Koikarpfen: Koizucht und Handel

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Koizucht: Handel mit Koikarpfen


Koikarpfen gehören zu den beliebtesten Teichfischen weltweit und mittlerweile gehen immer mehr Teichbesitzer unter die Hobbyzüchter. Wie die Geschichte der Koizucht aussieht, was man generell über die Vermehrungsbedingungen wissen muss und ob sich die Karpfen als Geldanlage lohnen, erfährst du hier.

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Die gezielte Züchtung gibt es nicht erst seit gestern: Schon vor mehr als 2500 Jahren wurden in Japan farbige Karpfen gezüchtet, die als besonders edel galten. Zusätzlich waren sie ein Symbol für Stärke, da sie als einzige Fische den wilden Jangtsekiang-Fluss mit all seinen Strömungen und Wasserfällen hochschwimmen konnten. Koikarpfen können bei guter Haltung bis zu 80 Jahre alt werden und eine Länge von rund 1 m erreichen.

Jedoch wird der Koi heute nicht nur unheimlich gerne im eigenen Teich gehalten. Auch Nichtprofis verwenden die sogenannte „Perle der Fischzucht“ immer öfter zu Zuchtzwecken. Mittlerweile gibt es rund 400.00 eingetragene Koizüchter, die die aufgezogenen Fische weiterverkaufen, sobald sie groß genug sind. Mit genügend Fachwissen und der richtigen Jungtierauswahl kann sich aus der Koizucht ein gewinnbringendes Geschäft entwickeln. Trotzdem bleiben die Japaner die renommiertesten und besten Koi-Züchter, weshalb auch weiterhin der Import von japanischen Jungtieren boomt. „Gute“ Koikarpfen wechseln bei Auktionen schon mal für 4-, 5 oder sogar 6-stellige Summen den Besitzer.

Der Entschluss steht: Es soll gezüchtet werden

Wer mit der Koizucht Geld verdienen und sie nicht nur hobbymäßig betreiben will, der braucht vor allem Geduld, Geschick, Sorgfalt – und eine große Portion Glück. Letzteres ist vor allem bei der Auswahl der Jungfische („Kate-Koi“) nötig. Generell kann man junge Koikarpfen schon zwischen 100 und 500€ bei professionellen Züchtern erstehen. Diese haben die Tiere häufig direkt aus Japan importiert. Billiger bekommt man sie in Zoohandlungen, doch hier sollte man sich als engagierter Bald-Züchter nicht bedienen. Denn häufig findet man hier Tiere, die von professionellen Züchtern aussortiert und für die Koizucht nicht geeignet befunden worden sind. Natürlich sind diese Fische nicht schlecht, sie eignen sich aufgrund ihrer Charakteristika lediglich nicht so gut für die Zucht.

Kommen wir zurück zum Import aus Japan. Will man auf dieses Angebot zurückkommen, sucht man sich online über den Zwischenhändler einen Koi aus. Dieser kommt dann mit der nächsten Lieferung aus Japan nach Deutschland. Das praktische hierbei ist natürlich die Erfahrung des Importeurs, der sich um den artgerechten Transport und sämtliche Einfuhrformalitäten kümmert. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, sich vor Ort einen Fisch auszusuchen. Hier eignet sich am besten das Jahresende, da in den letzten zwei Monaten bei den dortigen Züchtern die Auswahl und Aussortierung der Jungfische stattfindet. Wenn du dich nun entschließt, im Ausland einen Fisch zu kaufen, dann solltest du unbedingt darauf achten, alle notwendigen Formulare bei dir zu haben. Dazu gehören beispielsweise die Herkunftsurkunde, alle nötigen Zollpapiere und eine nachgewiesene Untersuchung durch einen Tierarzt vor Ort.

Profis raten übrigens davon ab, Koikarpfen konkret als Geldanlage zu züchten und einzusetzen. Es handelt sich immerhin um sehr empfindliche Lebewesen – dafür kann zu viel schief gehen.

Kriterien für eine erfolgreiche Koizucht

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Koizucht differenzieren sich stark zur Haltung eines „normalen“ Koikarpfens. Die Zucht birgt einen höheren zeitlichen Aufwand und ist darüber hinaus mit weiteren Kosten verbunden. Generell kannst du auch schon im Einsteigerbereich als Züchter rund einen Euro Bau- und Materialkosten pro Liter Wasser einkalkulieren.

Benötigt wird zuallererst ein großer Teich mit mindestens 15000l Volumen und 2m Tiefe, damit die Koi genug Platz zum Schwimmen, Entspannen und Überwintern haben. Zusätzlich sollte die Wassertemperatur konstant zwischen 20 und 25 Grad liegen. Denn bei dieser Wassertemperatur fühlen sich die Fische am wohlsten. Darüber hinaus ist eine gut funktionierende Filterung Pflicht. Damit die Koi gesund bleiben, solltest du dementsprechend die Wasserwerte regelmäßig testen. Als zusätzliche Punkte fallen dann noch ein geeignetes Futter und natürlich der Schutz vor Fressfeinden wie Katze, Reiher und Co. an.
Ein häufiges Problem der Koizucht ist die Empfindsamkeit der Tiere. Stimmen bestimmte Haltungsbedingungen nicht, sind sie mitunter sehr anfällig für bakterielle Infektionen oder Keime. Am meisten gefürchtet ist hier das Koi-Herpes-Virus: Es ist hoch infektiös und gefährlich. Deshalb handelt es sich dabei um eine anzeigepflichtige Tierseuche. Tiere aus einem betroffenen Bestand dürfen nicht mehr abgegeben werden.

Der Handel mit Koikarpfen

Wenn man nun unter die Koizüchter gegangen ist oder sich einfach mal bei Profis über die ganze Zuchtthematik informieren will, lohnt sich ein Besuch von Messen. Hier bekommt man Ratschläge und Tipps aus erster Hand und kann das ein oder andere dazulernen, zum Beispiel, was ein Koi überhaupt haben muss, um „gut für die Zucht“ zu sein.

Wie viel ein Koi dabei Wert ist, entscheidet sich vor allem an drei Faktoren: Der Färbung, dem Körperbau und der Qualität der Haut. Zeigt dein Koi gute Ergebnisse, kann es gut sein, dass sich der gebotene Preis auf Auktionen rapide in die Höhe schraubt. Werte zwischen 5000 und 15000 Euro sind dann keine Seltenheit.

Natürlich kann man auf einer solchen Messe nicht nur verkaufen, sondern auch kaufen. Einsteiger auf diesem Gebiet sollten jedoch nicht auf sofortige Glückstreffer hoffen. Direkt einen Koi zu erwerben, der später mal zehntausende Euros einbringen wird, ist eher unwahrscheinlich. Das Auswählen der Jungtiere erfordert dabei ebenso viel Geschick, wie die Koizucht. Denn immerhin baut die Hobbyzucht auf den ausgesuchten Fischen auf. Manche Faktoren oder Veranlagungen kann man dabei direkt am Jungtier erkennen, alles andere ist und bleibt Gefühlssache. So kommt es auch häufig vor, dass erfahrene Koiprofis Jungtiere kaufen, die „nach gar nicht viel aussehen“. Diese entwickeln sich dann allerdings in späteren Jahren zu wahren Prachtstücken. Der Schlüssel ist hier jahrelange Erfahrung und ein geschulter Blick des Züchters. Andere Züchter gehen unterschiedlich vor, kaufen Unmengen an Jungfischen und setzen darauf, dass ein besonders wertvolles Exemplar darunter ist.

Im Endeffekt bleibt es aber für alle Hobbyzüchter dabei, dass Koikarpfen eine Bereicherung für jeden Gartenteich sind – egal, ob sie nur ein paar hundert Euro oder zehn Mal so viel wert sind. Und dass das Koifieber einen nicht mehr so schnell loslässt, wenn es einen erst mal gepackt hat, ist auch allgemein bekannt.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Koi Arten sagt:

    Ein wirklicher interessanter Artikel !

    1. ZooRoyal sagt:

      Vielen Dank! 🙂

  2. Koi Arten sagt:

    Das ist mal ei toller Bericht. Den kann ich nur voll zustimmen. Der Hobby Züchter sollte immer bedenken was er mit den ganzen kleinen Koi machen will die er bekommt. Alle Koi Varietäten und Koi Arten kann er ja nicht in seinem Teich behalten, und ob er Sie alle bei Ebay Kleinanzeigen und Co. los wird ist auch so eine Sache.

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