Meerwasseraquarium planen

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Das Meerwasseraquarium ist sozusagen der „König“ in der Aquaristik, das dich täglich zum Staunen bringt. Ein wunderbares Hobby, das ein Blickfang in jedem Raum ist, und auch viele Herausforderungen mit sich bringt. In diesem Artikel möchte ich dir die ersten Schritte zum Thema "Meerwasseraquarium planen" näherbringen.

Das Meerwasseraquarium planen

Welche Korallen und Fische kann ich in ein Meerwasseraquarium setzen?

Bevor du dir über das Aquarium Gedanken machst, musst du wissen, welchen Besatz an Tieren, also Korallen und Fischen, du darin pflegen möchtest. Jeder hat eine bestimmte Vorstellung, wie sein Becken aussehen soll. Es gibt folgende Varianten:

Reines Fisch-Aquarium

Da darin nur Fische leben und auf Korallen verzichtet wird, ist es pflegeleichter und verzeiht mehr Fehler. Es gibt Fische, die Korallen zum Fressen gerne haben. Für diese ist ein reines Fisch-Aquarium perfekt. Ein Riffgestein darf dabei natürlich nicht fehlen.

Korallen-Riff-Aquarium

Auch hier muss entschieden werden, ob es ein Weichkorallen- oder Steinkorallen-Aquarium werden soll. Weichkorallen brauchen schwächeres Licht, sind pflegeleichter und deshalb besser für Anfänger. Diese haben kein festes Skelett und bringen durch ihre Bewegung viel Leben ins Becken. Steinkorallen haben ein festes Skelett, sind starr und es gibt sie in knalligen Farben. Allerdings brauchen sie mehr Licht und haben höhere Ansprüche an die Wasserqualität.

Gemischtes Riff

Damit ist ein Aquarium mit verschiedenen Korallenarten und Fischen gemeint. Da alle Tiere darin verschiedene Bedürfnisse haben, ist es sehr wichtig, sich gut zu informieren, welche Tiere, die sich gleichzeitig gut verstehen, eingesetzt werden können.

Anfänger-Info: Korallen sind keine Pflanzen, sondern Tiere. Sie gehören zu den Nesseltieren.

Größe des Meerwasseraquariums

Hast du dich für eine Wunschbecken entschieden, solltest du dir Gedanken über den genauen Besatz machen, denn davon hängt die Größe deines Aquariums ab. Möchtest du nur kleine Fische darin pflegen, die weniger schwimmen, oder große Fische, die viel schwimmen und viel Platz benötigen? Auch bei Korallen musst du auswählen, welche es werden sollen, benötigen diese viel oder wenig Licht und Strömung? Bitte erkundige dich bei Fachleuten, was dein Wunschbesatz tatsächlich an Litern benötigt und ob dieser auch gut zu kombinieren ist, um den Anforderungen gerecht zu werden. Anfängern wird meist zu Becken über 250 Liter geraten, da diese leichter zu pflegen sind und kleine Fehler besser verzeihen.

Komplett-Set oder Anfertigung nach Maß?

Du weißt nun, welche Beckengröße es werden soll. Jetzt kommt die nächste Entscheidung, soll es ein Komplett-Set oder eine Anfertigung nach Maß werden? Komplett-Sets sind meist günstiger. Möchtest du aber eine spezielle Form oder das Becken in der Wand integrieren, musst du es anfertigen lassen.

Standort der Meerwasseraquariums

Als Erstes muss geklärt werden, ob der Boden das Gewicht des Aquariums aushält, vor allem wenn du dir ein großes Aquarium zulegen möchtest. Das Aquarium sollte an einer Stelle stehen, die du perfekt beobachten kannst und die gut zugänglich ist, damit du von mehreren Seiten im Aquarium arbeiten kannst. Es darf bitte nicht am Fenster stehen und keine Sonnenstrahlen abbekommen. Wichtig ist natürlich auch, dass mehrere Steckdosen in der Nähe sind. Ideal ist eine ruhige Umgebung.

Zubehör für ein Meerwasseraquarium

Technik

  • Die Beleuchtung spielt in der Meerwasseraquaristik eine wichtige Rolle. Sie sorgt nicht nur für ein schönes Bild, Licht ist auch für dein Riff lebensnotwendig. Welche Farbtemperatur und wieviel Kelvin du benötigst, ist von deinem Besatz abhängig.
  • Der Eiweißabschäumer ist für die Reinigung des Beckens zuständig, er entfernt Eiweiße und Schadstoffe.
  • Eine oder besser mehrere Strömungspumpen werden für die perfekte Strömung für die Tiere benötigt.
  • Für die Temperatur benötigst du ein Thermometer, damit du diese kontrollieren kannst, um sie anzupassen, einen Heizstab und eine Kühlung. Die meisten Bewohner benötigen 24-26 Grad Celsius.
  • Für die Reinigung der Scheiben empfiehlt sich ein Algenmagnet. Bitte vorsichtig damit umgehen, dass du die Scheiben nicht beschädigst.

Optional: UV oder Ozon Anlage gegen Parasiten und für klares Wasser sowie eine Dosieranlage zur Erleichterung der Zugaben.

Wasser

Für ein Meerwasser-Aquarium benötigst du Salzwasser. Dazu kannst du im Fachhandel fertiges Salzwasser kaufen, das du direkt einfüllen kannst, oder dir kostengünstiger dein Salzwasser selber machen. Um es selber zu machen benötigst du Osmosewasser, das ist enthärtetes und gefiltertes Wasser. Du kannst das Osmosewasser im Fachhandel kaufen oder es mit einer Umkehr-Osmoseanlage selber herstellen. Die Osmoseanlage musst du an die Wasserleitung anschließen und das gereinigte Wasser in einem sauberen Behälter sammeln.

Dann benötigst du noch spezielles Salz. Lass dich im Fachhandel beraten, welches Salz für deinen Besatz geeignet ist, denn auch hier gibt es Unterschiede.

Jetzt kannst du das Salzwasser nach Anleitung mischen und es ist einsatzbereit. Wichtig ist mit einem Dichtemesser (Refraktormeter) die Dichte zu messen. Der Salzgehalt muss bei 1,23 - 1,25 liegen.

Der Wasserstand im Aquarium muss immer gleich sein, da ein Sinken des Wasserstandes die Salzdichte im Aquarium verändert. Wenn du nicht ständig von Hand das Wasser auffüllen möchtest, empfiehlt sich eine automatische Nachfüllanlage.

Sand und Gestein

Wenn du dich für ein reines Korallen-Becken entscheidest, ist Sand nicht unbedingt nötig. Möchtest du Fische pflegen, ist es je nach Fischart ein Muss. Achte aber darauf, dass du nicht zu viel Sand einfüllst da sich darin Schadstoffe sammeln. Es gibt zwei Arten zur Auswahl: Live-Sand, den du feucht bekommst und der schon Bakterien enthält oder trockenen Meer-Sand. Außerdem gibt es verschiedene Körnungen, von fein bis grob. Achte drauf, was dein künftiger Besatz für Ansprüche hat.

Für den Riffaufbau gibt es verschiede Arten von Gestein.

  • Lebend-Gestein:  perfekt für die Biologie, da auch schon Kleinstlebewesen darin leben. Aber Vorsicht, dass du dir keine Parasiten einschleppst.
  • Riffkeramik: eine gute Alternative, bei der du deine Kreativität ausleben kannst, da man diese sogar nach Wunsch anfertigen und formen lassen kann.
  • Real Reef Rocks: ist echtes Gestein, das über mehrere hundert Jahre auf natürlichem Weg trockengelegt wurde, somit ist es eine umweltfreundliche Variante, da es keine Entnahme aus dem Meer ist.
  • Life Rock: ist totes Gestein mit einer Bakterienbeschichtung.

Du kannst das Gestein auch mixen. Achte beim Aufbau darauf, dass das Gestein gut durchströmt wird und es für die Tiere viele Verstecke gibt.

Wassertests

Gerade in den ersten Monaten wirst du das Wasser oft testen müssen, denn nur, wenn die Wasserwerte stimmen, geht es deinen Tieren gut. Dazu kannst du dir Wassertests für zu Hause holen. Diese sind ganz einfach zu machen. Was wir zu Hause testen sind: Karbonathärte, Calzium, Magnesium, Nitrit, Nitrat, Ammonium und Ammoniak, Silikat, PH und Phosphat.

Ebenso kannst du für detaillierte Werte des Wassers den ICP Wassertest zur Analyse einschicken. Auch wenn du zu Hause testest, ist es zwischendurch sinnvoll, einen Test einzuschicken.

Zusätze

Es gibt noch einiges, was du an Zusätzen benötigst. Das hängt wiederum von deinem Besatz und dem Becken ab. Zum Start kannst du Bakterienkulturen zugeben, die für die Biologie des Aquariums wichtig sind. Des weiteren noch Spurenelemente, denn du musst das, was deine Korallen verbrauchen, auch wieder zuführen. Deswegen auch die regelmäßigen Wassertests. Auch ein Karbonathärter ist dein ständiger Begleiter.

Zusätze gibt es noch sehr viele mehr. Diese hängen immer von deinem Becken, dem Besatz und den Bedingungen ab.

Meerwasseraquarium planen: Wie viel Zeit benötige ich?

Anfangs ist ein Meerwasseraquarium sehr aufwendig, da du dich selbst erst einmal mit allem vertraut machen und ein Gefühl für dein Aquarium entwickeln musst. Ist die Einlaufphase vorbei, hängt der tatsächliche Zeitaufwand ausschließlich von deinem Besatz und der Größe deines Beckens ab. Ein Becken ohne Korallen ist nicht so zeitintensiv wie ein Korallen-Becken. Um dir einen Einblick zu geben, hier eine grobe Auflistung:

Tägliche Arbeiten

Tiere füttern, Scheiben putzen, Abschäumer kontrollieren und ggf. leeren, Wasser auffüllen, Zusätze wie Spurenelemente zugeben.

Wöchentliche bis monatliche Arbeiten

Salzwasser herstellen, Wasserwechsel, Wasserwerte messen, Grundreinigung, Reinigung der Technik, Korallen schneiden.


Shaka Animal StudioShaka Animal Studio, Jacky und Tobi. Jacky hat die Faszination Reptilien schon vor langer Zeit gepackt. Seit über 15 Jahren hält sie Reptilien aller Art. Sie ist gelernte Tierpflegerin und Tiertherapeutin. Sie hat Berufserfahrung sowohl in Zoos als auch bei Tierärzten. Tobi ist Fotograf und von klein auf begeistert von der Tierwelt. Die Unterwasserwelten sind sein Herzstück, die er schon seit vielen Jahren betreibt. Im Laufe der Zeit entstand zu Hause ein privater Zoo, den sie täglich voller Liebe gemeinsam versorgen und den sie regelmäßig auf ihrem. Youtube Kanal präsentieren.


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