Tipps zur alternativen Fischfütterung

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Alternative Fischfütterung

Es gibt mittlerweile immer mehr Teichbesitzer, die anfangen, ihre Fische alternativ zu ernähren, d.h. nicht mit herkömmlichem Futter aus dem Laden. Stattdessen wird auf heimische Insekten zurückgegriffen, die du mit ein bisschen Geschick auch selber züchten kannst. Wir informieren dich hier über die Vor- und Nachteile verschiedener Arten der Fischfütterung.

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Alternative Fischfütterung

Es geht also darum, wie man Fische – außer mit Stick-/Flocken- oder Granulatfutter – sonst ernähren kann. Hier denkst du vielleicht zuerst an Insekten: Immerhin ernähren sich viele Fische auch in ihrer natürlichen Umgebung von Kleinlebewesen, die im oder am Wasser leben und so von ihnen erbeutet werden können. Diese Art der Fütterung ist natürlich auch im Gartenteich möglich, jedoch ist wegen der künstlichen Teich(-Rand)-Bepflanzung oft nicht der geeignete Lebensraum für diese Tierchen vorhanden. Man muss sie also selber beschaffen. Im Folgenden erfährst du alles über die bekanntesten Futterinsekten für Gartenteichfische.

Schwarze Mückenlarven: Die Jungen der Stechmücke

Schwarze Mückenlarven liefern eine gute Nährstoffzusammensetzung und eignen sich gut für den Einsatz im eigenen Teich. Du kriegst sie ganzjährig in Zoofachhandlungen als Frostfutter oder in getrocknetem Zustand. Bei diesen Varianten sind allerdings die wertvollen Nährstoffe nie zur Gänze erhalten. Deshalb ist die Lebendfütterung ideal. Diese hat zum Vorteil, dass die schnell schwimmenden Larven die Fische fordern und zur Bewegung animieren. Du kannst die Larven in den Sommermonaten in diversen stehenden oder langsam fließenden Gewässern finden; besonders ergiebig sind auch Regentonnen oder Gartengießkannen.

Rote Mückenlarven: Die Jungen der Zuckmücken

Auch diese Mückenlarven kriegt man in allen drei Formen: Lebend, gefroren oder als Trockenfutter. Ganzjährig bekommt man sie wieder im Zoofachhandel oder auch in Tümpeln. Ursprünglich sind diese Larven eher umstritten für die Fischfütterung, denn ihre Fußklauen und Teile des Kieferapparates sind sehr kräftig und können Verletzungen verursachen. Darüber hinaus nehmen sie Schadstoffe von den Gewässern auf, aus denen sie kommen. Das kann mitunter schädlich für die Fische sein. Ideal ist es deshalb, wenn man sich selbst von der Qualität der Gewässer überzeugt und die Larven selber fängt. Sie sind außerdem nicht übermäßig fetthaltig, wie es manchmal beschrieben ist. Ihre Fette sind vielmehr gut verdaulich. Aufpassen bei Frostfutter: Oft lässt die Qualität zu wünschen übrig.

Wasserflöhe

Diese Tierchen, die auch Daphnien genannt werden, sind auch bei Aquarianern relativ bekannt. Auch sie gibt es in den drei gängigen Varianten, empfohlen wird die Lebendfütterung und an zweiter Stelle die Frostvariante. Bei der getrockneten Variante fehlen einfach die wertvollen Inhaltsstoffe. Die Tiere an sich sind zwar nicht besonders nährstoffreich, liefern aber wichtige Ballaststoffe, was vor allem bei Jungfischen wichtig ist. Auch ist eine Überfütterung nicht möglich, da sie einen idealen Nährstoffgehalt besitzen.

Wasserflöhe kannst du im Zoofachhandel erwerben, doch bereits mit wenig Aufwand ist die eigene Zucht im Haus ganzjährig möglich. Alles was du brauchst sind ein paar Wasserflöhe, Wasser, in dem sich nach ein paar Tagen Algen bilden, ab und zu Trockenhefe als Nahrung und Temperaturen zwischen 18° und 25°C.

Tubifex

Diese Schlammröhrenwürmer werden von den meisten Fischen als Nahrung geliebt, weil sie auch natürlicher Futterbestandteil vieler Fische sind. Am besten verfütterst du sie lebend. Du kannst sie aber auch als Frostfutter im Handel bekommen. Es gibt bei der Fischfütterung mit Tubifex jedoch ein Problem und das hängt mit ihrem Lebensraum zusammen. Sie leben im Grundschlamm von Gewässern, doch gerade der ist oft schadstoffbelastet. So kommen auch die Würmer an diese Schadstoffe und transportieren sie mitunter in deinen Teich oder schlimmer noch in deine Fische. Auch hier bietet sich also eine Eigenzucht an, jedoch ist die nicht so einfach wie bei Wasserflöhen. Das Wasser kippt hier schneller und Fäulnis droht, außerdem ist die Geruchsbelästigung größer.

Wasserasseln

Diese Tierchen, die unseren Hausasseln vom Aussehen her stark ähneln, sind nicht im Handel erhältlich. Sie besitzen einen Nährwert, der vergleichbar mit dem von Daphnien ist, und sind deshalb als Nahrung gut geeignet. Auch in der Natur werden sie gern gefressen und sind beispielsweise häufiger Nahrungsbestandteil von Karpfenfischen. Da man sie nicht kaufen kann, bleibt nur der Wildfang oder die eigene Zucht zuhause.

Enchyträen

Zuletzt nun zu einem Tier, das nicht im Wasser lebt. Diese Würmer sind ebenso wenig wie Wasserasseln im Handel zu erwerben: Eine eigene Zucht ist nötig. Das gelingt am besten in einer Futterkiste, denn die Würmer leben im Erdboden. Überwiegend findet man sie in Moor- oder Waldböden. Diese Bodenverhältnisse solltest du für eine erfolgreiche Zucht nachahmen. Die Würmer sollten jedoch nicht zu oft gefüttert werden, da sie einen hohen Fettgehalt besitzen.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Rita sagt:

    Muss man den Sterlet im Winter im Gartenteich füttern?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Rita,

      Störe kommen i.d.R. aus sehr kalten Gewässern und sind Dauerschwimmer, da sie durch die nur sehr schwache Kiemeneigenbewegung nicht ausreichend Wasser durch die Kiemen pumpen können. Somit bewegen sie sich auch bei unter 4°C Wassertemperatur recht viel, um nicht zu ersticken. Der Fettgehalt sollte deswegen eher recht hoch sein.
      Solange die Störe Futter aufnehmen sollte man diese unbedingt füttern. Wenn der Filter jedoch zum Schutz vor Frost bereits deaktiviert ist, sollte man hin und wieder die Wasserwerte prüfen, da der Stickstoffgehalt sonst steigen könnte.

      Liebe Grüße,
      dein ZooRoyal Team

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