Aquascaping – Unterwasserlandschaften kreativ gestalten

Mystische Wälder, tiefe Felsschluchten oder auch eine saftig grüne Wiese mit einem einzelnen Baum darauf - solche und viele andere Landschaften bildet man beim Aquascaping im Aquarium nach. Der Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt.

Was ist Aquascaping?

Beim Aquascaping geht es primär um die Gestaltung der Unterwasserwelt, die Haltung von Tieren im Aquarium spielt nur eine untergeordnete Rolle. Den Aquascaper kann man dabei als Künstler verstehen, der sein Arrangement aus unbelebten Objekten (etwa Bodensubstrate, Steine und Hölzer), Pflanzen und Wasser zusammenstellt. Die besondere Herausforderung daran ist, dass er sein Aquarium meist über mehrere Wochen hinweg begleiten muss, um die gewünschte Erscheinung zu erreichen. Die eingesetzten Pflanzen müssen schließlich zunächst wachsen und durch Zuschnitt, geeignete Beleuchtung und Düngung so in Form gebracht werden, dass ein harmonisches Bild entsteht und beibehalten werden kann.

Was kann man alles beim Aquascaping umsetzen?

Bis auf die Scheiben des Aquariums sind dem Aquascaper bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Ob hohe Steinaufbauten oder ebene Grünfläche - alles ist möglich. Gängig sind meistens kleine Aquarien. Nicht zuletzt vermutlich aus Gründen der Praktikabilität: So kann ein begeisterter Aquascaper gleich mehrere Kunstwerke auf vergleichsweise kleiner Fläche unterbringen. Der als Begründer des Aquascapings geltende Takashi Amano hat aber auch regelmäßig riesige Becken von weit über 600 Liter Fassungsvermögen gestaltet. Ebenso ist man bei der Wahl der Pflanzen flexibel: Wer schon erfahrener ist und die Herausforderung sucht, bedient sich gerne pflegeintensiver Exemplare. Aber auch mit relativ anspruchslosen Arten lassen sich spektakuläre Landschaften gestalten.

Wie beginne ich mit dem Aquascaping?

Vielleicht hast du eine ganz bestimmte Vorstellung von einer Landschaft, die du gerne gestalten möchtest? Genauso kann es aber auch passieren, dass du beim Einkauf oder in der Natur ein Objekt findest, dass dich zu einer neuen Kreation inspiriert und deshalb eingebunden werden sollte. In jedem Fall macht es Sinn, dass du dir einen Plan des Aquariums und eine Einkaufsliste erstellst. Alles parat? Dann geht’s los!

Hardscape

Zunächst wird das sogenannte "Hardscape" gestaltet. Das heißt, dass die unbelebten Objekte wie Wurzelholz und Steine in die gewünschte Position gebracht werden. Nimm dir genügend Zeit, denn hiermit schaffst du die Grundlage für alles weitere. Wenn du Pflanzen auf Wurzeln oder Steine aufbinden möchtest, solltest du das auch schon jetzt tun. Und die benötigte Technik darfst du natürlich nicht vergessen. Filter, Heizung und CO2-Anlage darfst du aber erst nach Einfüllen von ausreichend Wasser einschalten.

Wasser einfüllen

Dann heißt es: Wasser marsch! Einige Zentimeter hoch sollte das Wasser über dem Bodengrund stehen, wenn du die ersten Pflanzen einsetzt. Bei vielen Pflanzen macht es Sinn, sie vor dem Einsetzen schon kräftig zu kürzen. So entwickeln sie gleich einen guten Wuchs, der den Bedingungen im Aquarium angepasst ist. Nun wird das Becken mit Wasser aufgefüllt und eingefahren. Nach einigen Tagen schon wirst du beobachten können, wie die Pflanzen gedeihen, bald schon musst du sie eventuell auch stutzen.

Aquarienbewohner einsetzen

Wenn das Becken eingefahren ist und kein Nitrit mehr im Wasser nachweisbar ist, dürfen - falls gewünscht - tierische Bewohner einziehen. Beliebt sind kleinere, unauffällige Arten, zum Beispiel Amano-Garnelen oder Ohrgitterharnischwelse. Sie helfen auch dabei, das hübsch eingerichtete Becken frei von Algen zu halten. Ein echter Geheimtipp für diesen Zweck: Die Stahlhelmschnecke.