American Staffordshire Terrier

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American Staffordshire Terrier

American Staffordshire Terrier Steckbrief

Name
American Staffordshire Terrier Steckbrief
Herkunft
USA
Lebenserwartung
12 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
20-30 kg
Häufige Krankheiten
Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie
Felllänge
kurz
Charakter/Wesen
ruhig, intelligent, mutig, treu, anhänglich, aufgeweckt
Fellfarbe
verschieden
Besonderheiten

Keine


Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein American Staffordshire Terrier aus?

Der American Staffordshire Terrier ist ein mittelgroßer, eindrucksvoller, sehr kräftiger und zugleich eleganter Hund. Er hat kurzes, dichtes, glänzendes Haar, das glatt am Körper anliegt. Es betont seinen muskulösen, sportlichen Körperbau. Im Standard heißt es: "Er sollte untersetzt und gedrungen sein, nicht langbeinig oder leicht gebaut." Jede Farbe, einfarbig, mehrfarbig oder gefleckt ist zulässig. Der Standard dieser Rasse hebt sich angenehm von denen vieler anderer Hunderassen ab, die sich ausgiebig in Details vertiefen, wo welche Haarfarbe oder Falte erlaubt ist. Er ist einer der wenigen Standards, die konsequent den gesunden Hund im Mittelpunkt haben. So betont der "1. American Staffordshire Terrier Club":

Wir geben der Leistungsfähigkeit und Gesundheit absolute Priorität. Schönheit wird als erstrebenswert, aber zweitrangig betrachtet. Die richtige Auslegung des Standards, der frei von Verkrüppelungsvorschriften ist, gilt uns als Verpflichtung. Muskulöse, trockene Hunde mit entsprechend langen Laufknochen, ausdauernd und schnell, sind unser Zuchtziel. Überfütterte, niedrige, schwammige “Monstrositäten” mit extrem hohen Gewichten lehnen wir kategorisch ab. Als noch wichtiger betrachten wir die psychische Leistungsfähigkeit. Nervenfestigkeit und einwandfreies Wesen sind eine absolute Bedingung.

Wie groß ist ein American Staffordshire Terrier?

Er ist 43 bis 48 cm groß bei einem Gewicht von 20 bis 30 Kilogramm.

Wie alt wird ein American Staffordshire Terrier?

Aufgrund seiner weniger an Äußerlichkeiten vielmehr an Fitness und Wesen orientierten Zucht erfreut sich der American Staffordshire Terrier einer bis ins hohe Alter fitten Konstitution und relativ langen Lebenserwartung von etwa 12 Jahren.
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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein American Staffordshire Terrier?

Er ist ein in sich ruhender Hund. Er ist sehr aufmerksam und intelligent. Er ist enorm kräftig, mutig und verfügt über eine hohe potenzielle Kampfkraft. Zugleich ist er seinen Menschen gegenüber äußerst liebenswert, treu und anhänglich, ja sogar ergeben. Fremden Menschen gegenüber ist er neutral. Er ist gutmütig und hat eine außerordentlich hohe Reizschwelle. Er lässt sich kaum provozieren. Wie beim Englischen Bulldog und anderen einst in den Arenen des Tierkampfs missbrauchten Hunderassen, hat man diesen Hunden eine besonders hohe Kontrollierbarkeit und Reizschwelle mitgegeben. Zudem werden diese Hunde in der seriösen Zucht seit vielen Generationen ausschließlich als Familien- und Begleithunde betreut. Das hat die Hunde leider nicht vor kriminellen Menschen beschützt. Besonders in den 1990er Jahren wurden Hunde wie der Amstaff von unseriösen Vermehrern und Haltern aggressiv gemacht, wild gekreuzt und als lebende Waffen missbraucht. Dieselben Politiker, die diese gesetzeswidrigen Praktiken lange tolerierten, waren dann die ersten, die im Jahr 2000 die unsäglichen Diskriminierungen und fachlich haltlosen Rasselisten auf den Weg brachten. Die Zucht kann selbst Chihuahuas oder Zwergpudel in ein paar Generationen aggressiv machen, entsprechend sozialisieren und in der Hand zwielichtiger Halter zu gefährlichen Hunden werden lassen. Die Hunderasse ist Opfer, nicht Täter. Seriös gezüchtet sind sie hervorragende Familienhunde und fürsorgliche Partner der Kinder.

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Herkunft & Geschichte

Wo kommt der American Staffordshire Terrier ursprünglich her?

Der American Staffordshire Terrier ist eine junge Hunderasse aus den USA. Zu seinen Ahnen zählen neben dem Terrier vor allem die alten Bulldoggen. In England und Nordamerika haben Hundekämpfe eine bis in die Antike reichende Tradition. Der alte Bulldog wurde zum Kampf mit Bullen in die Arenen des Tierkampfs geschickt. Die Bulldoggen sind zwar die Vorläufer des heutigen Englischen Bulldogs, doch standen sie in ihrem Körperbau dem heutigen American Staffordshire Terrier viel näher. Nachdem Tierkämpfe offiziell verboten waren, wurden sie illegal fortgeführt; in den USA bis heute. Seine Hochburg war im 19. Jahrhundert das Black County Mittelenglands, Staffordshire genannt. Die Arbeiter der Kohlenminen und Tongruben kreuzten die alten Bulldoggen mit Terriern. In der offiziellen Tierkampfszene waren solche Kreuzungen noch verboten gewesen. Man fürchtete, die Kampfkraft und Zähigkeit der Bulldogge mit der Raubzeugschärfe der Terrier zu kombinieren, und so unkontrollierbare Kampfmaschinen zu erhalten. In der Illegalität der Hinterhöfe scherte sich niemand darum. So entstand der "Bull and Terrier" und kam sehr schnell in die USA. Dort nannte man sie gerne "Pit Bulls". Mit Pit bezeichnet man den Ring des Hundekampfes. 1898 wurde der heute noch existierende "United Kennel Club" (UKC) gegründet, der die Zucht dieser Hunde an sich ziehen wollte. Der UKC war aber nichts anderes als ein professioneller Veranstalter von Hundekämpfen. So spaltete sich die Gemeinde um diese Hunde. Die Liebhaber des Pit Bulls verurteilten Hundekämpfe, wollten einen freundlichen Familienhund. Inzwischen hatten sich Pit Bulls ein hohes Ansehen in der Gesellschaft der USA erarbeitet. Im I. Weltkrieg wurde der Mut der Pit Bulls zum Ansporn für die Kampfkraft der amerikanischen Truppen. Selbst Promis wie US-Präsident Theodore Roosevelt zeigten sich mit Pit Bull. In den Kinos waren "Die kleinen Strolche", eine Kindergang mit Hund, äußerst beliebt und lief zwischen 1922 und 1944 in 220 Folgen. Der Hund war der Behüter und Beschützer, Spielkamerad und Seelentröster der Kinder. Dieser Hund war ein Pit Bull. Er sollte später der erste Hund werden, der für die neue Hunderasse „Staffordshire Terrier“ beim American Kennel Club (AKC) registriert wurde. Um eine klare Grenze zur Kampfhundeszene zu ziehen, hatte der AKC auf einer Namensänderung bestanden. Der erste Standard wurde 1936 veröffentlicht. 1972 gab es die zweite Namensänderung in "American Staffordshire Terrier", um sich vom britischen Verwandten abzugrenzen. Der Amstaff, wie er seither auch genannt wird, ist höher, größer und schwerer. Er wird noch heute vom "American Staffordshire Terrier Club of America" betreut, der von Beginn an glasklar Hundekämpfe verurteilt und auf seine Zucht als Familienhund gesetzt hatte. In Deutschland wird der American Staffordshire Terrier von drei seriösen Vereinen im VDH betreut. Hier ist der Amstaff selten geworden. Seine gesellschaftliche Diskriminierung als Kampfmaschine und die fachlich nicht zu rechtfertigende Einordnung als "gefährliche Hunderasse" haben ihm stark zugesetzt.

Beliebte Mixe

Mixe von seriös gezüchteten American Staffordshire Terriern mit anderen Hunderassen oder Mischlingen sind eher selten. Allerdings gibt es eine Fülle von Mischlingen aller Art, die an den Amstaff erinnern und als solcher oder Pitbull vermarktet werden. Hier solltest du eine klare Abgrenzung vornehmen. American Staffordshire Terrier aus seriöser Zucht haben von ihrem Wesen her nichts zu tun mit den verbreiteten Mixen, unter denen sich charakterlich problematische Hunde tummeln können. Es gibt leider eine finanzstarke Szene, die solche Hunde als Waffe oder zur Einschüchterung missbrauchen.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein American Staffordshire Terrier?

Er ist absolut pflegeleicht. Hie und da bürsten reicht.

Gibt es beim American Staffordshire Terrier rassetypische Krankheiten?

Der American Staffordshire Terrier erfreut sich einer robusten Gesundheit. Hie und da kommt es zu Problemen mit der Hüfte (HD) oder den Knien (ED).

Welches Futter ist für einen American Stafford Terrier am besten?

Der American Staffordshire Terrier stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er auch mal einen fleischigen Rinderknochen.

American Staffordshire TerrierAktivitäten

Ein American Staffordshire Terrier eignet sich für fast alle Aktivitäten, die Du mit Hund unternehmen kannst.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen American Staffordshire Terrier kaufen?

Willst du dir einen Hund dieser Rasse anschaffen, solltest du bedenken, dass es sich um einen so genannten Listenhund handelt. Dein ganzes Leben muss auf die damit einhergehenden Restriktionen durch Staat und Gesellschaft eingestellt sein. Du solltest dich vor Ort bei einem Züchter umschauen, der einem der drei VDH-Vereinen angeschlossen ist. Bitte nur dort und keinen Welpen aus zwielichtiger Quelle kaufen. Es gibt viele American Staffordshire Terrier und Mischlinge hiervon in Tierheimen und bei einer der zahlreichen Nothilfe-Initiativen. Lass dich hier beraten bei der Auswahl deines Hundes. Allerdings kannst du dir nur bei einem Hund aus seriöser Zucht einigermaßen sicher sein, dass dein Amstaff auch die hier beschriebenen charakterlichen Qualitäten besitzt.

Erziehung und Haltung

Passt ein American Staffordshire Terrier zu mir?

Er ist in seiner Haltung anspruchslos. Er ist kein Hund, dem es reicht, ein paar Runden zum Gassi um den Block zu gehen. Er will geistig und körperlich ausgelastet werden. Schon beim Welpen muss klar sein, wer im Haus die Zügel in der Hand hat. Daran darf es nie einen Zweifel geben. Der Amstaff ist ein aufgeweckter, gelegentlich verspielter Vierbeiner, der gerne durch die Natur zieht. Er eignet sich für Hundesport aller Art. Zuweilen wird er auch als Rettungshund eingesetzt. Er ist ein guter Wächter. Der American Staffordshire Terrier steht verbreitet auf den Listen angeblich gefährlicher Hunde. Reisen in die Niederlande oder nach Dänemark verbieten sich, da man Gefahr läuft, dass die Hunde von der Straße weg beschlagnahmt und euthanasiert werden. Auf der Straße muss man damit rechnen, von Leuten wegen des Hundes angepöbelt zu werden. Das ist leider die heutige gesellschaftliche Realität in Mitteleuropa. Doch der Amstaff lohnt es doppelt und dreifach. Diese Rasse eine konsequente Erziehung vom Welpen an. Konsequenz meint gerade bei diesem zwar körperlich sehr starken aber zugleich einfühlsamen und intelligenten Hund, das Herrchen und Frauchen auf Basis einer tiefen Vertrauensbeziehung arbeiten müssen. Der Hunde will die Führung durch seinen Halter. Er sucht die enge Anbindung. Diese muss man ihm durch eine ruhige, respektvolle, starke Hand geben. Zwangsmaßnahmen sind kontraproduktiv, bestimmte Konsequenz zielführend. Der Amstaff sollte frühzeitig auch mit anderen Hunden sozialisiert werden. Aufgrund seiner Kraft und Arbeitsfreude ist er kein Hund für Anfänger. Selbst hundeerfahrene Halter sollten mit ihm bewusst arbeiten und am besten eine geeignete Hundeschule besuchen. Gut erzogen hört er nicht nur aufs Wort, er liest Herrchen und Frauchen die Wünsche von den Augen ab.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der echte, seriös gezüchtete American Staffordshire Terrier ist ein toller Begleiter und Familienhund. Seinen Ruf haben die zahlreichen Schwarzzuchten und Kreuzungen verdorben, die ähnlich aussehende Hunde für Zweibeiner produzieren, die ihn als Waffe und Drohmittel missbrauchen.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Svenja Jäger sagt:

    Einmal Info.
    ED – Ellenbogendysplasie. Also Ellenbogen und nicht Knie 🙂

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Svenja,

      vielen Dank für deinen Kommentar!
      Wir haben unseren Beitrag angepasst. 🙂

      Viele Grüße,
      dein ZooRoyal Team

  2. Uwe sagt:

    Viel Spaß beim Versuch eine Hundeschule mit einem Amercican Staffordshire Terrier (und ähnliche Rassen) zu besuchen. Man wird doch zu 90% aufgrund der Hunderasse abgelehnt. Und wer hat denn dann noch Lust 1-2 die Woche 20-30Km zu einer Aufnahme willige Hundeschule zu fahren?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Uwe,

      es tut uns leid, dass du nur schlechte Erfahrungen mit Hundeschulen sammeln konntest.
      Eine seriöse Hundeschule sollte allerdings auch American Staffordshire Terrier aufnehmen, wenn alle Auflagen erfüllt werden.

      Viele Grüße,
      dein ZooRoyal Team

  3. Sascha sagt:

    Hallo liebe mit Leser
    Ich hätte da mal folgende Frage,
    und zwar hab ich gehört bzw. wurde mir gesagt das Staff ’s bei zu vielem Stiegehaus laufen mit den Hüftgelenken probleme bekommen ?!
    Daher meine Frage wie ihr das seht…..
    Mfg. Sascha

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Sascha,

      mit großer Wahrscheinlichkeit ist diese Aussage haltlos. Und dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung: In einer Studie haben Wissenschaftler herausgefunden, dass beim Treppensteigen zwar der Mensch eine höhere Beanspruchung des Hüft- und Kniegelenks zeigt – nicht aber der Hund. Er gleicht das Treppenlaufen mit dagegen mit seinem Sprunggelenk aus. Dass es zu Hüftgelenksproblemen durch Treppensteigen kommt ist also eher unwahrscheinlich. Hier spielt eher die Vererbung eine wesentliche Rolle. Das gilt übrigens nicht nur für den American Staffordshire Terrier, sondern auch für andere Rassen.

      Wir hoffen, dass wir dir hier weiterhelfen konnten!

      Viele Grüße
      dein ZooRoyal Team

  4. Kibila sagt:

    Vielen Dank für dieses schöne Rasseportrait, welches dem AmStaff endlich mal gerecht wird und ihn von seiner echten, liebenswerten Seite zeigt.
    Trotz aller Probleme, die meinem sogenannten Listenhund und mir als sein Frauchen aufgrund der rechtlichen „Beschränkungen“ und der (oft durch Medien verursachten) Vorurteilen, täglich auferlegt werden, würde ich niemals auf seine bedingungslose Liebe und sein Vertrauen verzichten wollen.
    Ich würde mir wünschen, dass endlich mehr auf die Halter statt auf bestimmte Rassen geachtet wird. Eine höhere Hundesteuer ersetzt nicht die Pflicht der Kontrolle (und zwar die der Menschen, nicht die der Hunde).
    Und abschließend: Ja, ich habe eine gute Hundeschule für meinen SoKa gefunden und Ja, ich fahre rund 26km dafür – aber das würde ich für jeden anderen Hund auch machen, wenn ich eine gute Schule haben möchte ;o).

  5. Erika Baltes sagt:

    Ich bin 75 Jahre habe den 2. Staff „einmal Staff immer Staff“ bei richtiger Erziehung fabelhafte Hunde.
    Es ist richtig schwer eine Hundeschule für diese Rasse zu finden. Zwei schulen kann ich empfehlen Dirk Lenzen in Düssekdorf und Glanz in Velbert

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Erika,

      vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. 🙂

      Dein ZooRoyal-Team

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