Der Madagaskar-Taggecko: exotische Echse mit Haftzehen

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Madagaskar-Taggecko
Der Madagaskar-Taggecko ist unter Terrarianern eine äußerst beliebte Reptilienart, die nicht nur Einsteigern und Terraristik-Neulingen viel Freude bereitet. Wissenswertes zur Biologie und zur Haltung dieser exotischen Echse erfährst du hier.

Name

Der Madagaskar-Taggecko (Phelsuma madagascariensis) verdankt seinem Namen seiner madagassischen Heimat.

Natürliche Verbreitung

Der Madagaskar-Taggecko ist an der Ostküste Madagaskars beheimatet und lebt dort nicht nur in Wäldern, sondern als Kulturfolger auch in der Nähe des Menschen. So ist es keine Seltenheit diesen Taggecko an Hüttenwänden, auf Dächern oder auf Bananenplantagen anzutreffen.
Madagaskar-Taggecko

Lebensweise und Ernährung

Wie der Name Taggecko schon vermuten lässt, sind diese Reptilien tagaktiv. Als wechselwarme Wesen gehen sie auf Beutefang, sobald ihre artspezifische „Betriebstemperatur“ erreicht ist. Madagaskar-Taggeckos ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Zusätzlich zu dieser fleischlichen Kost werden auch gerne Obstbrei und andere süße Speisen verzehrt. Durch die Haftzehen können Madagskar-Taggeckos selbst steilste Wände erklimmen. Männliche Tiere neigen zu innerartlicher Rivalität und zeigen sich teilweise sehr aggressiv ihren Artgenossen gegenüber.

Madagaskar-Taggeckos verfügen über ein ausgesprochen gutes Sehvermögen, was bei der Jagd nach Beute sehr vorteilhaft ist. Duftstoffe werden über das Jacobsonsche Organ wahrgenommen, was das Aufspüren verschiedenster Nahrungsquellen ermöglicht.

Fortpflanzung

Madagaskar Taggeckos sind meist mit ca. 18 Monaten geschlechtsreif. Die Paarung findet im Zeitraum von Mai bis September statt. Zwei bis drei Wochen nach der Begattung legt das Weibchen jeweils zwei Eier am Boden geschützt ab oder klebt sie an Oberflächen fest. Insgesamt legt ein Weibchen zwischen zehn und 20 Eier pro Jahr. Die Jungtiere schlüpfen temperaturabhängig nach rund 65 bis 70 Tagen. Die meisten Züchter empfehlen Temperaturen zwischen 27 und 30° C. Die jungen Geckos weisen bei der Geburt eine Größe von etwa sechs Zentimetern auf. Kurze Zeit später häuten sie sich zum ersten Mal.
der Madagaskar-Taggecko

Haltung und Pflege

Die Haltung erfolgt idealerweise in einem sogenannten Regenwaldterrarium, das eine hochkantige Ausrichtung aufweist. Die Größe sollte nicht zu gering ausfallen. Für ein Pärchen empfehle ich eine Mindestgröße von 90 x 90 x 120 cm (BxTxH). Um dem ausgesprochen hohen Kletterbedürfnis dieser Geckos gerecht zu werden, müssen ausreichend Klettermöglichkeiten vorhanden sein. Bewährt haben sich dicke Bambusrohre, die das Terrarium zudem strukturieren. Lebendige Pflanzen sind nicht nur ein Blickfang, sondern sorgen auch für ein angenehmes Mikroklima. Das Bodensubstrat sollte Waldboden simulieren und muss zur Aufnahme von Feuchtigkeit fähig sein. Nicht vergessen werden darf eine ausreichende Luftzirkulation. Staunässe und stickige Luft solltest du definitiv vermeiden. UV-Licht ist für die Vitamin D-Synthese unerlässlich.

Die Temperatur sollte tagsüber zwischen 25 und 30° C liegen und nachts auf 18 bis 23° C reduziert werden. An Sonnenplätzen kann die Temperatur auf bis zu 35° C steigen. Die tägliche Beleuchtungsdauer sollte, wie in tropischen Regionen üblich, bei zwölf Stunden liegen. Mit regelmäßigem Sprühen kannst du tagsüber eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 Prozent erreichen. Nachts darf diese dann auf bis zu 90 Prozent ansteigen. Messgeräte wie Thermometer oder Hygrometer erleichtern dir die Kontrolle. Entsprechende Regelinstrumente können dir die tägliche Arbeit vereinfachen.
der Madagaskar-Taggecko
Bei der Fütterung solltest du auf lebendige Insekten zurückgreifen, damit deine Geckos auch jagen können. Futtertiere solltest du regelmäßig mit Vitamin- und Kalkpräparaten anreichern. Zudem kannst du Obstbrei und gelegentlich Honig verfüttern. Allerdings solltest du sorgsam umgehen und nur sparsam füttern, denn diese Taggeckos neigen zu Verfettung. Drei Fütterungen pro Woche sind ausreichend.

Madagskar-Taggeckos dürfen ohne Genehmigung gehalten werden und unterliegen nicht der Meldepflicht. Allerdings solltest du beim Erwerb auf einheimischen Nachzuchten zurückgreifen und keine importierten Tiere kaufen, da diese in der Heimat bereits bedroht sind, da dort der Lebensraum vielfach zerstört wird.

Fazit

Der Madagaskar-Taggecko ist ein spannender Pflegling, der faszinierende Einblicke in die Lebensweise eines Geckos geben kann.


Michael Freund ist hauptberuflich Lehrer an einer bayerischen Mittelschule mit einem Faible für die belebte Natur. In seinem Studium absolvierte er Biologie als Didaktikfach. Nebenbei engagiert er sich als Autor für diverse Zeitschriften und ist tatkräftiges Mitglied in verschiedenen Vereinen, unter anderem bei den „Sukkulentenfreunden Passau“.


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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Leo Iro sagt:

    Hallo!

    Wir haben nun schon seid ungefähr sechs Jahren einen Grünen Madagaskar Taggecko. Sie hat ein passendes Terrarium, passende Temparatur, Luftfeuchtigkeit und bekommt auch genug zu Fressen.
    Mir fiel jedoch auf, dass sie seid einem Tag nur auf einem Fleck sitzt und auch eine blasse Färbung hat.
    Sind dies Anzeichen für Altersschwäche oder eine Krankheit oder ist sie nur kurz davor sich zu häuten?
    Kann mir hier bitte jemand weiterhelfen?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Leo,
      schön, dass du dich so um das Wohl deines Tieres sorgst und uns um Rat bittest.
      Es ist schon eine Weile her und wir würden raten, bei solchen Problemen das Tier immer einem spezialisierten Tierarzt vorzustellen.
      Geht es deinem Madagaskar Taggecko inzwischen gut?
      Viele Grüße
      dein ZooRoyal-Team

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