Clydesdale im Rasseportrait

20584
0

Clydesdale

Rassemerkmale und Erscheinungsbild

Clydesdale – was ist das für eine Rasse?

Das Clydesdale gehört zu den Kaltblütern.

Woran erkenne ich ein Clydesdale?

Ein Clydesdale ist ein großes, kräftiges Pferd mit einer breiten Stirn, einem freundlichen Gesicht und wachen Augen. Es ähnelt dem Erscheinungsbild des Shire Horse. Es ist allerdings etwas kleiner. Die weißen, oft großen Abzeichen am Kopf und an den Beinen, inklusive des Behangs an den Köten, zeichnen diese Rasse aus.

Was ist das Besondere an einem Clydesdale?

Trotz der Größe und des Gewichts hat es sehr eindrucksvolle und elegante Bewegungen. Es ist dabei wendig und ein wahres Powerpaket.

Wie groß ist ein Clydesdale?

Diese Pferderasse kann eine Höhe zwischen 1,63 und 1,93 m erreichen.

Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Clydesdale?

Ein Clydesdale kann durchaus 25 Jahre und älter werden. Allerdings hängt dies von Faktoren wie der Haltung, der Fütterung und des Gesundheitszustandes des Pferdes ab.

Welche Fellfarben gibt es beim Clydesdale?

Die meisten Pferde dieser Rasse sind Braune, es gibt jedoch auch Rotschimmel und Rappen. Sie haben weiße Abzeichen, sowohl am Kopf als auch an den Beinen.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Sind Clydesdale auch für Anfänger geeignet?

Auch wenn diese Rasse sehr freundliche und sanfte Wesenszüge aufweist und menschenbezogen ist, kann sie auch energische Momente haben. Es zeichnet sich durch seine hohe Bereitschaft zur Arbeit aus und durch sein Temperament. Diese Pferderasse kann für einen unsicheren Anfänger etwas zu agil sein. Wir empfehlen daher, sich bei Interesse an einen erfahrenen Reitlehrer zu wenden.

Welche Verhalten- und Wesenseigenschaften zeichnen ein Clydesdale aus?

Die Rasse ist temperamentvoll und zugleich liebenswert und freundlich. Der starke Wille, zu arbeiten, und die menschenbezogene Art versprechen jede Menge Freude mit dieser Rasse.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt das Clydesdale ursprünglich her?

Das Clydesdale ist ein echter Schotte. Diese Rasse hat ihren Ursprung im Süden Schottlands, wo auch der Fluss Clyde liegt – der Namensgeber dieser Pferde.

Wofür wurden Clydesdale gezüchtet?

Diese Pferderasse wurde in Schottland gezüchtet, um schwere Arbeiten zu erledigen. Sie wurden vor allem als Zug- und Arbeitspferde eingesetzt. Später wurden sie auch in andere Teile Englands und weitere Länder exportiert. 1877 wurde der Zuchtverband, Clydesdale Horse Society, gegründet.

Pflege, Gesundheit, Krankheiten

Worauf ist bei der Pflege beim Clydesdale zu achten?

Wie bei allen anderen Pferden mit Behang an den Fesseln, solltest du auch bei dieser Rasse letzterem besondere Zuwendung schenken. Denn auch hier kann selbstverständlich Mauke auftreten. Ansonsten gehört die Pflege von Fell, Mähne und Schweif ebenso dazu, wie der regelmäßige Besuch des Tierarztes und des Hufschmiedes.

Gibt es beim Clydesdale rassetypische Krankheiten oder Erbkrankheiten?

Da ein Clydesdale ein großes und schweres Pferd ist, können Probleme im Bewegungsapparat schnell auftreten. Es ist daher wichtig, auf die Haltung und Fütterung dieser Pferde zu achten. Bedingt durch den Fesselbehang kann Mauke bei unzureichender Pflege sich ebenso ausbreiten.

Ernährung

Was ist bei den Fütterungszeiten und der Futtermenge zu beachten?

Diese Pferde gehören zu den Arbeitstieren, die gerne gefordert und gefördert werden möchten. Nur auf dem Paddock oder der Weide zu verweilen, bedeutet für sie pure Langeweile. Die Fütterung sollte der jeweiligen Haltung angepasst werden. Wird es nicht so viel gearbeitet, benötigt die Rasse kein Kraftfutter. Bei regelmäßiger und starker Arbeit reicht eine geringe Menge. Qualitativ hochwertiges Heu, Stroh, eine nicht zu eiweißreiche Wiese und eine abgestimmte Mineralfutterzugabe sollten stattdessen auf dem Futterplan stehen.

Wie oft sollte das Clydesdale gefüttert werden?

Das Futter sollte über den Tag verteilt gegeben werden, damit keine allzu langen Leerlaufzeiten für den Pferdemagen auftreten. Ist die Weidesaison gestartet, solltest du auf das langsame Anweiden achten und dein Clydesdale keine stark eiweißhaltigen Weiden aussetzen. Das bedeutet, in dieser Übergangszeit gehört die Fütterung von zusätzlichem Heu und Stroh mit dazu.

Aktivitäten mit dem Clydesdale

Welche Sportarten sind für ein Clydesdale geeignet?

Die Rasse wurde für die Arbeit gezüchtet und möchte auch heute noch beschäftigt werden. Ob du dabei das Kutschefahren auf Sportniveau betreiben möchtest oder doch lieber nur gemütlich durch den Wald reiten willst – ganz egal. Das Clydesdale ist mit Freude dabei. Du kannst aber auch diverse Tricks und Zirkuslektionen mit ihm erarbeiten.

Wie viel Bewegung braucht ein Clydesdale?

Diese Pferde gehören zu den Arbeitstieren, auch wenn sie heute vermehrt als Reitpferd oder Showpferd und nicht immer als reines Zugpferd eingesetzt werden. Sie benötigen trotz alledem sehr viel Beschäftigung und Bewegung. Nichts tun und auf der Weide stehen, langweilt diese Pferderasse. Solltest du dir solch ein Pferd anschaffen wollen, sei dir dem dessen Bewegungs- und Arbeitsdrang bewusst.

Überlegung vor der Anschaffung

Wo kann man Clydesdale kaufen?

Ein Pferd dieser Rasse kannst du bei vielen Züchtern, auch hier in Deutschland, kaufen. Überlege dir vorher, was du für ein Tier haben möchtest, ob Fohlen, Jährling oder doch lieber ein adultes Pferd. Du kannst auch ein Pferd kaufen, das von einer Privatperson angeboten wird. Dabei solltest du jedoch vor allem auf mögliche Krankheiten achten.

Wo kann man für ein Clydesdale eine Reitbeteiligung finden?

Suchst du für dein Clydesdale eine Reitbeteiligung, schaue dich in Ruhe um. Auch für dein Pferd wirst du Liebhaber finden, die gerne mit ihm arbeiten möchten und sich dem Umgang mit einem großen, schweren Pferd bewusst sind.

Erziehung und Haltung

Passt ein Clydesdale zu mir?

Bist du ein Fan von Kaltblütern, wirst du auch den Clydesdale lieben: groß und imposant, gleichzeitig ausdrucksvoll mit elegant wirkendem Bewegungsablauf. Diese Rasse liebt es, beschäftigt zu werden und zeigt großen Arbeitseinsatz. Es ist dabei sehr menschenbezogen und freundlich, allerdings kann es auch ein Powerpaket sein.

Wie halte ich ein Clydesdale?

Die Rasse braucht, wie andere Pferde auch, Kontakt zu Artgenossen, einen trockenen, Wetter geschützten Unterstand oder eine Box, eine an seine Bedürfnisse angepasste Fütterung und selbstverständlich ausreichend Beschäftigung und Bewegung. Solltest du dein Pferd im Offenstall halten, sorge für einen stabilen und trockenen Unterstand. Denn gerade durch den Behang sollte dein Pferd nicht im Matsch versinken.

Wieviel Platz braucht ein Clydesdale?

Wie andere Kaltblüter auch, braucht er sehr viel Platz, ob in der Box oder in der Offenstallhaltung. Es sollte genügend Raum vorhanden sein. Ebenso der Paddock und die Weideflächen sollten dem Clydesdale die nötige Bewegung ermöglichen können.

Wie transportiere ich ein Clydesdale?

Ein Clydesdale lässt sich nicht ohne Weiteres transportieren. Hierfür benötigst du einen entsprechenden Anhänger, der geräumig und stabil ist. Gleichermaßen ist ein Zugfahrzeug erforderlich, das solche schweren Lasten ziehen kann und darf, also das Gewicht des Pferdes und des schweren Anhängers.

Interessantes, Wissenswertes und Extras

Clydesdale in Film und Fernsehen

Wusstest du, dass in Amerika diese Pferderasse im Fernsehen in Werbespots zu sehen ist? Dort wird diese Rasse als Zugpferd genutzt für Wagen der Brauerei Anheuser-Busch mit der Biermarke Budweiser.

Warum sind Clydesdales so beliebt?

Allein durch seine Fellzeichnung und dem schönen Behang an den Fesseln macht diese Rasse einen imposanten und sehr schönen Eindruck. Gerade vor der Kutsche wird diese Rasse gern gesehen. Es ist ebenso aufgrund seinen Arbeitswillens, seines Temperaments und seiner freundlichen Art bei Freizeitreitern sehr beliebt. Diese Rasse möchte arbeiten und gefördert werden.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert