Baumstreifenhörnchen im Portrait

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Baumstreifenhörnchen

Baumstreifenhörnchen werden oft mit Streifenhörnchen verwechselt. Sie stellen jedoch andere Anforderungen an Unterbringung und Haltung. Wir verraten dir, worauf du achten solltest.

Das Baumstreifenhörnchen stammt aus Ostasien und Südostasien. Es gehört zur Familie der Hörnchen und ist direkt mit den Schönhörnchen verwandt. Die possierlichen Nager sehen den Streifenhörnchen sehr ähnlich und werden daher häufig mit ihnen verwechselt. Das liegt hauptsächlich daran, dass beide Hörnchenarten ein graubraunes Fell besitzen und auf dem Rücken fünf schwarze Streifen haben, die längs verlaufen und dazwischen jeweils einen hellen Streifen. Hauptunterscheidungsmerkmal ist ihre Lebensweise. Wie der Name bereits vermuten lässt, leben Baumstreifenhörnchen auf Bäumen – ganz im Gegenteil zu den Streifenhörnchen, die eher Bodenbewohner sind. „Baumis“, wie sie liebevoll von ihren Besitzern genannt werden, haben zudem kleine weiße Fellbüschel an den Ohrspitzen, was sie ebenfalls von den „Streifis“ unterscheidet.

Asiatische Regenwaldbewohner

Der wissenschaftliche Name der Art des üblicherweise gehaltenen Baumstreifenhörnchens lautet „Tamiops swinhoei“. Im Handel werden sie auch oft als chinesisches Baumstreifenhörnchen oder Zwergstreifenhörnchen bezeichnet. Ihre wild lebenden Verwandten sind in den tropischen Regenwäldern zu Hause, aber auch in Laub- oder Nadelwäldern. Vorzugsweise leben sie dort in kleinen Gruppen in ihren Baumhöhlen, springen von Baum zu Baum und ernähren sich hauptsächlich von Nüssen, Sämereien und Früchten. Gerne lassen sie sich auch als Snack kleine Insekten schmecken.

Wissenswertes zum Baumstreifenhörnchen

Bekannt sind sie etwa seit Beginn des 20. Jahrhunderts und werden seit einigen Jahrzehnten auch als Haustiere gehalten. Ihr Körper wird circa 10 bis 16 Zentimeter lang und ihr buschiger Schwanz misst nochmals etwa 10 Zentimeter. Mit 70  bis maximal 120 Gramm sind es wahre Leichtgewichte. Meist haben sie einen hellen Bauch. Ihre vorstehenden großen Augen sind in der Lage, Angreifer von der Seite oder von schräg hinten zu sehen, dafür fehlt ihnen jedoch das räumliche Sehen. Die kleine Nase und die anliegenden Ohren verleihen ihnen ein putziges Aussehen. Im Vergleich zu ihrem kleinen Körper verfügen Baumstreifenhörnchen über verhältnismäßig große Pfoten mit jeweils fünf Krallen hinten und vier Krallen vorne. Die Krallen sind meist etwas länger und leicht nach innen gebogen. Sie werden zum Klettern eingesetzt und zum Festhalten von Nahrung. Baumstreifenhörnchen haben eine Lebenserwartung von durchschnittlich sieben Jahren, können aber auch bis zu 12 Jahre alt werden. Ihr Fell wechseln die munteren Nager zweimal jährlich mit dem Wechsel der Jahreszeiten.

Haustiere zeigen ein angepasstes Verhalten

Baumstreifenhörnchen, die als Haustiere gehalten werden, halten keinen Winterschlaf, da sie das ganze Jahr über Nahrung bekommen. Sie sind tagaktiv, vielfach in der Dämmerung und schlafen nachts. Anders als Streifenhörnchen sind es keine Einzelgänger. Wie ihre wilden Verwandten sollten daher auch Haustiere nur in Gruppen oder zumindest paarweise gehalten werden. Als Gruppentier markieren sie ihr Revier durch Urinspritzen. Wenn sie aufgeregt sind, können sie auch schon mal etwas intensiver riechen. Kot und Urin werden in der Regel dort abgesetzt, wo sie sich gerade aufhalten. Sie putzen sich ausgiebig und verlieren insbesondere während des Fellwechsels viele Haare.

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Haltung von Baumstreifenhörnchen

Baumis können sowohl innen wie außen gehalten werden, wobei aber stehts ein wärmeres Schutzhäuschen zur Verfügung gestellt werden muss. Es empfiehlt sich eine hohe Voliere für die Baumbewohner. Diese sollte wenigestens zwei Quadratmeter in der Grundfläche betragen und mindestens zwei Meter hoch sein. Diese Größe ist ausreichend für zwei bis drei Tiere. Natürlich gilt auch hier: Je größer, desto besser! Eingerichtet sein sollte die Voliere mit verschiedenen Ästen zum Klettern und Knabbern, die zumindest teilweise bis ganz nach oben reichen. Sitzbretter, Röhren, Seile, Hängematten und Häuschen sorgen für eine abwechslungsreiche Umgebung. Darüber hinaus benötigen Baumstreifenhörnchen eine Sand- oder Buddelkiste für das regelmäßige Erdbad und Einstreu für den Boden. Wasser- und Futtergefäße vervollständigen die Einrichtung. Bei der Innenhaltung solltest du ebenfalls eine UV-Leuchte installieren, die den Tieren das benötigte Sonnenlicht liefert, das sie für ihren Vitamin-D-Haushalt benötigen und der nicht durch die Nahrung ausgeglichen werden kann.

Außenhaltung ist empfehlenswert

Berücksichtigt man die teilweise geruchsintensive Reviermarkierung und ihren Sonnenlichtbedarf, spricht viel für die Außenhaltung von Baumstreifenhörnchen. Die Außenvoliere sollte so platziert werden, dass sie seinen Bewohnern Sonne und Schatten gleichermaßen spendet, damit die Tiere selbst entscheiden können, wo sie sich gerade aufhalten wollen. Das Gehege sollte rundherum geschlossen sein und überwiegend aus Gitter oder Draht bestehen. Da die Zähne der possierlichen Nager sehr scharf und kräftig sind, solltest du darauf achten, dass das Gitter nicht zu dünn ist, sonst beißen sie es einfach durch. Es empfiehlt sich zudem eine kleine Maschenweite von maximal 12 bis 15 Millimetern. Die Voliere sollte einen festen Boden besitzen oder eine Wanne, damit sich die Hörnchen nicht unten durchbuddeln und keine Fressfeinde ins Gehege eindringen können.

Zudem sollte das Gehege überdacht sein, an einem geschützten Ort aufgestellt werden und vor Zugluft schützen. Der ideale Standort ist eine überdachte Terrasse, die dennoch eine direkte Sonneneinstrahlung bietet. Schlafkästen, die mit reichlich Kokosfasern oder Hanfwolle ausgestattet sind, halten die kleinen Körper auch bei niedrigen Temperaturen warm. Überdies stellt sich ihr Fell automatisch auf Kälte oder Wärme ein. Um sie frühzeitig an das Leben draußen zu gewöhnen, sollten Baumis spätestens im Frühsommer in den Außenbereich umziehen.

Die Ernährung von Baumstreifenhörnchen

Das Hauptfutter für Baumstreifenhörnchen besteht aus verschiedenen Sämereien und Nüssen. Dies kannst du entweder selbst mischen oder fertig im Fachhandel kaufen. Dazu sollten sie frisches Gemüse erhalten. Verschiedene Obstsorten stehen ebenfalls auf ihrem Speiseplan. Abgerundet wird ihr Futter durch Heu oder getrocknetes Gras und Kräuter. Sie benötigen außerdem Baum- und Getreidesaaten, die oft bereits in Fertigmischungen enthalten sind. Die pflanzlichen Nahrungsbestandteile sollten mit tierischen Proteinen ergänzt werden. Beispielsweise kannst du deinen Hörnchen gelegentlich Mehlwürmer oder Heimchen anbieten. Diese sind im Fachhandel auch in getrockneter Form erhältlich.

Baumstreifenhörnchen niemals allein halten

Baumstreifenhörnchen sollten im Gegensatz zu Streifenhörnchen niemals allein gehalten werden. Sie benötigen die Gesellschaft ihrer Artgenossen. Um eine rasante Vermehrung zu vermeiden, solltest du dich für eine Gruppenhaltung von gleichgeschlechtlichen Tieren entscheiden. Dabei ist es egal, ob es nur männliche oder nur weibliche Hörnchen sind. Dennoch werden die Baumis schnell handzahm, wenn du dich mit ihnen beschäftigst und ihnen beispielsweise Futter oder Snacks aus der Hand reichst.

Fazit

Baumstreifenhörnchen stellen höhere Ansprüche an die Haltung als normale Streifenhörnchen. Sie leben auf Bäumen und brauchen daher hohe Volieren für eine artgerechte Unterbringung. Für Gesundheit und Wohlbefinden benötigen sie regelmäßiges Sonnenlicht, das man bei Innenhaltung mit speziellen UV-Leuchten simulieren kann. Baumis sind nicht nur Lebewesen, die man gut beobachten kann, mit etwas Geduld werden sie auch zügig zutraulich.

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