Radfahren mit Hund

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Radfahren mit Hund

Jetzt, wo die heißesten Temperaturen des Jahres langsam vorüber sind, kann man es wieder sportlicher angehen lassen. Der Asphalt ist nicht mehr so heiß, die Ozonwerte sinken – genau das richtige Wetter zum Radfahren mit Hund.

Grunderziehung ist lebenswichtig

Wenn dein Hund zukünftig neben dem Rad herlaufen soll, dann geht das nur, wenn er eine gewisse Grunderziehung beherrscht. Er sollte manierlich an der Leine laufen können, sich auch bei Begegnungen mit Artgenossen oder Katzen von dir kontrollieren lassen und möglichst auch ohne Leine zu dir kommen, absitzen oder stehen bleiben können.

Denke daran: du kannst nicht so schnell eingreifen, wenn du im Sattel sitzt. Und ein Sturz kann für beide gefährlich sein. Unterschätze beides nicht und lasse, wenn du einen noch unerzogenen Wildfang besitzt, lieber die Hände vom Rad. Übe dann zunächst das lockere An-der-Leine-Laufen und das Zurückrufen, bevor du aufs Fahrrad steigst.

Die erste Bekanntschaft mit dem Drahtesel

Ein Fahrrad, das klappert und eventuell noch ab und zu klingelt, kann auf manche Hunde ganz schön unheimlich wirken. Beginne also damit, deinen Hund an das Fahrrad zu gewöhnen. Schiebe es beim Spaziergang einfach neben sich her, lasse die Klingel ertönen. Zeige deinem Hund auch, dass er auf das Rad achten muss und nicht einfach vor dem Fahrrad die Bahn queren darf. Wenn du dein Rad schiebst und der Hund kommt dem Vorderreifen zu nah, kannst du ihn mit einem kleinen Schlenker am Lenker wegschubsen. Du fährst ihm dabei nicht über die Pfoten, zeigst aber trotzdem deutlich, dass er achtsam sein muss.

Langsam anfangen

Plane nicht gleich eine Radtour, sondern steigere die Strecke ganz langsam. Es gibt viele neue Eindrücke und Dinge, die dein Hund lernen muss – das muss er erstmal verarbeiten. Am ersten Tag reichen ein paar hundert Meter. Übe lieber kurz, dafür regelmäßig.

  • Wenn möglich, fange ohne Leine an. Suche dir einen ruhigen Fleck ohne Verkehr und fahre langsam los.
  • Lasse deinen Hund neben dir herlaufen, halte nach ein paar Metern an, gib ihm ein Leckerchen zur Belohnung und fahre wieder los.
  • Wenn du das Gefühl hast, dass dein Hund sich neben dem Fahrrad sicher fühlt, dann leine ihn an.
  • Lasse ihn neben dir laufen und lobe ihn ausdrücklich, sodass er das Radfahren positiv verknüpft.

Tipp: Sicherheit geht vor

Leine deinen Hund am Fahrrad möglichst an einem gut sitzenden Geschirr an. So wirkt im Falle eines Sturzes kein Zug auf den Hals ein. Und da dein Hund lernen soll, dass er angeleint am Fahrrad nicht stehen bleiben darf, um zu schnuppern etc., kann ich ihn an einem Geschirr guten Gewissens weiterziehen.

Achte unbedingt immer darauf, dass du die Leine sofort loslassen kannst! Sollte dein Hund doch einmal mit Schwung zur Seite rennen, dann wirkt sich der Ruck über den Lenker so stark aus, dass du fallen könntest, wenn du die Leine nicht fallen lassen kannst. Greife also nicht in die Handschlaufe, sondern legen die Leine nur in die Hand und greife dann den Lenker. So musst du im Ernstfall nur die Hand ein wenig vom Griff lösen und schon gibst du die Leine frei.

Im Fachhandel gibt es auch Fahrrad-Leinenhalter. Die werden am hinteren und damit stabilsten Teil des Rades befestigt. Mit einer Metallfeder werden ruckartige Bewegungen abgefedert und der Hund kann von dort nicht vors Fahrrad laufen.

Kondition aufbauen

Hat dein Hund verstanden, wie er sich am Fahrrad verhalten soll, kannst du langsam seine – und vielleicht auch deine – Kondition aufbauen. Übertreibe es nicht und denke immer daran, dass

  • ein weicher Boden die Bewegung abfedert, ein harter Asphalt jedoch auf Dauer die Gelenke belastet
  • Welpen, Junghunde bis ca. 15 Monate und alte Hunde nicht am Fahrrad laufen sollten
  • unterschiedliche Rassen auch unterschiedlich sportlich sind. Achte darauf, dass Dein Hund genügend Luft bekommt: Kurznasige Rassen wir Mops und Co. sollten nicht lange am Rad laufen.

Bedürfnisse Deines Hundes beachten

Radfahren mit HundLäuft dein Hund ohne Leine etwa im Wald am Rad, kann er zwischendurch schnuppern, markieren und sein eigenes Tempo bestimmen. Hast du ihn während der Fahrt jedoch an der Leine, solltest du zunächst ein paar Minuten zu Fuß gehen, damit er sich lösen kann. Ohnehin ist es sinnvoll, zwischendurch zu einer kleinen Pause anzuhalten, denn die Bewegung regt die Verdauung an und es ist für deinen Hund unangenehm, wenn er mit voller Blase oder vollem Darm neben dir herlaufen muss.

An der Leine musst du deinen Hund das Tempo bestimmen lassen. Ein lockeres Traben, kein Rennen, ist für den Hund ein angenehmes Tempo. Läuft er jedoch frei, kannst du auch ab und zu mal einen ganz kurzen Sprint einlegen. Du wirst erstaunt sein, wie locker und begeistert dein Hund, wenn er jung und gesund ist, dich überholen wird. Hunde lieben ein kurzes Wettrennen – und meistens gewinnen sie auch noch.

Im Straßenverkehr

Egal, wie gut ein Hund hört: Im Straßenverkehr sollte er unbedingt an der Leine neben dem Rad laufen. Die Situation ist hier so unübersichtlich, dass das Risiko eines Unfalls einfach zu groß wäre. Lasse ihn an der rechten Seite laufen. So ist er an der vom Verkehr abgewandten Seite. Das hat auch den Vorteil, dass Autofahrer dich zunächst sehen und Abstand halten. Einen kleinen Hund könnten sie übersehen und dann zu eng an dir vorbeifahren. Auf dem Radweg darfst du mit Hund fahren. Ist es dort jedoch zu eng, darfst du offiziell nicht auf den Gehweg, sondern musst auf die Fahrbahn ausweichen.

Achte vor allem in der Dunkelheit darauf, dass du und dein Hund gut erkennbar sind. Ein blinkendes Halsband ist für Autofahrer von hinten nicht so gut zu sehen. Eine Alternative ist eine dünne Weste in Warnfarbe mit Reflektoren. Und scheue dich auch nicht, einen Warnwimpel an deinem Gepäckträger anzubringen, wie du ihn vielleicht von Kinderrädern kennst. Je eher Autofahrer auf dich aufmerksam werden, desto sicherer sind du und dein Vierbeiner unterwegs.

Achtung: Wenn dein Hund an deiner rechten Seite läuft, dann sind genau dort auch die Gullideckel im Boden! Halte also so viel Abstand vom Bürgersteig, dass dein Hund nicht in die Rillen hineintreten und sich verletzen kann.

Radfahren mit Hund: Tipps auf einen Blick

✔ In kleinen Schritten beginnen

✔ Die Leine niemals um die Hand schlingen

✔ Immer auf die Kondition des Hundes achten

✔ Pinkelpausen einlegen

✔ Gut sichtbar sein

✔ Den Hund im Straßenverkehr rechts vom Fahrrad laufen lassen

 


Dieser Text wurde erstellt in Zusammenarbeit mit Regina Rademächers:

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Dennis sagt:

    Es ist alles wichtige aufgeführt! Sehr guter Artikel.
    Ich fahre jetzt mit Samson seit ein paar Jahren im Hundeanhänger, da er es konditionell nicht mehr schafft. Es geniesst es einfach durch die Welt kutschiert zu werden 🙂
    Viele Grüße
    Dennis

  2. Erika Backhaus sagt:

    Mir fehlt der Hinweis auf eine professionelle Hundefahrradleine mit Schwungfeder, vor-u.Nachteile, etc.. Mein Hund läuft seit seinem frühen Hundealter ca. 6 Monate täglich ein paar Meter am Fahrrad mit. Ich habe mir svhon beim ersten Hund eine prof.Leine an mein Fahrrad geschraubt, da alle mich davor warnten, eine Leine i.d.Hand mitzuführen! Mein Hund ist allerdings ein ausgesprochener Laufhund u.benötigt viel Bewegung! Zufriedenheit auch durch Suchspiele u. 10 Stunden Nachtschlaf gehören dazu. Es gibt Menschen, die behaupten, dass die Gelenke dabei abnutzen ! Hunde werden jedoch keine 80 Jahre. Ein Mittelmaß ist immer o.k. und bringt allen Spaß.

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Erika,

      unter dem Punkt „Tipp: Sicherheit geht vor“ weisen wir auch darauf hin, dass es spezielle Fahrradleinen gibt, die am Rad montiert werden. Deinen Hinweis mit Vor- und Nachteilen nehmen wir gerne auf und ergänzen diese evtl. in unserem Beitrag. 🙂

      Viele Grüße,
      dein ZooRoyal Team

  3. Dimmel sagt:

    In Österreich – im Gegensatz zB zu Deutschland – ist es verboten den Hund beim Radfahren mit laufen zu lassen!

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