Zirkushund

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Das bunte Treiben des Zirkus begeistert und fasziniert schon seit langer Zeit die Massen – ob Jongleure, Clowns oder Artisten, sie alle leisten Beeindruckendes während der Vorstellung. Lediglich bei dem Einsatz von Tieren, insbesondere von Wildtieren, scheiden sich heute die Geister.
Aber wie ist es eigentlich mit unseren domestizierten Haushunden? Arbeiten sie nicht meist gern und eng mit ihren Menschen zusammen, lernen Neues und passen sich an den Alltag an? Wir stellen euch den Zirkushund vor.

Was macht ein Zirkushund?

Zirkushunde treten im Zirkus meist in einer Gruppe mit anderen Hunden auf und präsentieren eine Dressur. Sie zeigen verschiedene Tricks, die sie zuvor erlernt haben. Oft warten sie auf einem Podest, bis sie nacheinander gerufen werden, um ihre Tricks dem Publikum vorzuführen. Manchmal agieren sie auch miteinander und zeigen lustige und beeindruckende Kunststücke.

Anforderungen an einen Zirkushund

Ein Zirkushund kann ein anstrengendes Leben haben. Während der Saison tourt er mit dem Zirkus von Stadt zu Stadt, außerhalb dieser Zeit lebt er ganz normal mit seinen Menschen des Zirkus zusammen. Es wird täglich trainiert und das Leben des Hundes ist abwechslungsreich. Auf dem Gelände gibt es wahnsinnig viele Gerüche, Geräusche und Eindrücke – nicht jeder Vierbeiner ist für diesen speziellen Job gemacht.

Ein Hund, der als Zirkushund eingesetzt werden soll, sollte von absolut „coolem“ Gemüt sein und sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Oft kommen die Hunde schon als Welpe zum Zirkus, um sich bestens an das neue Leben und an die verschiedenen Reize gewöhnen zu können, damit sie als „normal“ empfunden werden können. Ganz anders würde es unserem eigenen Vierbeiner ergehen, der einen ruhigen Alltag erlebt und mit so vielen Reizen auf einmal stark überfordert wäre. Vielleicht sind dir auch die Vierbeiner aufgefallen, die ihr Herrchen oder Frauchen manchmal zur Kirmes in deinem Ort begleiten. Diese zeigen häufig Stressanzeichen und fühlen sich an so einem lauten, unruhigen, bunten und lauten Ort gar nicht wohl.

Der Zirkushund hingegen kennt diesen Trubel. Er kann bei den Geräuschen und Gerüchen auch problemlos ein Nickerchen machen. Die Umgebung des Zirkus ist zudem nicht ganz so hektisch, wie die einer Kirmes, aber dennoch vergleichbar, da unterschiedlichste Eindrücke auf das Tier einprasseln. Der Vierbeiner sollte freundlich und von ruhiger, entspannter Natur sein. Er darf sich nicht schnell ablenken lassen. Er sollte gerne konzentriert arbeiten wollen. Um seine Tricks einzuüben, muss der Zirkushund Spaß an der Arbeit haben und diese positiv verknüpfen. Die meisten Hunde, auch unsere Haushunde, wollen gerne eine Aufgabe haben. Sie freuen sich über die körperliche und geistige Auslastung und machen begeistert mit. Zur Motivation beitragen können außerdem Leckerchen oder das Lieblingsspielzeug deines Hundes. Ist er also futtermotiviert oder verspielt, sind das die besten Voraussetzungen für eine Dressur.

Wie glücklich kann ein Hund im Zirkus sein?

Hunde leben gern mit Menschen zusammen und bauen schnell eine Bindung zu diesen auf. Oft hat der Vierbeiner auch im Zirkus engen Anschluss und darf mit den Menschen etwa im Wohnwagen schlafen. Er hat eine Aufgabe, der er nachkommen darf und die ihm Spaß macht, bekommt Futter, zu trinken und soziale Nähe. Der tägliche Trubel auf dem Zirkusplatz macht ihm nichts aus, da er diesen gewöhnt ist und als ganz normal empfindet. Ein Zirkushund kann durchaus glücklich sein und ein schönes Leben im Zirkus führen, solange seine Bedürfnisse als Hund gesehen und ihm diese erfüllt werden.

Aber nicht jeder Vierbeiner ist für das Leben als Zirkushund gemacht und wird sich an die Reize gewöhnen können, daher ist eine gute Auswahl des Hundes als auch ein tierschutzkonformer Umgang mit dem Hund sehr wichtig.

Dein Zirkushund Zuhause

Viele Hunde haben großen Spaß daran, Tricks zu erlernen und diese vorzuführen. Neben der gemeinsamen Zeit mit ihrem Menschen, tut ihnen die geforderte Denkleistung gut und lastet sie ordentlich aus. Vielleicht hat auch dein Hund Freude daran, neben den klassischen Signalen, außergewöhnlichere Tricks einzuüben? Probiere es doch einmal aus und suche dir im Internet witzige oder auch hilfreiche Tricks heraus. Schnappe dir das Lieblingsspielzeug deines Hundes zur Belohnung oder besonders leckere, kleine Trainingsleckerlis und schon kann‘s losgehen! Viel Spaß dabei!

 


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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