Königspython im Portrait

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der Königspython

Königspython Steckbrief

Name
Königspython Steckbrief
Wissenschaftlicher Name
Python Regius
Ordnung
Schlange
Familie
Pythons
Lebenserwartung
20-30 Jahre
Charakter
ruhiges Wesen
Größe/Länge
130 cm
Gewicht
bis 3 kg
Herkunft/Lebensraum
West- bis Zentralafrika
Merkmale
Streifen seitlich am Kopf
Körperbau
Kräftig
Kopfform
abgesetzter breiter Kopf
Pflege
pflegeleicht
Geschlechtsreife
Weibchen mit 3 Jahren; Männchen mit 2 Jahren
Tragzeit
ca. 30-45 Tage
Wurfgröße
3-15 Eier
Ernährung
Kleine Säugetiere, Vögel
Besonderheiten
Ungiftige Würgeschlange, dämmerungs- und nachtaktiv

Die Königspython ist die bekannteste und beliebteste Python in unseren heimischen Terrarien. Sie zählt zu den ungiftigen Riesenschlangen, auch wenn sie recht klein ist. Hier erzähle ich dir noch mehr über sie:

Rassemerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht eine Königspython aus?

Die durchschnittliche Länge liegt bei 130 cm, einige Weibchen erreichen aber eine Länge von bis zu 2 m und ein Gewicht von bis zu 3 kg. Ihre außergewöhnlich schöne Zeichnung ist nur ein Grund, warum sie so beliebt ist. Die Grundfarbe ist dunkelbraun bis schwarz und mit gelb bis beigebraunen ovalen Flecken überdeckt. Der Bauch ist hell, hellbraun bis weißlich. So ergibt sich ein wunderschönes Muster. Durch Züchtung gibt es auch Albinos, Ghost – mit einer sehr hellen Zeichnung, verschiedene Farben und Zeichnungen. Am Kopf ist ein heller breiter Augenstreifen, der sich von der Nasenöffnung bis zum Hinterkopf zieht. Der Körper ist kräftig, wobei der breite Kopf deutlich abgesetzt ist. Schaut man den Kopf von oben an, sind auf der breiten, runden Schnauze die Nasenlöcher gut erkennbar. Seitlich sitzen Gruben, das sind die sogenannten Sinnesgruben. Die Sinnesgruben funktionieren wie eine Wärmebildkamera, so entgeht der Königspython nichts. Königspythons werden 20-30 Jahre alt, nicht selten erreichen Weibchen auch ein Alter von 40 Jahren.

Wie erkenne ich das Geschlecht?

Bei ausgewachsenen Tieren kann es erkannt werden. Weibchen sind länger und schwerer. Außerdem haben sie einen größeren Kopf. Auch an den Afterspornen, da diese Männchen meist länger sind. Diese Merkmale sind aber nicht ausreichend für eine genaue Bestimmung. Eine genaue Bestimmung ist nur über eine Sonde oder über Evertieren möglich. Diese Geschlechtsbestimmung muss aber von Profis durchgeführt werden, um das Tier dabei nicht zu verletzen.

Herkunft und Geschichte

Woher stammt die Königspython?

Verbreitet ist sie über weite Teile von West- und Zentralafrika und von Gambia bis in den Sudan. Königspythons sind sehr anpassungsfähig, sie besiedeln nicht nur tropische Gebiete, wie Wälder, sondern auch Savannen. Auch in der Nähe von Dörfern sind sie oft antreffen. 90% des Tages verbringt sie in Verstecken, erst bei Dämmerung werden sie aktiv.
Eingerollter Python

Ernährung, Haltung und Pflege

Wovon ernährt sie sich?

Die Königspython ernährt sich von kleinen Säugetieren und Vögeln. Da sie dämmerungs- und nachtaktiv ist, bevorzugt sie natürlich auch, abends gefüttert zu werden. Würgeschlangen, wie das Wort schon verrät, erwürgen die Beute, sie umwickeln das Futtertier und drücken immer weiter zu bis die Beute tot ist. In der Terrarienhaltung wirst du Mäuse, Ratten und Küken verfüttern. Diese kannst du tiefgefroren kaufen, vor der Fütterung auftauen lassen und so auf Körpertemperatur bringen. Tipp: Um meine Futtertiere auf Körpertemperatur zu bekommen, nutze ich zwei Schalen, in der ersten Schale ist warmes Wasser, die zweite Schale stelle ich in dieses Wasser und gebe hier die aufgetaute Maus hinein, sodann abdecken und in ein paar Minuten ist die Temperatur bei 35-40 Grad, perfekt!

Wie wird eine Königspython gehalten?

Die gesetzliche Mindestgröße für 1 Tier lässt sich berechnen: x1 Länge x0,5 Tiefe x0,75 Höhe der Länge der Schlange. Also bei einem durchschnittlichen 120 cm langem Tier beträgt die Größe: 120x60x90. Größer ist aber immer besser. Königspythons können einzeln, als Paar oder in der Gruppe als Harem gehalten werden. Bei mehreren Tieren muss die Größe natürlich angepasst werden. Da sich der Python am Tag gerne versteckt, sollte es mehrere Verstecke, wie Höhlen und Wurzeln, geben. Eine Wetbox, mit feuchtem Substrat, darf auch nicht fehlen. Besonders Jungtiere lieben es zu klettern, hier eignen sich Plateaus und Äste besonders gut. Als Bodengrund kann Erde, Kokosfaser oder Rinde, wie zum Beispiel Pinie, verwendet werden. Pflanzen und Moos ist kein Muss, aber bringen nur Vorteile mit sich. Eine große Bade-/Wasserschale muss ebenfalls vorhanden sein. Die Umgebungstemperatur sollte bei 26-30°C liegen. Am Sonnenplatz 35°C und an kühlen Stellen 20-22°C. In der Nacht sollte die Temperatur im Sommer bei 23-24°C und im Winter bei 20-22°C liegen. Im Winter sind in der Natur Trockenzeiten, die im Terrarium mit mehr Nachtabsenkung und weniger Luftfeuchtigkeit imitiert werden. Das fördert die Gesundheit und der Paarungsbereitschaft. Die Luftfeuchtigkeit im Sommer ist ideal bei 60-90%, dafür reicht es meist aus, alle 2 Tage per Hand oder Regenanlage einzusprühen. Im Winter reicht eine Luftfeuchte von 40% aus.
der Königspython

Kann ich sie züchten?

Ja, natürlich, nach der Trockenperiode beginnt die Paarungszeit. Weibchen sind mit 3 Jahren und Männchen mit 2 Jahren geschlechtsreif. Bei Königspythons spielt auch das Gewicht eine Rolle, die Tiere sollten erst ab einem Gewicht von 1500 g verpaart werden. Der Paarungsakt kann Stunden, aber auch Tage dauern. Danach kann das Männchen entfernt werden. Das Weibchen speichert den Samen, 2-3 Wochen nach dem Eisprung häutet sich das Tier und dann dauert es 30 - 45 Tage bis zur Eiablage. Die Ablage erfolgt an einem geschützten und feuchten Versteck. Die Umgebungstemperatur soll hier 30°C betragen. 3 - 6 Eier sind der Durchschnitt, erfahrene Weibchen legen bis zu 15 Eier ab. Nun umwickelt das Weibchen die Eier und imitiert dabei einen Brutkasten. Nach ca. 60 Tagen schlüpfen die Schlangenbabys mit einer Länge von etwa 40 cm und einem Gewicht von rund 55 g.

Wie aufwendig ist die Pflege von einer Königspython?

Der Pflegeaufwand ist sehr gering. Täglicher Wasserwechsel der Badeschale. Alle zwei Tage einsprühen und dabei Temperatur und Luftfeuchtigkeit überprüfen. Kot und Urin entfernen. Bei Bedarf Scheiben und Einrichtung reinigen. Der Bodengrund soll einmal im Jahr komplett ausgetauscht werden. Wie du siehst, sehr überschaubar.
der Königspython

Wissenswertes

  • Sie hat ein ruhiges Wesen und ist in der Regel nicht aggressiv, daher zählt sie zu den friedlichsten Pythonarten.
  • Ein typisches Abwehrverhalten ist, dass sie sich zu einer festen Kugel formt. Deshalb trägt sie den Spitznamen Ball-Python.
  • In Westafrika wird sie in bestimmten Kulturkreisen verehrt. Königspythons stehen unter Artenschutz, sie sind zwar nicht meldepflichtig, du benötigst aber vom Züchter einen Herkunftsnachweis.
  • Schlangen sind thigmotaktisch, das bedeutet Körperkontakt gibt ihnen Sicherheit, deshalb fühlen sie sich in Höhlen sehr wohl.

Die Königspython, eine ungiftige Riesenschlange mit freundlicher Art und wunderschönem Aussehen, überzeugt Anfänger und Profis in gleichem Maß. Viel Freude mit deiner eigenen Python und hoffentlich konnte ich dir einen kleinen Einblick geben.


Shaka Animal StudioShaka Animal Studio, Jacky und Tobi. Jacky hat die Faszination Reptilien schon vor langer Zeit gepackt. Seit über 15 Jahren hält sie Reptilien aller Art. Sie ist gelernte Tierpflegerin und Tiertherapeutin. Sie hat Berufserfahrung sowohl in Zoos als auch bei Tierärzten. Tobi ist Fotograf und von klein auf begeistert von der Tierwelt. Die Unterwasserwelten sind sein Herzstück, die er schon seit vielen Jahren betreibt. Im Laufe der Zeit entstand zu Hause ein privater Zoo, den sie täglich voller Liebe gemeinsam versorgen und den sie regelmäßig auf ihrem. Youtube Kanal präsentieren.


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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Peter sagt:

    Solche majestätischen Tiere! Ich hätte gerne wieder einen Königspython gehalten, aber meine kleine Tochter war mit mir im Geschäft für Lebendtiere als ich mich zu Futter und Zubehör informieren wollte. Jetzt haben wir Mäuse, weil ich es nicht über das Herz brachte, ihres zu brechen. So ist es auch gut, obwohl Natur halt Natur ist und Sterben zum Leben gehört.

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