Die American Curl ist eine Hauskatze, die sich durch eine einzige Besonderheit auszeichnet: verformte Ohren. Durch einen Gendefekt sind die Ohrmuscheln nach außen gebogen, relativ klein und abgerundet. Dies gibt ihr ein charakteristisches Merkmal, Curl genannt. Dieser Gendefekt verbreitet sich über einen autosomal-dominanten Erbgang. Das heißt, wenn ein Elternteil dieses Curl-Gen trägt, reicht es aus, dass mehr als die Hälfte der Kitten aus dieser Verpaarung ebenfalls die Symptome dieses Gendefektes zeigen, also deformierte Ohren. Es wird berichtet, dass Curl Katzen nicht in ihrer Hörfähigkeit betroffen seien. Dabei ist aber fraglich, ob alle die typische Beweglichkeit der Katzenohren zeigen können. Eine Katze kann ihre Ohren nach hinten drehen und entsprechend in alle Richtungen hoch sensibel hören.
Es gibt ferner Berichte, nachdem die nach außen gedrehten Ohren keinen Schutz vor Sonneneinstrahlung haben und daher zur Ausbildung von Krebs neigen. Die Berichte über die Wirkungsweise und Folgen des Curl-Defektes sind aber wissenschaftlich noch nicht fundiert. In den 1980er Jahren begann man in den USA gezielt, diese Mutation zu festigen und zu vermarkten. So wurde die American Curl 2003 von der Fédération Internationale Féline anerkannt. Der dabei fixierte Rassestandard hat den Vorteil, dass mit Ausnahme der Curl-Ohren so gut wie keine weiteren Vorgaben gemacht werden, die für die Gesundheit der Katzen nachteilig sein könnten. Hat man einen Curl-Träger als Vater oder Mutter, so kann man hieraus Curl-Katzen züchten. Das bringt eine enorme genetische Vielfalt in die Population. Die Frage, ob man überhaupt Tiere mit solchen Gendefekten züchten soll, stellt sich aus Tierschutzaspekten. Die American Curl ist in Deutschland eine sehr seltene Katze.
Beschreibung
Die American Curl gibt es Langhaar und als Kurzhaar. Sie soll laut Standard mittelgroß sein und eher schlank als massiv gebaut sein. Länge und Farbe des Fells sind sehr offen gehalten. So kann es American Curls auf Basis vieler anderer Rassekatzen, etwa einer zarten Siam oder einer imposanten Maine Coon oder auf Basis einer ganz normalen Hauskatze geben. Je nach Ausgangsrassen sind äußere Erscheinung und Wesen natürlich sehr unterschiedlich. Es gibt die offizielle American Curl mit Stammbaum aber noch häufiger solche aus unzähligen Verpaarungen beliebiger Katzen mit einem Curl-Träger.
Charakter und Wesen
Das Wesen einer American Curl ist stark abhängig davon, welche Katzen zu den Ahnen zählen. Eine Siamkatze hat ein etwas anderes Wesen als eine Maine Coon oder wiederum eine Hauskatze. Man kann aber davon ausgehen, dass die American Curl ein Wesen hat, das freundlich ist und sie als Haus- und Familienkatze sehr empfiehlt. Willst du Genaueres wissen, so solltest du dich über die Katzenrassen informieren, die in der Ahnentafel deiner Kitten stehen.
Haltung
Wie schon beim Wesen gilt auch zur Haltung, dass die Details davon abhängen, welche Katze bei deiner American Curl zu den Ahnen zählt. Im Großen und Ganzen kann man davon ausgehen, dass eine American Curl in ihrer Haltung völlig problemlos ist. Auch hier gilt: Willst du Genaueres wissen, so solltest du dich über die Katzenrassen informieren, die in der Ahnentafel deiner Kitten stehen.
Erziehung
Die Rasse lässt sich in der Regel gut erziehen. Stammt sie von einem seriösen Züchter, der Elterntiere und Kitten gut betreut und sozialisiert hat, so wird sie sich von selber in die Regeln und Gewohnheiten ihrer Familie einfügen. Mit etwas Anleitung wird sie schnell und problemlos stubenrein.
Pflege und Gesundheit
Eine American Curl Kurzhaar ist sehr pflegeleicht. Das Fell der American Curl Langhaar braucht das regelmäßige Bürsten. Das gilt insbesondere für die Zeit des Fellwechsels zweimal im Jahr.
Rassetypische Krankheiten
Von der American Curl sind keine rassetypischen Krankheiten bekannt, sieht man einmal von dem Gendefekt ab, der ihre typischen Ohren erzeugt.
Ernährung/Futter
Die American Curl sollte in der Regel ein für Katzenverhältnisse problemloser Kostgänger sein.
Lebenserwartung
Über die American Curl können zur Lebenserwartung keine verlässlichen Angaben gemacht werden. Dafür ist die Rasse einfach zu selten und es liegen keine verlässlichen Daten vor.
American Curl kaufen
Willst du dir eine American Curl zulegen, solltest du darauf achten, dass Elterntiere und Kitten aus einer guten Zucht stammen und in guten Verhältnissen, insbesondere mit einer engen sozialen Anbindung an die menschliche Familie aufwachsen. Du solltest dir den Stammbaum anschauen und darauf achten, welche Katzenrassen darin vorkommen, um so Genaueres über das zu erwartende Wesen deines Katzenwelpen erfahren zu können. Katzen dieser Rasse sollten um die 400 Euro kosten.
Christoph Jung Lebt fast sein ganzes Leben lang zusammen mit Katzen und gut das halbe zusätzlich mit Hunden. Bei seinem Biologie-Studium an der Uni Bonn zählten Katzen zu seinem Schwerpunktthema. Sein Perserkater Champi wurde 23 Jahre alt. Da seine Husky-Hündin Mary Jagd auf Katzen macht, muss er derzeit schmerzlich auf die Schmuser verzichten. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.