Ein Chihuahua rettet den Nikolausabend

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Chihuahua

Es ist der 6. Dezember. Und wie in jedem Jahr warten unsere drei Kinder gespannt auf den Abend, denn dann klingelt der Nikolaus an der Tür und bringt kleine Geschenke für sie und unseren Chihuahua Sammy. Unserer Jüngsten ist noch immer ein wenig mulmig zumute, was sich der Größere schon nicht mehr anmerken lässt, und unser Teenie hat einfach Spaß daran, die Vorfreude ihrer kleinen Geschwister zu beobachten. Wenn Kinder noch so fest an den Nikolaus und das Christkind glauben, kann man das Fest zu etwas Unvergesslichem machen. Auch Sammy spürt, dass etwas im Busch ist und springt den ganzen Tag aufgeregt zwischen den Kindern hin und her, nicht ohne auch mal einen Abstecher in die Küche zu machen, wo er auf ein Stück Weihnachtsplätzchen lauert, dass gaaaanz vielleicht zu Boden gefallen ist.

Wo bleibt der Nikolaus?

Der Abend kommt. Nikolaus hat sich für ca. 16.30 Uhr angekündigt, verraten wir unseren Kindern. Die Uhr tickt, im Wohnzimmer macht sich eine erwartungsvolle Stille breit. Unser Sohn ist plötzlich nicht mehr ganz so selbstsicher und kuschelt Sammy, mehr um sich selbst zu beruhigen, wie mir scheint. Halb Fünf. Doch nichts geschieht. Sammy hat es sich mittlerweile in seinem Körbchen gemütlich gemacht. Ihn interessiert das alles nicht so sehr. Als der Nikolaus um 17.00 Uhr immer noch nicht da ist, äußern wir Eltern die unfassbare Vermutung, er könne uns vergessen haben.
„Nein, das glaube ich nicht!“ Unser Sohn ist empört. „Vielleicht hat er sich wehgetan.“
„Ja, wie bei Santa Clause!“ (Der Film), ruft unsere Kleine. „Da ist er vom Dach gefallen“!
Schlaue Kerlchen.

Auf der Suche

„Na, vielleicht sollten wir ihn suchen gehen“. Das ist eine tolle Idee vom Papa, finden die Kids und ruck zuck springen sie auf und laufen zur Tür. Sammy natürlich im Schlepptau. Gerade als sich das letzte Licht aus unserem Garten verabschiedet, stehen wir in voller Montur draußen, mit Taschenlampen bewaffnet, den Hund an der Leine, und beratschlagen uns. Die Wahl fällt auf den nahe gelegenen Waldrand. Dort wollen wir mit unserer Suche beginnen. Die Kinder fürchten die Dunkelheit ein wenig, aber schließlich haben wir unseren Beschützerhund dabei. Nicht lang, nachdem wir den Waldrand erreicht haben, entdeckt Sammy einen Gegenstand am Boden, auf den er zu rennt. Unser Sohn ist schnell an seiner Seite.

„Ein Handschuh!“ Der Handschuh ist rot mit weißem Plüschrand. Das sieht verdächtig aus. Die Kinder sind ganz aus dem Häuschen. Wir hängen die Leine vom Halsband ins Suchgeschirr, dass wir ihm vorsichtshalber angezogen haben, halten den Handschuh unter Sammys Nase und sagen: „Wo isser?“ Das ist, nebenbei bemerkt, ein vertrautes Kommando für unseren Hund. Denn seit ca. 6 Monaten nimmt Sammy an der Mantrailing Gruppe unserer Hundeschule teil. Das sorgt immer mal wieder für Erheiterung, aber ja, auch ein Chihuahua ist ein richtiger Hund, wenn man ihn lässt. Und so sucht er Woche für Woche fleißig vermisste Personen und macht dabei seine Sache auch noch richtig gut.

Auch jetzt enttäuscht er uns nicht. Einmal auf Fährte geschickt, erschnüffelt er sich zielstrebig den weiteren Weg, unser süßer langhaariger Chihuahua. Weiter den Pfad entlang, sich mal nach rechts und mal nach links orientierend. Wir folgen. Noch etwa 200m, bis wir einen weiteren Gegenstand entdecken. Diesmal ist es unsere Kleine, die das weiße Taschentuch aufhebt, in das in roten Buchstaben die Initialien „St. N.“ eingestickt sind. Waren vorher noch leichte Zweifel vorhanden, so ist nun allen klar: DAS MUSS dem Nikolaus gehören. Sammy darf ein weiteres Mal am Taschentuch schnuppern und weiter geht die Jagd. Immer aufgeregter führt uns der Hund durch den finsteren Wald, nur eine schemenhafte Gestalt im Schein unserer Taschenlampen. Das Ziel scheint nah, und wirklich, hinter der nächsten Wegbiegung sehen wir den hellen Schein eines kleinen Lagerfeuers, an dem niemand geringerer sitzt als der Nikolaus, den großen Sack neben sich platziert.

Glückshund und ein wenig Magie

Sammy hat es wirklich geschafft. Vergessen ist alle Schüchternheit. Die Kinder rennen auf die imposante Gestalt zu, begeistert und erleichtert. Aber wieso sitzt er hier? Das wollen nun doch alle wissen. „Ich habe mir den Knöchel verstaucht. Deshalb habe ich ein Feuerchen gemacht und gehofft, es findet mich jemand!“ erklärt St. Nikolaus.
„Na, da hast du aber Glück gehabt, dass wir den Sammy haben!“

Sammy ist DER Held. Er hat den Nikolausabend gerettet. Nicht nur für uns, dessen sind sich unsere Kinder sicher. Sie werden eine Menge zu erzählen haben, morgen im Kindergarten. Zum Beispiel, dass der Nikolaus ihnen kleine Geschenke aus dem Sack gezogen und die ganze Familie noch ums Feuer gesessen hat, denn heißer Tee und Kekse waren auch im Sack. Und ein riesiger Knochen für den fleißigen Suchhund, auf den alle so stolz sind.

Es ist ein perfekter Abend. Und auch, wenn unsere Kinder Jahre später verstehen werden, dass es gar keinen Nikolaus gibt, und dass wir die Fährte Stunden vorher selbst gelegt haben. Und dass der Nikolaus in Wirklichkeit unser Nachbar gewesen ist, der auf dem Grillplatz im Wald auf uns gewartet hat, selbst dann wird die Magie dieses Abends ihnen immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und Sammy, der wird für immer der Beste sein, denn ihm ist egal, ob es den Nikolaus gibt oder nicht. Er würde ihn immer wieder suchen!


Das gesamte Team ZooRoyal bedankt sich herzlich bei Mel R. für dieses herzerwärmende Weihnachtserlebnis und wünscht allen eine tierisch besinnliche Weihnachtszeit.


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