Skalar im Portrait

Der Skalar ist einer der beliebtesten Vertreter der Buntbarsche. Er gehört nicht gerade zu den Winzlingen, ist aber aufgrund seiner außergewöhnlichen Körperform, seines interessanten Verhaltens und der großen Anpassungsfähigkeit sehr populär. Wegen seiner Formenvielfalt und der geringen Ansprüche wird er bei Anfängern wie Züchtern geschätzt. Der Skalar ist ein wahrer Hingucker, über den du hier mehr erfährst.

Steckbrief

Name: Skalar, Pterophyllum scalare
Systematik: Buntbarsche
Größe: bis 15 cm
Herkunft: Südamerika
Haltung: einfach
Aquariengröße: ab 240 Liter (ca. 120 cm)
pH-Wert: 5,5-7,5
Wassertemperatur: 24-30°C

Wissenswertes über den Skalar

Wissenschaftliche Bezeichnung

Pterophyllum scalare

Andere Bezeichnungen

Segelflosser, Platax scalaris, Plataxoides dumerilii, Pterophyllum eimekei

Systematik

Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung: Cichliformes (Buntbarsche)
Familie: Cichlidae (Buntbarsche)
Gattung: Pterophyllum
Art: Pterophyllum scalare (Skalar)

Größe

Der Skalar kann eine Länge von 15 cm und eine Höhe von bis zu 25 cm erreichen.

Farbe

Die Wildform hat einen silbrigen Körper mit vier dunklen Querbändern. Mittlerweile sind jedoch unzählige Zuchtformen herausgezüchtet worden. Zu den beliebtesten zählen marmorierte, goldene oder die sogenannten Koi-Skalare.

Herkunft

Der Skalar ist in Südamerika weit verbreitet und kommt in Brasilien, Französisch-Guyana, Guyana, Kolumbien, Peru und Surinam vor. Er bewohnt dort meist langsam fließende Abschnitte der Flüsse des Regenwaldes.

Geschlechtsunterschiede

Die Geschlechter sind erst im Alter zu unterscheiden, was allerdings nicht einfach ist. Besonders zur Laichzeit bilden die Männchen eine bulligere Kopfpartie aus. Der Stirnverlauf der Weibchen ist weniger bucklig und gerader. Wenn die Tiere beim Ablaichen ihre Genitalpapillen ausgefahren haben, ist die Unterscheidung einfacher. Die Papille der Männchen ist kurz und spitz, die der Weibchen länger und dick.

Fortpflanzung

Skalare zeigen ein sehr interessantes Fortpflanzungsverhalten. Die Weibchen heften die etwas mehr als 1 mm großen Eier an Wasserpflanzen oder anderen flächigen Einrichtungsgegenständen ab, die das Männchen danach befruchtet. Je nach Größe und Alter der Elterntiere können bis zu 200-500 Eier abgelegt werden. Beide Elterntiere wechseln sich in der Brutpflege ab und säubern das Gelege und befächeln es, um es mit Frischwasser zu versorgen. Nach etwa zwei bis drei Tagen schlüpfen die Larven, die anfänglich sich noch mit Haftfäden am Untergrund festhalten. Erst nach einigen Tagen schwimmen sie frei und benötigen dann feines Lebendfutter. Du kannst Sie beispielsweise mit den Larven (Nauplien) des Salinenkrebses (auch Artemia genannt) anfüttern, die du selbst aus Eiern erbrüten kannst, die es im Zoofachhandel zu kaufen gibt.

Lebenserwartung

Der Skalar kann bei guter Pflege ungefähr ein Alter von bis zu 12 Jahren erreichen.

Wissenswertes zur Haltung

Ernährung

In der Natur fressen Skalare kleinere Weichtiere, Insekten, Insektenlarven und sogar kleine Fische. Das solltest du auch bei der Pflege beachten, und ihn nur mit nicht zu kleinen Fischen vergesellschaften. Im Aquarium fressen die Tiere meist problemlos verschiedenste Sorten von Lebend-, Frost- und Trockenfutter. Selbst Flockenfutter wird problemlos gefressen. Besonders gerne fressen sie lebende oder gefrostete Mückenlarven.

Gruppengröße

Wie viele Tiere du pflegen kannst und solltest, hängt natürlich stark von der Größe deines Aquariums ab. Skalare benötigen etwas mehr Platz. Auch da sie während der Fortpflanzung Reviere bilden und dann vor allem Artgenossen umherscheuchen können. In Aquarien der Minimalgröße kannst du also bestenfalls ein Paar pflegen, in recht großen Becken gerne auch mehr Tiere. Nicht so empfehlenswert ist die Pflege zweier Paare, da es dann häufig zu Streitigkeiten kommt. Pflege dann lieber noch mehr Tiere, denn die unbeteiligten Tiere lenken die Streithähne ab und gehen auch schon einmal schlichtend dazwischen, weil sie ihre Ruhe haben wollen.

Aquariengröße

Das Aquarium sollte für diesen recht großen Fisch schon mindestens ein Volumen von 240 Litern haben. Dies würde einem Standardaquarium mit den Maßen 120x50x40cm (BxHxT) entsprechen. Da es sich um sehr hochrückige Fische handelt, wäre ein noch höheres Aquarium sehr vorteilhaft. Für die Pflege von mehr als einem Paar solltest du dann aber schon mindestens ein 350-Liter-Becken haben.

Beckeneinrichtung

Bei der Beckeneinrichtung solltest du beachten, dass diese eleganten Tiere sowohl einigen freien Schwimmraum benötigen, aber auch Versteckmöglichkeiten, wie etwa ein Pflanzendickicht, in das sich unterlegene Fische auch mal zurückziehen können. Insbesondere bei größeren Aquarien und Pflege einiger Tiere ist es sinnvoll, wenn du durch Pflanzen, Steine oder Wurzeln freie Bereiche abgrenzt.

Skalar vergesellschaften

Eine Vergesellschaftung von Skalaren ist mit einer Vielzahl von anderen Fischen möglich, die ähnliche Ansprüche an das Wasser und dessen Temperatur haben. Wenn diese Beifische nicht zu klein sind, also nicht ins Maul passen, werden sie von den Skalaren selten behelligt. Beifische können natürlich während der Brutpflegezeit aus ihren Revieren vertrieben werden. Da Skalare sehr große Flossen besitzen, solltest du Fische, die für das Zupfen an den Flossen bekannt sind, als Gesellschaft vermeiden. Dies sind beispielsweise Fische wie Sumatrabarben sowie einige Schmerlen und Kugelfische.

Erforderliche Wasserwerte

Die Temperatur sollte zwischen 24 und 30°C, der pH-Wert bei 5,5-7,5 liegen. Selbst mit recht hartem und noch etwas alkalischerem Wasser kommen die Tiere allerdings sehr gut zurecht.


Ingo Seidel ist seit seiner Kindheit von der Natur begeistert und bekam im Alter von sechs Jahren sein erstes Aquarium. Sein Spezialgebiet sind die Welse, aber als engagierter Mitarbeiter im Zierfischgroßhandel hat er mittlerweile sehr gute Kenntnis von den meisten Süßwasserfischen erlangt. Er ist Autor unzähliger Berichte in Aquarienzeitschriften und veröffentlichte mittlerweile auch diverse Fachbücher. In der Internationalen Gemeinschaft Barben-Salmler-Schmerlen-Welse war er jahrelang Leiter der Sparte Welse, aktuell ist er dort Redakteur des BSSW-Reports.