Kleinspitz

Kleinspitz Steckbrief

Name
Kleinspitz Steckbrief
Herkunft
Deutschland
Lebenserwartung
15 und mehr Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
unbekannt
Häufige Krankheiten
keine
Felllänge
mittellang
Charakter/Wesen
aufmerksam, lebhaft, anhänglich
Fellfarbe
verschieden
Besonderheiten

Anfängerhund, leicht erziehbar

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Kleinspitz aus?

Der Deutsche Kleinspitz ist ein kleiner, aber typischer Vertreter der Spitze. Er unterscheidet sich von den größeren Spitzen lediglich in seiner Größe. Gezüchtet wird der Kleinspitz in den Farben schwarz, braun, weiß, orange sowie andersfarbig. Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orange-sable, black-and-tan und Schecken. Wie alle Spitze hat er ein doppeltes Haarkleid: Langes, gerades, abstehendes Deckhaar und kurze, dicke, wattige Unterwolle.

Wie groß ist ein Kleinspitz?

Der Kleinspitz hat eine Schulterhöhe zwischen 23 und 29 Zentimetern.

Wie alt wird ein Kleinspitz?

Der Kleinspitz ist langlebig und kann ein sehr hohes Alter von 15 Jahren und mehr erreichen.

...

Bitte einen Moment Geduld.
Das Quiz wird geladen ...

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Kleinspitz?

Der Kleinspitz ist von seinem Wesen her ein stückweit noch der alte Wachhund. Er ist ein unbestechlicher Wächter, treu, widerstandsfähig und ausdauernd. Er ist weder ängstlich noch aggressiv. Er ist hoch intelligent, neugierig und temperamentvoll. Der Standard beschreibt das Wesen des Spitzes:

Der Deutsche Spitz ist stets aufmerksam, lebhaft und außergewöhnlich anhänglich gegenüber seinem Besitzer. Er ist sehr gelehrig und leicht zu erziehen. Sein Misstrauen Fremden gegenüber und sein fehlender Jagdtrieb prädestinieren ihn zum idealen Wächter für Haus und Hof. Er ist weder ängstlich noch aggressiv. Wetterunempfindlichkeit, Robustheit und Langlebigkeit sind seine hervorragendsten Eigenschaften.

Der Kleinspitz ist im Rahmen seiner Möglichkeiten als Kleinhund durchaus für manche Hundesportarten, etwa Dogdancing, geeignet. Der Kleinspitz hat eine eher niedrige Reizschwelle und kann unter Umständen zum Kläffer werden, insbesondere wenn er gelangweilt ist. Der clevere kleine Freund hasst Langeweile. Zugleich will er Herrchen oder Frauchen gefallen und sich ihnen eng anzuschließen. Wenn das emotionale Verhältnis stimmt, wird sich der Spitz sehr bemühen, nichts zu tun, was Herrchen oder Frauchen nicht mögen - und beispielsweise auf sein Bellen zumindest weitgehend zu verzichten. Verbunden mit seiner Intelligenz und Gelehrigkeit macht es einfach Spaß, mit dem kleinen Kerlchen Kunststückchen einzuüben oder Agility zu betreiben. Der Kleinspitz ist dann Herrchen und Frauchen in inniger Liebe treu ergeben. Er ist ein idealer Begleiter für Familien wie Singles, Kinder wie Senioren. Er ist sehr gut auch für Anfänger geeignet. Für erfahrene Hundehalterinnen und -halter hat er viele attraktive und spannende Seiten.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Kleinspitz ursprünglich her?

Der Spitz, offiziell "Deutscher Spitz" genannt, ist eine klassische Hunderasse in Deutschland und Mitteleuropa. Spitze traf man früher überall an. Sie gehörten auf jedes Anwesen, bewachten Warenlager und Transportkarren. Im Süden traten anstelle der Spitze die Pinscher und Schnauzer. Man findet bereits bei den alten Römern und Griechen Abbildungen von Hunden, die eine erstaunliche Ähnlichkeit mit den Spitzen haben, wie wir sie heute kennen. Die moderne Rassehundezucht nahm sich schon früh der Spitze an. Der Verein für Deutsche Spitze, der diese Hunde noch heute im VDH vertritt wurde bereits 1899 gegründet. Er ist ebenso verantwortlich für den weltweit gültigen Rassestandard für die Deutschen Spitze, der bei der FCI hinterlegt wird. Nach und nach wurden die Spitze in 5 Varietäten nach Größe geordnet aufgeteilt: Wolfsspitz, Großspitz, Mittelspitz, Kleinspitz, Zwergspitz oder Pomeranian. Glücklicherweise haben die Spitze ihren Charakter bewahren können. Es sind ausgesprochen clevere, wachsame und standorttreue Hunde. Im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein war die Jagd das Vorrecht des Adels. Der duldete nicht, wenn die Hunde der einfachen Bauern oder Bürger mal ein Kaninchen rissen oder sogar bei der Wilderei half. Teils gab es drakonische Strafen, um die Hunde der einfachen Leute an der Jagd zu hindern. Zudem ist es für einen Wachhund immer besser, wenn er vor Ort bleibt und zuverlässig seiner Aufgabe nachgeht. So wurde über lange Jahre der Jagdinstinkt in den Spitzen herausgezüchtet. Allerdings blieben sie auf dem Hof immer noch ein effektiver Vertilger von Mäusen und Ratten. Mit dem Ende der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, dem Aussterben der Pferdefuhrwerke und dem Verlust der alten Arbeitersiedlungen ging auch das klassische Arbeitsfeld der Spitze verloren. Spitze sind selbst in ihrem Stammland eine seltene Erscheinung geworden. Am beliebtesten sind noch die kleinen Spitze. Doch scheinen sich die Hundefreunde langsam wieder der Qualitäten dieser tollen Hunde zu erinnern. Der Kleinspitz bringt es im VDH inzwischen wieder auf 200 bis 250 Welpen pro Jahr. Spitze sind äußerst gelehrige und leicht führbare Begleiter, die sich überall bestens einpassen. Sie eignen sich hervorragend als Begleit- und Familienhund in unserer hektischen Zeit. Zudem sind sie - vom Zwergspitz abgesehen - kaum durch Fehlentwicklungen der Hundezucht belastet. Es lohnt sich für jeden Hundefreund, einmal eine Blick auf den Spitz zu werfen zumal es ihn in allen Größen gibt.

Beliebte Mixe

Es gibt zahlreiche inoffizielle Mixe mit alten Hof-Spitzen und deren Abkömmlingen.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Kleinspitz?

Der Kleinspitz ist ausgesprochen pflegeleicht und anspruchslos. Hie und da das Fell bürsten reicht. Lediglich beim Fellwechsel hat man zusätzlichen Reinigungsaufwand. Dann können die Haare auch schon mal stören. Aber per Saldo gibt es kaum eine Hunderasse, die weniger Arbeit macht.

Gibt es beim Kleinspitz rasseytypische Krankheiten?

Der Kleinspitz ist eine recht robuste Hunderasse.

Welches Futter ist für einen Kleinspitz am besten?

Der Kleinspitz stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Aber er ist ein richtiger Hund und so isst er auch. Meint, dass er sich über hochwertiges Fertigfutter, frisches Fleisch und hie und da einen fleischigen Knochen durchaus freut.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Kleinspitz kaufen?

Willst du einen Kleinspitz-Welpen kaufen, solltest du dich vor Ort bei einem Züchter umschauen, der dem angeschlossen ist. Auch im Tierheim kannst du deinen Spitz bzw. Spitze-Mixe finden. Da diese Rasse derzeit nicht in Mode ist, hast Du den Vorteil, dass es kaum Anbieter gibt, die mit ihm das schnelle Geld machen wollen.

Erziehung und Haltung

Passt ein Kleinspitz zu mir?

Der Kleinspitz passt sich problemlos dem Lebensstil seiner Menschen an. Er fühlt sich auch in einer kleinen Etagenwohnung in der Stadt wohl. Er kann auf dem Land aber auch in der Großstadt gehalten werden. Er braucht keine kräftige Hand am anderen Ende der Leine, da er willig folgt und gegenüber anderen Hunden kein Dominanzgebaren oder gar Aggressivität zeigt. Er bleibt souverän und neutral, sollte er einmal angepöbelt werden. Seine Haltung ist von den äußeren Umständen her in jeder Hinsicht unproblematisch. Hier stellt er kaum Ansprüche, jedoch an die Beziehung und gemeinsamen Aktivitäten mit seinem zweibeinigen Freund. Er ist kein Stubenhocker und will immer wieder mal etwas Neues erleben. Er ist will und kann sich den Gewohnheiten seiner Menschen anpassen. Gut erzogen ist er so ein äußerst praktischer Begleiter bei Besuchen in einer Gaststätte, auf Reisen und im Urlaub. Seine geringe Größe macht ihn zudem äußerst handlich. Für Kindern ist er ein guter und verlässlicher Partner. Er ist spielfreudig und vor allem gutmütig. Für eine Einzelperson - ob jung oder alt - oder Familie - ob groß oder klein - ist er ein idealer Begleiter. Er kann - so von klein an daran gewöhnt - sehr gut in einer Transportbox mit auf Reisen aller Art gehen. Er ist in jeder Hinsicht praktisch - mal von den kurzen Zeiten des Fellwechsels abgesehen. Der Kleinspitz muss wie ein großer Hund mit aller Ernsthaftigkeit vom Welpen an erzogen werden. Man ist immer wieder verleitet, diese kleinen Hunde, zumal als tapsige Welpen zu unterschätzen. Er braucht klare Ansagen, Regeln, kurz: Führung durch Herrchen oder Frauchen. Diese nimmt er gerne an. Man muss aber immer konsequent bleiben. Der Kleinspitz ist intelligent und aufmerksam und merkt Schludrigkeiten und Inkonsequenz sofort. Wer ihn nur als putzigen Kleinhundewelpen sieht, wird ein böses Erwachen haben. Dann werden seine Wachsamkeit und seine niedrige Reizschwelle nur schwer kontrollierbar werden. Das muss keineswegs sein, denn mit etwas Verantwortlichkeit für seine Erziehung wird aus dem Kleinspitz problemlos ein gut erzogener, äußerst angenehmer Begleiter.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Kleinspitz ist eine uralte Hunderasse. Sie ist eng mit unserer Geschichte und Kultur verknüpft. Der Hund von Witwe Bolte und Max und Moritz war so ein Spitz. Er ist ein wunderbarer Begleiter, der kaum Ansprüche stellt und wenig Arbeit macht. Zudem ist er robust und von seiner Zucht her gesund. Daher solltest Du diese Hunderasse durchaus mit in die engere Wahl nehmen.


Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.