. Funktioniert das nach vielen Wiederholungen immer sicherer, kannst du das Ganze mit einem anderen Gegenstand ausprobieren. Ist das auch kein Problem, versuche es beim nächsten Parkbesuch mit einer Laterne oder einem großen Stein. Als Belohnung eignet sich hier das Lieblingsspielzeug, mit dem du nach erfolgreichem Umrunden eine Partie mit deinem Hund spielst oder es wirfst.

Tipp

Dieser Trick ist ideal geeignet, um etwas Abwechslung in den Spaziergang einzubauen. So kannst du dich spannender machen und die Aufmerksamkeit auf dich lenken. Statt deinen Hund die ganze Zeit schnüffeln und sich mit sich selbst beschäftigen zu lassen, schickst du ihn jetzt öfter mal um eine Laterne, einen Baum oder eine Bank herum. Noch herausfordernder wird es, wenn du ihm die andere Richtung ebenfalls beibringst und er nun ganz genau aufpassen muss. Die Varianten lassen sich je nach Lernfortschritt beliebig ausführen. Ein Profi könnte beispielsweise auch eine Person umrunden, einen weitentfernten Gegenstand oder ein sich bewegendes Objekt.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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