Shih Tzu

Shih Tzu Steckbrief

Name
Shih Tzu Steckbrief
Herkunft
Tibet (China)
Lebenserwartung
10 bis 18 Jahre (je nach Zucht)
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
4,5 - 8 KG
Häufige Krankheiten
je nach Zucht
Felllänge
lang
Charakter/Wesen
ein freundlicher Begleiter
Fellfarbe
viele Farben erlaubt
Besonderheiten

Tendenzen zu Qualzucht im Show-Wesen

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Shi Tzu aus?

Der Shih-Tzu ist ein sehr kleiner, aus Tibet und China stammender Hund. Er ist ein kurzläufiger Hund mit opulentem Fell und sehr kurzer Schnauze - aber langer Geschichte. Er ist der Abkömmling einer sehr alten, ursprünglichen Rasse. Schon vor mehr als zweitausend Jahren lebten seine Urahnen in den Klöstern des Hochlands von Tibet. Das Fell war schon immer ein Markenzeichen dieser Hunde in der extremen Witterung des Himalayas. Diese Eigenschaft wird heute oftmals züchterisch übertrieben, obwohl der Standard das nicht vorgibt. Der Standard des Shih-Tzus fordert als Erscheinung:

Robuster, reichlich, aber nicht übermäßig behaarter Hund mit deutlich arroganter Haltung und chrysanthemenartigem Gesicht.

Leider wird ihm genau diese übermäßige Haarpracht angezüchtet. Sie behindert die Hunde beim Laufen und beim Sehen. Zudem werden Hautirritationen und weitere Krankheiten begünstigt. Die Extremzucht schadet der Wärmeregulierung des Körpers. So kann es bei Hitze und Anstrengung zu lebensbedrohlicher Überhitzung kommen. Das Problem wird obendrein durch eine immer kürzere Schnauze begünstigt. Der Standard bestimmt dagegen aus Tierschutzgründen ausdrücklich:

Das Haar darf nicht die Sehfähigkeit des Hundes beeinträchtigen. Die Länge des Haares soll nicht die Bewegung beschränken.

Und weiter:

Es wird nachdrücklich empfohlen, dass das Haar auf dem Kopf ohne Verzierung hochgebunden wird.

Und schließlich zur Länge der Schnauze:

Länge von der Nasenspitze zum Stopp ungefähr 2,5 cm.

Tatsächlich sieht man auf den Ausstellungen und bei vielen Züchtern genau solche Hunde mit einer tierschutzwidrigen Überzüchtung und hochgebundenen Haaren. Regelmäßig gewinnen solche Exemplare auch noch die Championate. Dabei ist ein ohne diese Übertreibungen gezüchteter Shih-Tzu nicht nur ein sehr schöner Begleiter vielmehr auch noch robust und langlebig. Das Deckhaar eines Shih-Tzus soll lang, dicht, nicht lockig sein und eine mäßige Unterwolle haben. Es soll nicht wollig wirken. Leichte Wellen sind erlaubt. Sein Ohr ist groß und hängend. Die Rute ist hoch angesetzt. Sie wird mit einem starken Haarbusch fröhlich eingedreht über dem Rücken getragen. Alle Farben erlaubt.

Wie groß ist ein Shi Tzu?

Als Widerristhöhe werden 27 Zentimeter angegeben. Das Gewicht soll zwischen 4,5 und 8 Kilogramm liegen.

Wie alt wird ein Shi Tzu?

Ein ohne die Übertreibungen des Show-Wesens gezüchteter Shih-Tzu hat laut American Kennel Club eine Lebenserwartung von bis zu 18 Jahren, auf Äußerlichkeiten getrimmten Hunden verbleiben oft nur 10 Jahre.

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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Shi Tzu?

Der Shih-Tzu ist ein lebendiger Begleiter mit einem ausgesprochen freundlichen Wesen. Dieser kleine Hund hat es faustdick hinter den Ohren. Er ist temperamentvoll, selbstsicher, intelligent und clever. Das unterschätzt man gerne. Der Shih-Tzu braucht eine liebevolle, aber konsequente Führung. Diese nimmt er gerne und problemlos an. Der Shih-Tzu ist ein toller Begleiter, Freund und Familienhund. Er will und braucht den engen Anschluss an Frauchen, Herrchen oder Familie, behält sich aber immer eine gewisse Unabhängigkeit und Eigenständigkeit vor. Der Standard beschreibt sein Wesen als:

intelligent, lebhaft und aufmerksam. Freundlich und unabhängig.

Der Shih Tzu ein sehr bewegungsfreudiger, agiler Hund. Gepaart mit hoher Intelligenz ist er durch einen gewissen Eigensinn charakterisiert, den er mit gewünscht „arroganter“ Ausstrahlung zeigt. Er ist durchaus zu Hundesport wie Agility bereit. Trotzdem ist er nicht überaktiv. Shih Tzu sind immer wieder zu einem Spielchen aufgelegt, gerne auch mit Kindern. Sie passen sich auch Senioren als Herrchen oder Frauchen problemlos an. Diese lieben Fellträger haben eine äußerst wichtige Funktion; denn sie tun schlicht unserer Psyche gut. Sie passen ideal in die heutige Zeit. Natürlich muss auch dieser putzige Hund erzogen werden. Das solltest du vom Welpen an wirklich ernst nehmen - auch wenn es zuweilen schwer fällt. Der kleine Hund weiß, jede Inkonsequenz von Herrchen und Frauchen auszunutzen. Trotzdem: Shih-Tzu eignen sich sehr gut auch als Anfängerhund.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Shi Tzu ursprünglich her?

Die Geschichte des Shih-Tzu ist sehr alt. Schon vor mehr als zweitausend Jahren lebten seine Vorfahren in den Klöstern des Hochlands von Tibet. Damals wurden sie unter dem Namen Apso zusammengefasst. Für die Mönche galt er als Glücksbringer und wurde respektvoll behandelt. Den Nomaden und Bauern waren die Apsos kleine aber universelle Helfer. Ein Apso bewachte Zelte und Hof, nahm sich des Ungeziefers an und half beim Hüten der Herden. In den extrem harten Wintern bildete sich sein hoch effektives Fell heraus. Schon früh waren Apsos begehrte Geschenke unter Fürsten und so kam er an den chinesischen Kaiserhof. Hier wurde er zum Shi-tzu-kou, zum "Hund aus Tibet kommend". Aus den größeren Varianten der tibetischen Apsos wurde später der Tibet Terrier. Die kleineren wurden zu Shih-Tzu und Lhasa Apso. Der Shih-Tzu unterscheidet sich heute vom Lhasa Apso in erster Linie durch seine kürzere Schnauze. Die kommt vom Pekingesen, mit denen Apsos in China verpaart wurden. Noch heute zeigen genetische Untersuchungen diese ganz enge Verwandtschaft von Shih-Tzu und Pekingese. In Europa wurde der Shih-Tzu erst spät bekannt. Die Engländer, die seine Heimat als Kolonialherren kannten, brachten ihn vermutlich 1912 erstmals auf die britischen Inseln. Weitere Apsos kamen als persönliches Geschenke des Dalai-Lamas nach England. Der Shih-Tzu wurde erst in den 1930er Jahren zum modernen Rassehund geformt und dann als eigene Rasse etabliert. Seine offizielle Anerkennung durch den Weltverband FCI erfolgte 1957. Inzwischen wird er als freundlicher Begleiter auch in Deutschland sehr geschätzt. Er hat sich einen festen Platz im Herz der Hundefreunde erworben. Zwischen 150 und 250 Welpen fallen pro Jahr unter dem Dach des VDHs.

Beliebte Mixe

Mixe von Shih-Tzu mit anderen Kleinhunden finden sich zuweilen und sind von Gesundheit und Wesen her völlig unproblematisch.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Shi Tzu?

Der Shih-Tzu braucht eine regelmäßige Fellpflege. In der Regel reicht es, ihn ein- bis zweimal in der Woche sorgfältig zu bürsten. Kämmen und Fellpflege sind aber auch ein Mittel zur Festigung der Bindung zwischen Hund und Halter, wenn du es nicht übertreibst. Du kannst ihm - besonders im Sommer - auch eine Kurzhaarfrisur verpassen. Immer wichtig ist es, darauf zu achten, dass die Haare um die Augen, die sogenannte Chrysantheme, nicht an die Augen kommen und diese dann reizen.

Gibt es beim Shi Tzu rassetypische Krankheiten?

Der Shih-Tzu ist im Kern eine gesunde Hunderasse. Leider gibt es die oben beschriebenen Übertreibungen in der Show-Zucht zulasten des Wohls der Hunde. Du solltest unbedingt darauf achten, dass dein Hund ein dem Standard entsprechendes, nicht allzu langes Haarkleid hat, das ihn beim Sehen und Bewegen behindern könnte. Auch sollte die Schnauze nicht zu kurz sein (mindestens die vom Standard geforderten 2,5 Zentimeter sowie große Nasenlöcher).

Welches Futter ist für einen Shi Tzu am besten?

Der Shih-Tzu stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Wie die großen Hunde mag er auch mal einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch.

Aktivitäten

Ein Shih-Tzu stellt hier keine besonderen Anforderungen. Aber er ist durchaus zu Hundesport wie etwa Agility oder Dogdance bereit. Er macht sich - ohne Übertreibungen gezüchtet - auch gut als Begleiter selbst bei ausgedehnten Wanderungen.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Shi Tzu kaufen?

Der Züchter deines Shih-Tzus sollte nicht auf Championate im Ausstellungswesen orientiert sein. Seine Hunde sollten kein allzu üppiges Haarkleid tragen, die Schnauze sollte ausgeprägt sein - alles schlich dem gültigen Standard entsprechen. Zudem sollte keine Inzucht vorliegen, was Du anhand des Stammbaums abschätzen kannst, wenn dort kein Name doppelt auftaucht. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. Bitte kaufe keinen Shih-Tzu übers Internet, da dort das Risiko sehr groß ist, dass der Welpe von einem - in aller Regel gut getarntem - Hundehändler oder Vermehrer kommt. Gerade bei solch kleinen Hunderassen gibt es unzählige unseriöse Angebote, die letztlich alle auf Kosten des Wohls der Hunde gehen. Und zudem wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit das Geld, das du beim Kauf per Internet sparst doppelt und dreifach für Tierarztrechnungen ausgeben müssen.

Erziehung und Haltung

Passt ein Shi Tzu zu mir?

Die Haltung des Shih-Tzu ist problemlos. An die Größe der Wohnung stellt er keine Ansprüche. Er kann sehr gut auch in der Großstadt gehalten werden. Die geringe Größe eines Shih-Tzus hat eine Menge praktischer Vorteile. Man kann ihn überall problemlos mitnehmen, er findet selbst in "der kleinsten Hütte" und dem kleinsten Auto oder sogar im Flugzeug - je nach Fluggesellschaft - seinen Platz. Trotzdem geht er gerne regelmäßig in der Natur Gassi. Er ist kein Hund, der immer getragen werden will. Er ist im Kern ein robuster Naturbursche. Die Erziehung des Shih-Tzu ist ein oft unterschätztes Kapitel. Auch wenn der kleine Hund putzig daherkommt, so steckt in ihm eine selbstbewusste Persönlichkeit. Diese will erzogen und geführt sein. Das ist im Grunde unproblematisch. Denn der Shih-Tzu will die Führung durch sein Herrchen und Frauchen.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Ein seriös gezüchteter Shih-Tzu ist ein idealer Begleiter und Freund auch für die Etagenwohnung in einer Großstadt. Du solltest nur darauf achten, dass er nach Standard, das heißt ohne übermäßige Haarpracht und mit etwas längerer Schnauze gezüchtet wird.


Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.