Die eine Katze genießt es förmlich, die andere Katze hasst es: Das Bürsten! Vor allem wenn es ziept wird es richtig unangenehm und macht natürlich keinen Spaß. Doch das Bürsten sollte zum Zusammenleben mit Katzen dazugehören. Wir erklären dir, warum du deine Katze bürsten solltest, wie es am besten klappt und wie du auch Verfilzungen ganz einfach vermeiden kannst.
Ja, Katzen sollten regelmäßig gebürstet werden. Grundsätzlich sind Katzen sehr reinliche Tiere und kümmern sich sorgfältig selbst um ihre Hygiene. Doch die meisten Katzen müssen unterstützt werden, um Verfilzungen vorzubeugen. Denn: Filz kann zu Schmerzen führen und im schlimmsten Fall hilft hier nur noch er Griff zur Schere.
Weitere Gründe eine Katze zu bürsten
Fellwechsel Vor allem während der Fellwechselzeit, kannst du durch Bürsten übermäßigen Haaren in der eigenen Wohnung vorbeugen.
Langes Fell Bei einigen langhaarigen Katzenrassen, wie der Perserkatze oder der Britisch Langhaar ist tägliches Bürsten Pflicht.
Parasitenbefall Beim Kämmen kannst du direkt überprüfen, ob die Katze Verletzungen oder Parasiten wie Flöhe und Läuse hat.
Alte und kranke Katzen Alte und kranke Katzen tun sich zudem manchmal schwer bei der Fellpflege, hier sollte man in jedem Fall unterstützen.
Katzen mit Freigang Freigänger kommen mit viel mehr Schmutz in Berührung als Wohnungskatzen. Mit dem Bürsten kann man sie einfacher von hartnäckigem Schmutz befreien.
Warum ist es wichtig, eine Katze zu bürsten?
Weniger Haarballen:
Da Katzen sehr hygienische Tiere sind, verbringen sie viel zeit mit ihrer Fellpflege und verschlucken dabei eine Menge Haare. Diese bilden dann im Magen Klumpen beziehungsweise sogenannte Haarballen. Den muss die Katze später wieder hochwürgen. Das ist zwar erst einmal „normal“, aber eben unangenehm - sowohl für uns als Katzenhalter als auch für die Katze selbst. Durch regelmäßiges Bürsten werden lose Haare entfernt und die Haarballen im Verdauungstrakt reduziert.
Gesundes, glänzendes Fell:
Das Bürsten regt die Durchblutung der Haut an, verteilt die natürlichen Fette im Fell und sorgt so für ein schönes, gepflegtes Erscheinungsbild.
Schutz vor Verfilzungen:
Gerade bei langhaarigen Katzen hilft regelmäßiges Bürsten, Knoten und Verfilzungen vorzubeugen und die Fellpflege deutlich zu erleichtern.
Frühzeitiges Erkennen von Gesundheitsproblemen:
Beim Bürsten lassen sich Veränderungen der Haut, Parasiten oder kleine Verletzungen oft frühzeitig entdecken und behandeln.
Stärkung der Mensch-Tier-Beziehung:
Viele Katzen genießen die Pflegeeinheiten beim Bürsten wie Streicheleinheiten – das gemeinsame Ritual fördert das Vertrauen und die Bindung.
Am besten man startest du mit dem Bürsten am Kopf oder an den Beinen. Danach arbeitest du dich weiter über den Nacken, Rücken und die Flanken. Der Bauch und der Hals wird erst zum Schluss gebürstet. Arbeite dabei immer in Fellwuchsrichtung.
Beim Bürsten darf und solltest du deine Katze ruhig zwischendrin belohnen. Auch ein sanfter Druck ist beim Bürsten völlig in Ordnung. Achte stets darauf nicht gegen denn Fellstrich zu kämmen, da das für deine Katze unangenehm sein kann.
Tipp für Langhaarkatzen: Halte das Fell mit einer Hand fest, damit es nicht unangenehm ist beziehungsweise damit du nicht im Fell deiner Katze hängen bleibst.
Wie kann man vorbeugen, damit das Fell nicht verfilzt?
Bei Katzen mit kurzem Fell muss man sich in aller Regel keine Sorgen um Verfilzungen machen. Doch bei Katzen mit langen Haaren sieht das anders aus. Regelmäßiges Kämmen alleine ist da zwar hilfreich, allerdings benötigt es manchmal noch ein wenig mehr.
Für hartnäckige Fälle gibt es mittlerweile Entfilzungssprays zu kaufen. Grundsätzlich lohnt sich das, damit du nicht sofort einen Fellknäuel rausschneiden musst. Bei größeren Verfilzungen oder gar Filzplatten kann der Griff zur Schere dennoch notwendig sein.
Sollte deine Katze nach einem Ausflug mit enormen Verfilzungen nach Hause kommen, kontaktiere bestenfalls eine Katzenfriseurin! Viele Hundefriseure bieten auch professionelle Pflege für Katzen an.
Wie kann man die Katze ans Bürsten gewöhnen?
Grundsätzlich gilt: Gewöhne deine Katze so früh als möglich an das Bürsten, damit es auch später für sie kein Problem darstellt.
Lass deine Katze die Bürste beschnuppern
Berühre sie nur kurz mit der Bürste
Streichle deine Katze, während du einmal mit der Bürste drüber fährst
Wir empfehlen außerdem, die Katze zu belohnen. Richtig gute Leckereien sind hier definitiv nicht fehl am Platz und vereinfachen die Gewöhnung. Wenn deine Katze sehr ängstlich ist, lass die Bürste einfach einige Tage in Reichweite liegen, während du mit ihr spielst, sodass sie ihre Angst verliert.
Welche Werkzeuge sind am besten, um eine Katze zu bürsten?
Zunächst einmal kann es bei der Gewöhnung an das Bürsten sinnvoll sein, einen Fellpflegehandschuh zu verwenden anstatt einer Bürste. Doch es ist im Allgemeinen wichtig, dass man bei der Fellpflege Bürsten speziell für Katzen verwendet.
Es gibt unterschiedliche Bürsten für langes oder kurzes Fell. Mit einem Katzenkamm kann man außerdem auch lose Verfilzungen leichter aus dem Fell herauskämmen.
Solltest du unsicher sein, lass dich von Fachpersonal, das kann auch der Tierarzt des Vertrauens sein, beraten, um bei der Fellpflege nicht die falschen Tools zu verwenden.
Laura Gentile ist Coach für Mensch&Tier und unterstützt als geprüfte Katzenverhaltensberaterin und Hundetrainerin Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ursprünglich hat die Halbitalienerin Medien und Kommunikationswissenschaften studiert. Durch ihre eigenen Haustiere kam sie dann zu ihrer Berufung. Katze Kiwi und Hündin Lychee unterstützen Laura auch in ihrem beruflichen Alltag. Pfötchentraining ist spezialisiert auf Problemfälle und unterstützt seit Jahren Menschen dabei, mit ihrem Haustier endlich einen entspannten Alltag zu führen.