Aus einem Becher trinken

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Aus einem Becher trinken

Welche Hunde können lernen aus einem Becher zu trinken?

Probierst du dich schon seit längerer Zeit mit deinem Hund im Trickdogging aus, habt ihr bestimmt schon eine ganze Reihe an Tricks auf Lager. Wie schön ist es da, dass es so unglaublich viele tolle Kunststücke gibt. Auf dein Signal hin aus einem Becher trinken, ist ein unglaublich lustiger und niedlicher Gag, der bestimmt jedermann erfreuen wird. Diesen Trick zu trainieren macht zudem besonders viel Spaß. Mitmachen darf jeder, denn hierbei geht es nicht um körperliche Aktivitäten, sodass auch gesundheitlich beeinträchtigte Vierbeiner mitdenken können.

Wie bringe ich meinem Hund aus einem Becher trinken bei?

Zuerst suchst du einen ruhigen Raum auf, in dem dein Hund und du ungestört üben könnt. Lege einige kleine Trainingsleckerlis bereit. Bei diesem Trick ist der Einsatz eines Clickers hilfreich, da du auf diese Weise gezielt das richtige Verhalten deines Hundes punktgenau bestätigen kannst. Hast du den Clicker bislang noch nicht verwendet, folgt zuerst die Konditionierung dieses Trainingswerkzeuges. Das ist ganz einfach. Dein Hund befindet sich nah bei dir. Nun clickst du einmal und gibst deinem Hund anschließend sofort ein Leckerli. Dein Vierbeiner muss also gar kein bestimmtes Verhalten zeigen, sondern zu Beginn nur das Prinzip des Clickens verstehen. Du clickst einmal und gibst ein Leckerli. Das wiederholst du solange, bis du dir sicher bist, dass dein Hund gelernt hat: Click = Leckerli.

Schritt 1

Ist der Clicker erfolgreich konditioniert, startest du mit dem eigentlichen Trick. Du nimmst einen Becher und füllst ihn mit Leitungswasser. Manche Hunde sind sehr neugierig. Es könnte also sein, dass dein Vierbeiner sofort einen „Schluck“ aus dem Becher nimmt, dann wird natürlich gleich geclickt und belohnt. Super – freue dich ausgiebig über ihn!

Ist dein Vierbeiner hingegen skeptisch und möchte partout nichts trinken, dann kannst du tricksen, indem du etwas Brühe zum Wasser gibst, Wurstwasser oder auch etwas Thunfisch im eigenen Saft – je nachdem, was dein Hund bevorzugt. Nimmt er nun eine Kostprobe, wird sofort geclickt, belohnt und sich gefreut. Sobald dein Vierbeiner die Schnauze zum Becher führt und mit der Zunge einen Schluck aufnimmt, clickst du. Dein Hund wird erwartungsvoll abbrechen und seine Belohnung entgegennehmen.

Während bei anderen Tricks meist ein Trainingsschritt darauf abzielt, das gewünschte Verhalten in die Länge zu ziehen, ist es bei diesem Trick ausnahmsweise ganz gut, dass der Hund nach einem Schluck abbricht. Pro Trainingseinheit sind nämlich einige Wiederholungen vonnöten, deshalb sollte man es an dieser Stelle nicht übertreiben.

Schritt 2

Im nächsten Schritt führst du ein Wortsignal ein, das dein Hund mit dem gewünschten Verhalten verknüpfen kann. Jedes Mal, bevor du zum Becher deutest oder diesen hinhältst – so kann dein Vierbeiner übrigens gleich auch die Geste als nonverbales Signal verknüpfen – sagst du kurz vorher dein Signal (wie beispielsweise „Prost“, „Durst?“, „Trink“ oder einen anderen lustigen oder passenden Begriff). Da dein Hund wahrscheinlich von Natur aus gehemmt ist, übermäßig viel zu trinken, macht es Sinn, dass du diese Übung mit ihm immer nur zwischendurch mit wenigen Wiederholungen machst, dafür aber täglich.

Schritt 3

In diesem Schritt klappen die Wiederholungen bereits gut, wenn du das Wasser „verfeinert“ oder du deinen Vierbeiner animierst hast. Jetzt hat er bestimmt schon das Prinzip verinnerlicht, was du von ihm möchtest, wenn du ihm den Becher reichst und Dein Signal (wie z. B. „Trink“) sagst. Versuche, den Ablauf nun ruhig mal mit Trinkwasser ohne Geschmack zu wiederholen.

Tipp

Kannst du deinen Hund nicht überreden, einen Schluck aus dem Becher zu nehmen, versuche es einfach mal nach einem Spaziergang oder nachdem er eine Kaustange verspeist hat. Ist der natürliche Durst gegeben, kannst du diesen stillen und gleich nebenbei den neuen Trick mit ihm einstudieren. Viel Spaß dabei!


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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