Katzenverhalten: 7 Fragen und Antworten

Sie gurren wie Tauben oder jagen ihren eigenen Schwanz – manchmal erscheint uns das Verhalten unserer Miezen als rätselhaft oder sogar verrückt. Für die meisten Verhaltensweisen gibt es jedoch logische Erklärungen. Wir beantworten dir hier einige Fragen zum Thema Katzenverhalten. Du wirst sehen, die Verhaltensweisen deiner Katze sind gar nicht so schwer zu deuten.

Warum scharrt meine Katze vor dem Napf?

Als Katzenhalter konntest du vielleicht schon einmal beobachten, wie deine Fellnase mit der Pfote vor dem Napf auf dem Boden scharrt oder sogar versucht, den Napf mit einer Decke oder Ähnlichem zu bedecken. Wir lachen über dieses scheinbar sinnlose Verhalten – das Scharren auf Fliesen hat schließlich keinen Effekt  – doch für unsere Samtpfoten gehört das Bedecken des Futterplatzes zu den angeborenen Instinkten. Denn Wildkatzen verscharren nach dem Fressen die Reste, um sie vor Räubern zu verstecken.

Warum mögen Katzen keine geschlossenen Türen?

Deine Katze möchte raus und kaum ist die Tür hinter ihr zu, will sie wieder rein? Die meisten Katzen können dieses Spiel ewig fortsetzen. Doch was uns manchmal in den Wahnsinn treibt, ist für die Katze vollkommen logisches Verhalten. Das hängt damit zusammen, dass Katzen gerne jeder Zeit einen Überblick über ihr Revier haben wollen. Ist der Zugang zu einem Zimmer eine Weile durch eine geschlossene Tür verwehrt, muss die Samtpfote sofort nachsehen, ob noch alles in Ordnung ist. Da hilft nur eins: Zimmertüren offen lassen.

Warum gurrt meine Katze?

Neben Miauen und Schnurren hören die meisten Katzenhalter noch ein weiteres Geräusch von ihren Miezen: das Gurren. Wenn Katzen gurren wie Tauben, kann das verschiedene Bedeutungen haben. Zunächst darfst du diesen Laut gerne als Liebesbeweis verstehen, denn auf dieser Ebene unterhalten sich Katzen nur mit ihren Lieblingsmenschen. Das Gurren ist dann entweder eine Begrüßung oder eine Aufforderung zum Streicheln, Spielen oder Füttern. Auch wenn du deine Katze aus dem Schlaf weckst, gurrt sie vielleicht – dieses Katzenverhalten ist allerdings ein Zeichen, dass du sie in Ruhe schlafen lassen solltest.

Warum putzen Katzen ihre Menschen?

Wenn deine Katze dich gelegentlich putzt, ist das erst einmal ein Zeichen der Zuneigung. Denn in der Katzensprache heißt das, dass deine Katze sich um dein Wohlergehen bemüht und dich als Teil ihres Sozialgefüges akzeptiert. Auf der anderen Seite kann dieses Katzenverhalten auch bedeuten, dass sie deinen Geruch verändern möchte. Hast du zuvor ein anderes Tier gestreichelt? Oder dir die Hände eingecremt? Dann möchte deine Katze, dass du wieder deinen gewohnten Geruch, oder am besten ihren Geruch, annimmst.

Warum wackeln Katzen mit dem Po bevor sie angreifen?

Ein weiteres Kuriosum bringt uns immer wieder zum Lachen. Wenn Katzen beim Spiel zum Sprung ansetzen, wackeln sie kurz vorher mit dem Hintern. Diese drollige Verhaltensweise geht auf die Jagdinstinkte der Katze zurück. Kurz bevor sie sich auf die Beute stürzt, ist die Katze aufs äußerste gespannt. Der Kopf und die Ohren sind still auf das Ziel gerichtet. Ihren Po jedoch bewegt die Samtpfote vor dem Sprung. Damit verlagert sie ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, um die perfekte Balance für den Sprung und die Landung zu finden.

Warum keckern Katzen oder klappern mit den Zähnen?

Wenn Katzen sich auf ihre Beute fixieren, geben sie manchmal einen sehr eigentümlichen Laut von sich, der als Schnattern oder Keckern bezeichnet werden kann. Einige Katzen zeigen dieses Verhalten nur, wenn sie durch das Fenster einen Vogel beobachten; andere schnattern sogar Fliegen und andere Insekten an. Die Erklärung liegt wie so häufig in den Raubtiergenen unserer Stubentiger. Denn mittlerweile ist man sich einig, dass das Schnattern nur ein Nebengeräusch ist, das entsteht, wenn die Katze kurz vor dem Angriff ihren tödlichen Biss ins Rückenmark der Beute erprobt. Unsere Miezen sind im Kern eben doch gefährliche Räuber.

Warum gehen Katzen am liebsten zu Menschen, die keine Katzen mögen?

Gäste im Katzenhaushalt: Zielsicher steuert Miezi auf die Katzenhasser- und Allergiker zu, während sie jeden, der sich bemüht, sie zu streicheln, gekonnt ignoriert. Dem Katzenallergiker scheint dieses Verhalten wahrscheinlich reine Bösartigkeit zu sein. Der tatsächliche Grund aber lässt sich in den Sprachdifferenzen zwischen Mensch und Katze finden. Wenn wir Kontakt aufbauen wollen, geschieht dies zunächst über Blickkontakt, Ansprachen und Gesten. Was tun wir also? Starren der Katze in die Augen, reden auf sie ein und strecken die Hände nach ihr aus. All das bedeutet für deine Katze, dass der Mensch eine Konfrontation sucht. Der direkte Blickkontakt wird von deiner Katze meist als Drohung  verstanden – über Blickduelle tragen die Samtpfoten ihre Machtkämpfe aus. Sie sucht sich am liebsten einen ruhigen Platz. Und wo würde sie den eher finden, als bei jemandem, der nichts von ihr wissen will?

 

Und welches skurrile Katzenverhalten zeigen eure Miezen? Schreibt uns in den Kommentaren!