Teichfilter selber bauen

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Teichfilter selber bauen

Das Herz eines jeden Teiches ist ein vernünftiger Filter. Dieser sorgt für klares Wasser und ausbalanciertes Wasserniveau. Die Herausforderung ist jedoch häufig der Preis eines guten Filters. Aus diesem Grund wollen wir heute präsentieren, wie du dir ganz einfach einen eigenen Filter zusammenbauen kannst.

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Grundlegendes vor dem Bau

Jeder Teichfilter kann nur effektiv arbeiten, wenn er auf den Teich, wo er für gutes Wasser sorgen soll, abgestimmt ist. Hier musst du zuerst die Nutzungsart des Teiches festlegen. Denn diese bestimmt, welche Stoffe in welchen Mengen herausgefiltert werden müssen. Zu unterscheiden ist hier beispielsweise zwischen Fisch- oder Schwimmteich und dem Teich, der von nah wachsenden Pflanzen umgeben ist und deshalb viel „fremdes“ organisches Material verarbeiten muss. Auch das Volumen des Teiches spielt eine entscheidende Rolle.

Die meisten Teichfilter arbeiten mit einer mechanischen und einer biologischen Filterung. Die mechanische beschreibt oftmals einen Vorfilter, der zuerst grobe Verschmutzungen beseitigt. Dieser Filtervorgang ist nur bedingt von der Durchflussgeschwindigkeit beeinflusst. Darauf folgt die biologische Filterung. Diese besteht aus:

  • Einem aeroben (Sauerstoff verbrauchenden) Vorgang
  • Einem anaeroben (Sauerstoff erzeugenden) Vorgang

In diesem Filterschritt werden Ammoniak, Nitrat und Nitrit umgewandelt und anschließend abgebaut. Hierbei ist die Durchflussgeschwindigkeit eine wichtige Größe.

Die Bauanleitung für den Teichfilter

Der Teichfilter besteht aus 5 Stufen, die nacheinander erst möglichst viele Stoffe mechanisch aus dem Wasser filtern. Danach verbrauchen und bilden sie Sauerstoff. Zuletzt binden sie Phosphate und unterziehen dem Wasser einer Endfilterung. Zum Abschluss erfolgt noch eine Maßnahme gegen Schwebealgen – eine UV-C Lampe.

Die einzelnen Stufen bestehen aus Regentonnen, die über Rohrstücke miteinander verbunden sind. Dass das Wasser durch die einzelnen Fässer durchläuft, liegt am Schwerkraftprinzip. Diese befördert das Wasser aus dem Teich in den Filter (funktioniert nur, wenn der Filter unter dem Wasserspiegel liegt). Wenn das nicht realisierbar ist, kannst du einfach eine Pumpe zur Hilfe nehmen.

Die Rohrverbindungen bewirken neben der Verbindung der Tonnen, dass das Wasser bis auf den Boden der nächsten Tonne geführt wird und dann von unten nach oben durch das Filtermaterial läuft.  Das wird in jeder Tonne so konzipiert. Nur die letzte Tonne unterscheidet sich: Von hier strömt das gefilterte Wasser zurück in den Teich.

Die Tonnen sollten im Idealfall in einem leichten Gefälle stehen und mit einem Abstand von 5 cm nebeneinander positioniert werden. Verbunden werden sie möglichst weit oben. Die Abdichtung aller „Tonnenlöcher“ erfolgt mit Gummidichtungen, die als Einfassung für die eingefügten Rohrstücke fungieren. In den Tonnen selbst das Rohr mit Hilfe von Winkeln bis auf den Boden gelegt. Wichtig ist, dass das Rohr schräg unten positioniert wird, damit es nicht durch den Boden verstopft werden kann. Sicherheitshalber solltest du eine Entfernung von rund 10cm zwischen Rohrende und Tonnenboden berechnen.

Was man im Endeffekt alles braucht:

  • 5 Regentonnen mit Deckel
  • PVC Rohr zum Verbinden der Tonnen und Leiten des Wassers
  • Winkel für die Rohre
  • Filterbürsten
  • Filtermatten (grob und fein)
  • Granulat
  • Eventuell UV-C-Lampe und Teichpumpe

Tonnenbefüllung

Jetzt wird es endlich praktisch! Es geht an die Ausstattung der einzelnen Tonnen.

  • Tonne 1: Bei der ersten ist das ganz einfach, denn sie bleibt leer und ist lediglich dazu da, das Wasser in Bewegung zu versetzen. So setzt sich grober Schmutz bereits in dieser Tonne ab und belastet nicht die weiteren Filter-Schritte
  • Tonne 2: Die zweite Tonne wird mit Bürsten befüllt. Diese sollten senkrecht stehen, damit die-sich-ansiedelnden Bakterien möglichst viel Platz finden. Es müssen so viele Bürsten verwendet werden, dass sie sich ohne zusätzliche Befestigung verklemmen. Hier werden ebenfalls gröbere Partikel zurückgehalten
  • Tonne 3: Die dritte Tonne wird mit groben Filtermatten befüllt. Diese Matten positioniert man senkrecht in der Tonne stehend. Um sie zu fixieren und einen gewissen Abstand zu ermöglichen, werden einfach Streifen von zerschnittenen Filtermatten verwendet. Grundsätzlich kann man sie auch einfach in die Tonne legen oder dicht aneinander stellen. Das hat aber den Nachteil, dass der Filter schneller verstopft und so eine häufigere Reinigung erfordern würde
  • Tonne 4: Als viertes kommt Granulat zum Einsatz. Es eignet sich beispielsweise Lava, Basalt oder Schotter. Die Granulat-Steinchen sollten alle einen Durchmesser von 1 bis 2 cm haben
  • Tonne 5: Zuletzt kommt die fünfte Tonne und diese wird gefüllt mit feinen Filtermatten. Auch diese Matten werden wieder senkrecht stehend angebracht und mit zerschnittenen Filtermattenstreifen fixiert

Um jetzt noch etwas gegen lästige Fadenalgen zu tun, kann sich der Einsatz einer UV-C Lampe lohnen. Diese kann an zwei Stellen montiert werden. Am geläufigsten ist es, sie vor dem ersten Behälter anzubringen. Also vor dem gesamten Filter. Hier ist der Vorteil, dass vom Licht abgetötete Algen direkt im Filter aufgefangen werden und ausschließlich sauberes Wasser aus dem Filter strömt. Nachteil ist, dass auch viele grobe Schmutzstoffe die Lampe durchlaufen und diese so schnell verstopfen können.

Man kann die Lampe, wie gesagt, auch hinter dem Filter montieren.

  • Vorteil: Hier eignet sie sich speziell zur Keimreduzierung, da nur Frischwasser die Lampe durchläuft und sie nicht so schnell verdreckt
  • Ein großer Nachteil ist aber, dass durch den eh schon geringeren Druck am Ende des Filters sich die Gesamtleistung des Systems durch Anhängen einer UV-C Lampe noch reduziert; im schlimmsten Fall läuft der Filter über

Abgeschlossen wird der Filter mit einer Teichpumpe, die das Wasser zurück in den Teich befördert.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Ingrid sagt:

    Eine wirklich brauchbare Idee !

    Herzliche GartenGrüße!
    Ingrid

  2. Teichflo sagt:

    Für welche größe ist den diese Filteranlage geeignet?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Teichflo,

      das kommt natürlich ganz auf die Größe der verwendeten Materialien an! Am besten besorgst du dir im Fachmarkt geeignete Regentonnen, die auch in deinen Teich passen, dort findest du in der Regel unterschiedliche Größen. 🙂

      Liebe Grüße,
      Dein ZooRoyal Team

  3. Gerhard D. sagt:

    Also, ich finde die „Filteranlage“ ziemlich lächerlich. Regentonnen sind, je nach Volumen, sehr groß. Eine 120 Liter Tonne ist ca. 80cm hoch und hat etwa 55cm Durchmesser. 200 Liter Tonnen entsprechend größer. Ich frage mich auch, wie das System überhaupt ohne Pumpe funktionieren soll. Ist meiner Meinung nach unmöglich. Zudem müsste man alles im Boden eingraben, überirdisch sieht es wohl extrem unschön aus. Es will sich ja wohl niemand extra ein Gartenhäuschen für den Filter hinstellen. Zudem sind meiner Meinung nach die Anschaffungskosten aller benötigten Materialien jenseits 500 – 600€ und damit schon sehr teuer. Außerdem bedarf es einer hohen handwerklichen Geschicklichkeit um alles funktionstüchtig und wasserdicht zusammenzubauen. Die meisten Menschen wären sicherlich überfordert. Ausserdem bietet ihr ja keine wirkliche Bauanleitung. Eher nur eine grobe, ungenaue Beschreibung. Da kauft man doch besser einen fertien Filter im Handel, dieser funktioniert sicher reibungslos und braucht wenig Platz. Gruß

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Gerhard,

      vielen Dank für deine konstruktive Kritik. Wie groß die jeweilige Filteranlage sein sollte, ist natürlich immer auch vom Volumen des Teiches abhängig. Und tatsächlich gibt es Teichbesitzer, die um ihre Filteranlage herum ein Gartenhäuschen errichten, um den großvolumigen Filter zu verstecken. Wir nehmen deine Hinweise ernst und werden den Inhalt des Beitrags prüfen.

      Wir unterstützen dich gern bei der Wahl eines für deinen Teich passenden Filters. Wende dich hierzu gerne an unsere Aqua- und Teichberatung.

      Viele Grüße
      dein ZooRoyal-Team

  4. Vera Jungermann sagt:

    Ich habe einen Filter aus Wassertonnen selber gebaut und das als Frau ganz alleine.Allerdings nur mit 3 X 300 Liter Tonnen.
    Die leertonne und die Tonne mit dem Granulat habe Ich weg gelassen.Denn so eine Menge an Granulat bekommt man nicht mehr sauber. ( zu viel Aufwand)
    Benutze den Filter für einen 7000 Liter Fischteich. ( 3 Koi , ca. 30 kl. Goldfische und 5 Schildkröten.
    Mit Pumpe 10000 L die Stunde und UV Lampe.
    In die Tonnen habe ich 2 Steine gelegt und eine Rasengitterwabe aus Kunststoff drauf gelegt.Darauf die Filtermatten.
    Zum sauber machen spritze ich mit einem Gartenschlauch mit Düse dran von oben die Filtermatten ab und der Dreck läuft nach unten.Den Hahn von der Tonne ist dann geöffnet und der Süff läuft raus und der Rasen ist gleich gedüngt.
    Also 5 Tonnen finde ich auch zu viel,denn man kommt schon an die dritte Tonne schlecht dran,wegen der Höhe. Eingraben geht nicht,dann kann man unten den Hahn nicht aufdrehen.
    Fazit : Dieser selbstgebaute Filter funktioniert 1 A. Und kann man sogar mit Bachlauf betreiben.

    Seit August 2019 habe ich einen neuen Teich ( ca. 20000 Liter.) mit gfk Bachlauf ( 7 Meter lang und 1,20 Meter breit.
    Jetzt überlege ich aber doch ob ich jetzt einen Durchlauffilter kaufe der nicht so ein Ausmaß hat?
    Wenn ich das von anderen höre müssen diese aber sehr oft gereinigt werden,aber dazu habe ich keine Zeit.

    Jetzt bin auch ich am überlegen ob ich nicht

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Vera,
      ausreichend dimensionierte Durchlauffilter werden in der Regel auch nur alle paar Wochen gereinigt, deswegen ist hierbei darauf zu achten, ob das Volumen nach sinnvollem Vergleich zum individuellen Teich passt. Grundlegend sollte ein Filter bei Teichen für die mindestens doppelte Wassermenge konzipiert sein, also Herstellerangaben = bis 40.000l reicht für einen Goldfischteich bis 20.000l und für einen Koiteich nur bis 10.000l!
      Es gibt mittlerweile sehr gute kompakte Durchlauffilter von namhaften Herstellern, die eine clevere mechanische Vorreinigung über ein Abstreifband besitzen, sodass grober Schmutz schon recht schnell entfernt wird. Der Reinigungsaufwand verringert sich dann nochmals enorm! Wichtiger als das reine Volumen eines Filters ist aber auch das Fließkonzept. Durchdacht geführtes Wasser wird besser gefiltert, als dass es sich durch diverses Material seinen Weg des geringsten Widerstands sucht. Filteranlagen selber zu bauen kann natürlich einerseits Spaß machen und Geld sparen, eine fertige Filteranlage ist jedoch oft die einfachere Lösung.

      Viele Grüße,
      dein ZooRoyal Team

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