Wie mache ich den Kaninchenstall winterfest?

Kaninchen, Meerschweinchen und Co. sind gern an der frischen Luft, nicht nur im Sommer. Viele Halter haben in der kalten Jahreszeit Mitleid mit ihren Tieren und holen sie ins Haus. Dabei ist es kein Problem die vierbeinigen Freunde auch im Winter draußen zu lassen. Erfahre hier, was du beachten musst, wenn du einen Kleintier- oder Kaninchenstall winterfest machen willst!

So bereitest du die Kleintiere auf den Winter vor

Von vorneherein beachten, dass nur gesunde, ausgewachsene Tiere in der Lage sind, problemlos draußen zu überwintern. Für Jungtiere oder trächtige Weibchen ist ein solcher Winter zu anstrengend. Wenn du dich entschieden hast, deine Kleinen draußen durch den Winter zu bringen, musst du bereits früh mit den Vorbereitungen anfangen.

Man sollte die Nager bereits ein halbes Jahr vorher raussetzen, damit sie sich auf den Temperaturwechsel einstellen und ihr Haarkleid entsprechend anpassen können. Auch hier gilt: Nie nur ein Tier alleine halten. Erstens sind Kaninchen und Meerschweinchen ausgesprochene Gruppentiere, die sich alleine nicht wohlfühlen und zweitens können sie sich im Winter gegenseitig wärmen. Das macht Überwintern deutlich angenehmer. Und auch wenn es richtig kalt wird: Auf keinen Fall die Tiere über die schlimmsten Tage zu sich ins Haus nehmen und dann wieder raussetzen. Dadurch wird die körpereigene Temperaturregulation durcheinander gebracht und die Tierchen bekommen schneller eine dicke Erkältung.

So machst du einen Kleintier- & Kaninchenstall winterfest:

Der wichtigste Punkt bei einer erfolgreichen Überwinterung im Freien betrifft das Gehege und den Stall der Nager. Beide sind Zuflucht und Heim der Tiere über den Winter, in dem sie die ganze Zeit verbringen werden. Deshalb muss man folgende Punkte beachten, um einen Kleintier & Kaninchenstall winterfest zu machen:

Stall isolierren

Kaninchen und vor allem Meerschweinchen sind besonders empfindlich gegen Zugluft und Nässe. Deshalb muss der Stall von allen Seiten isoliert und wetterfest sein, am besten mit doppeltem Boden ausgestattet. Er darf außerdem keinen direkten Bodenkontakt haben, sondern sollte auf Stelzen stehen, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist.

Du kannst zur zusätzlichen Isolation eine bei uns erhältliche Schutzhülle für Außenställe erwerben. Oder du wirst selber handwerklich aktiv und isolierst das Gehege mit einer dicken Schicht Styropor. Diese unbedingt mit einer dünnen Schicht Holz bedecken, damit das weiße, mitunter nicht ungiftige Isoliermaterial nicht angeknabbert wird.

Einstreu

Das komplette Gehege solltest du mit trockener Einstreu auskleiden. Besonders Heu und Stroh kann großzügig verwendet werden. Am besten ist es, wenn unter Heu und Stroh noch weitere 5 – 10 cm Einstreu liegen. Nasses Material dabei täglich entfernen, da dieses Kälte von unten begünstigt.

Stallgröße

Das Häuschen selber ist außerdem ein weiterer Schutz gegen Kälte. Man sollte es stärker noch als das restliche Gehege mit Heu ausstatten. Es sollte zwar geräumig sein, aber dennoch nicht zu groß. Wenn die Größe stimmt, haben die Tiere die Chance, die Temperatur im Häuschen durch ihre eigene Körperwärme zu erhöhen. Hier muss die Anzahl der Tiere beachtet werden.

Wärmelampe

Wenn man Strom im Garten hat, ist es zudem eine gute Idee, eine Wärmelampe im Stall anzubringen, die beim Aufheizen des Häuschens hilft. Meerschweinchen und Co. haben so in ihrem Ruheplatz immer angenehme Temperaturen. Ein weiterer wichtiger Punkt beim Gehege: Niemals einen Stall mit einer Metallwanne als Untergrund zum Überwintern nehmen. Die geringste Feuchtigkeit gefriert hier schnell und führt zu schwerwiegenden Erfrierungen bei den Tieren.

Auslauf

Auch der Auslauf ist ein wichtiger Punkt. Die Tiere sitzen ja nicht den ganzen Winter über in ihrem Häuschen und halten Winterschlaf. Für 2 Tiere ist eine Fläche von 4 – 6 m² ideal zur Bewegung. Diese sollte möglichst spannend eingerichtet sein, damit die Tiere zur Bewegung animiert werden und sich so selber auch im Freigehege warmhalten können. Auch hier gilt: Der Bodengrund sollte stets matschfrei sein, da Nässe schneller zur Unterkühlung führt. Ideal ist hier beispielsweise Rindenmulch als Einstreu.

Richtiger Standort

Auch die Wahl des Standortes ist wichtig. Am besten ist ein windgeschützter Ort, an dem es nicht zieht, beispielsweise an einer Häuserwand. Das Plus hier ist, dass die von den Mauern abgestrahlte Heizwärme auch im Gehege spürbar ist.

Das richtige Futter im Winter

Da die Tiere beim Überwintern im Freien mehr Energie verbrauchen, kommt dem Futter eine besondere Bedeutung zu. Bereits im Voraus kann man etwas zufüttern, damit die Nager sich einen schützenden Speckmantel zulegen. Keine Angst, sie bleiben nicht dick, sondern zehren wirklich von diesem Körperschutz. Deshalb kann man auch schon mal etwas Getreide oder mehr Kraftfutter zufüttern.

Bei Frischfutter muss man aufpassen. Immer nur in kleinen Portionen füttern und nicht gefressenes Futter schnell entfernen, da angefrorenes Futter zu schweren Magen-Darm-Problemen führen kann. Auch beim Wasser muss man aufpassen. Dieses muss in einen Napf, da die Trinkflaschen meistens aus Metallteilen bestehen, die einfrieren können. Das Wasser mehrmals am Tag lauwarm auffüllen, da es sonst einfriert. Ebenso sollte man darauf achten, stets hochwertiges Heu nachzuliefern, da es nicht nur isoliert und wärmt, sondern den Nagern auch wichtige Energie liefert.