Halsbandsittich

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Halsbandsittich

Rassemerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht der Halsbandsittich aus?

Halsbandsittiche sehen sehr hübsch und edel aus. Sie besitzen ein samtig grünes Gefieder und einen leuchtend roten Schnabel. Namensgebend für die zur Ordnung der Papageien gehörenden Vogelart ist ein schwarzer Kehlstreifen, den nur männliche Tiere aufweisen. Weibchen sind einheitlich grün, wobei es aufgrund von Mutationen und Zuchtauswahlen inzwischen auch weiße, gelbe und blaue Halsbandsittiche gibt.

Gibt es noch andere Arten vom Halsbandsittich?

Die Art ähnelt stark dem Alexandersittich, weshalb sie manchmal auch Kleiner Alexandersittich genannt wird. Diese Papageienart überragt den Halsbandsittich jedoch mit einer Länge von bis zu 62 Zentimetern um fast 20 Zentimeter. Alle vier Unterarten des Halsbandsittichs kommen inklusive des Schwanzes auf maximal 43 Zentimeter. Die Unterschiede zwischen dem Afrikanischen, Indischen, Abessinischen und Neumanns Halsbandsittich sind marginal und betreffen die Größe, Gefieder- und Schnabelfarbe.

Welche Eigenschaften hat der Halsbandsittich?

Allen gemeinsam ist, dass es sich bei ihnen um sehr intelligente und neugierige Tiere handelt. Zwar sind sie nicht so sprachbegabt wie manch‘ andere Papageienart, nach einer gewissen Eingewöhnung werden viele aber durchaus zutraulich und kommen gerne auf einen gemeinsamen Schwatz herangeflogen.

Herkunft und Geschichte

Wo kommt der Halsbandsittich ursprünglich her?

Halsbandsittiche stammen ursprünglich aus Indien und Afrika. Darüber hinaus sind sie inzwischen aber auch in Japan, Nordamerika und mehreren Ländern Europas anzutreffen. In Deutschland schätzt man ihre Zahl auf 20.000 Exemplare!

Begonnen hat alles in den 1960er Jahren, als gelegentlich Vögel aus Zoos und Privathand entwichen sind. Wie sich zeigte, waren die robusten Tiere nicht nur in der Lage, die hiesigen Winter zu überstehen, sondern sie brüteten auch und zogen erfolgreich ihre Jungen auf. Vor allem in Großstädten wie Köln und Düsseldorf vermehrten sie sich rasch und sind heute in vielen Stadtparks anzutreffen.

Wie lebt ein Halsbandsittich?

In ihren Heimatländern bevölkern sie sowohl Savannen und Steppen als auch offenes Buschland und verschiedene Waldtypen. Die enorme Anpassungsfähigkeit ermöglichte ihnen unter anderem die Ausbreitung in Europa.

In Deutschland bevorzugen sie vor allem alten Baumbestand in Parks und Friedhöfen. Hier treten sie in großen Scharen auf und machen durch lautes Gezwitscher auf sich aufmerksam. Sie brüten bevorzugt in Kolonien und nutzen hierfür Baumhöhlen. Dabei sind sie so erfolgreich, dass sie unter den Altweltpapageien die weltweit größte natürliche Ausbreitung aufweisen.

Haltung

Was brauche ich für die Haltung eines Halsbandsittiches?

Auch wenn sie nicht so groß wie ein Alexandersittich sind, ist ihre Größe nicht zu unterschätzen. Mit einer Durchschnittslänge von 40 Zentimetern sind sie nicht als Käfigvogel geeignet. Sie benötigen ein eigenes Vogelzimmer, eine Zimmer- oder Außenvoliere. Als Mindestmaß für eine Voliere gelten 2 x 1 x 2 Meter (Länge x Breit x Höhe). Lieber ist ihnen noch etwas mehr Platz, um ausreichend herumflattern zu können.

Nach oben hin gibt es keine Grenzen, vor allem, wenn mehrere Tiere gehalten werden. Minimum sollten es zwei sein, denn Halsbandsittiche sind sehr gesellige Vögel. Allerdings gilt dies nur für ihresgleichen. Mit anderen Vogelarten kann es Unstimmigkeiten geben, weshalb sie besser unter sich bleiben.

Die Voliere kann mit Ästen, Bambusstangen und Pflanzen ausgestattet werden. Diese nutzen Halsbandsittiche, um zu ruhen oder von einem Punkt zum anderen zu fliegen. Als Bodengrund kommt je nach Behausung zum Beispiel Papageiensand, Erde, Hanfeinstreu oder Buchenholzgranulat in Frage.

Wer sich für eine Innenhaltung entscheidet, muss sich um zu viel Wind und Sonne wenig Gedanken machen. Bei einer Außenvoliere sollte man dagegen nicht nur diese beiden Punkte beachten, sondern auch für einen frostsicheren Schutzraum sorgen. Zudem ist zu bedenken, dass Halsbandsittiche mitunter ein wenig laut sein können. Wer empfindliche Nachbarn hat, überlegt besser davor, ob speziell die Außenhaltung nicht zu Problemen führen könnte.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Welches Futter braucht ein Halsbandsittich?

Halsbandsittiche sind Vegetarier. In der Natur ernähren sich von Blüten, Knospen, Früchten und grünen Pflanzenteilen. Möchtest du die hübschen Vögel zuhause halten, kannst du zu Samenmischungen für Großsittiche sowie Kolbenhirse greifen. Darüber hinaus bietet sich frisches Gemüse (z.B. Paprika, Karotte) sowie gelegentlich Obst in Form von Bananen oder Mangos an.

Vergiss auch nicht, immer frisches Wasser in Wasserschalen anzubieten und eine Sepiaschale in der Foliere anzubringen. Daran können die Tiere bei Bedarf ihre Schnäbel wetzen oder daran herumknabbern, um Mineralien aufzunehmen.

Gibt es beim Halsbandsittich rassetypische Krankheiten?

Die Ernährung ist ein wichtiger Baustein für die Gesundheit von Halsbandsittichen. Bei guter Pflege können sie 30 und mehr Jahre alt werden. Leider sind Krankheiten nicht auszuschließen. Eine davon ist die in den letzten Jahren deutlich angestiegene Polyoma-Infektion. Diese Papageienkrankheit trifft vornehmlich Halsbandsittiche. Es handelt sich um ein winziges Virus, das schnell von einem Tier zum nächsten übertragen werden kann. Symptome sind unter anderem Feder- und Gewichtsverlust sowie Stoffwechselstörungen. Der Tod kann unvermittelt eintreten.

Überlegung vor der Anschaffung

Gibt es Besonderheiten beim Halsbandsittich?

Am einfachsten findest du einen Verkäufer in deiner Nähe über Anzeigen im Internet. Auch in Tierhandlungen sind sie regelmäßig anzutreffen. Der Preis für einen Halsbandsittich bewegt sich zumeist zwischen 80 und 250 Euro. Ausschlaggebend ist oft die Farbe, der Zustand der Tiere und ob es sich um ein Zuchtpaar handelt. Zudem kann entscheidend sein, ob die Vögel zahm sind, was keineswegs immer der Fall ist. Das ergibt sich unter Umständen erst nach ein paar Jahren.

Wo kann man einen Halsbandsittich kaufen?

Wer Jungvögel erwerben möchte sollte wissen, dass sich die schönen Farben erst im Laufe der Zeit entwickeln. Es kann zwei bis drei Jahre dauern, bis sich der typisch kräftige Grünton einstellt. Also nicht enttäuscht sein, sondern in aller Ruhe abwarten, bis die Halsbandsittiche in voller Pracht erstrahlen.


Thomas BrodmannThomas Brodmann Seit über 20 Jahren als freier Journalist und Tierfotograf tätig. Thomas schrieb bereits für zahlreiche bekannte Tiermagazine und veröffentlichte 2017 sein Buch "Unser Hund fit und gesund", in dem er wertvolle Tipps rund um die Ernährung und Gesundheit von Hunden gibt.


Quellen

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