Paul & Sam: Brothers in Arms

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Paul und Sam

Nach langen Jahren ohne eine Fellnase an meiner Seite war an einem Samstag im Mai 2018 endlich der Tag gekommen, wo ich mich auf den Weg machen durfte, meine(n) neuen Mitbewohner kennen zu lernen.

Tierheimbesuch

Ich habe mich bewusst für ein Tier aus dem Tierheim entschieden, denn dort warten einsame Herzen, die sich eigentlich nur ein schönes warmes Zuhause wünschen und geliebt werden wollen.
Dort angekommen haben mich neugierige Augen genau gemustert und unzählige Schnurrbarthaare jede noch so kleinste Bewegung von mir genauestens wahrgenommen.

Die liebe Dame dort hat mir angeboten, mich in aller Ruhe umzusehen und die Fellnasen kennenzulernen.

Das letzte Zimmer auf meiner kleinen Reise dort war der Balkon und dort saßen sie, die Brüder Paul und Sam. Zwei rote Kater, die mich ab der ersten Sekunde fordernd anschauten. Paul kam sofort angeschmust und wollte spielen und kuscheln und es war es wollte er sagen „Hallo ich bin Paul und ich habe dich gerade ausgesucht, bei dir fortan zu wohnen“. Sam war nicht so mutig und saß in seiner Höhle, eng an die Wand gedrückt und schaute mich mit großen Augen an. Leise habe ich mit ihm gesprochen und dann hat er sogar angefangen zu schnurren und sogar ein kleines Katzenlächeln konnte ich ihm entlocken, aber raus wollte er, trotz Aufforderung durch seinen Bruder, trotzdem lieber erst mal nicht. In diesem Moment war mir eigentlich schon klar, dass aus uns dreien fortan unsere neue Wohngemeinschaft werden würde und es war um mich geschehen.

Was zusammen gehört, findet zusammen

Die nette Dame erzählte mir, dass Sam sich gar nicht wohl fühlen würde und auch nicht essen möchte, denn sein Frauchen ist zu krank um sich weiter um ihn und seinen Bruder Paul zu kümmern und deshalb wären sie nun hier und auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Sie erzählte weiter, dass sie gerne beiden Brüder zusammen ein neues Zuhause schenken würde, da sie sehr aneinander hängen und zusammen kuscheln und schlafen und jede Minute des Tages zusammen sind. Aber es habe sich in den letzten Tagen bei einem Besuch beim Tierarzt herausgestellt, dass Paul einen Herzklappenfehler hat und Tabletten nehmen muss, sie sich aber leider auch bewusst ist, trotz der Herzlichkeit und der tollen Eigenschaften dieses süßen Katers, dass viele diese Verantwortung und Kostenbelastung nicht tragen wollen und es ihr schon Sorgen bereitet, ob er ein neues Zuhause findet, besonders eines, wo auch genau darauf geachtet wird, dass Paul seine Medikamente regelmäßig und pünktlich bekommt. Paul wich während dieser Worte nicht von meiner Seite, als ob er genau verstehen würde, was gesprochen wird und schaute mir mit seinen großen grünen Augen direkt in die Seele, so kam es mir in diesem Moment zumindest vor. Und genau in diesem Moment wusste ich warum das Schicksal mich heute, an diesem sonnigen Tag auf diesen Balkon, zu diesen wundervollen Geschöpfen geschickt hat, denn auch ich habe einen Herzklappenfehler, wurde schon zwei Mal am offenen Herzen operiert und weiß wie wichtig es ist, auf sich zu achten und regelmäßig von einem Arzt alles kontrollieren zu lassen.

Paul und Sam

Und es kam wie, es das Schicksal wollte, noch am selben Abend sind die beiden nicht nur in meine Wohnung, sondern vor allem in mein Herz gezogen. Sam war seit er seine kleinen Pfötchen das erste Mal auf seinen neuen heimischen Boden setzte nicht mehr ängstlich und beide inspizierten neugierig ihr neues Zuhause. Nach einem ausgiebigen Abendessen und jeder Menge Streicheleinheiten durften dann beide auch die erste Nacht ausnahmsweise ganz dicht an mir in meinem Bett verbringen, wo beide dicht an dicht gekuschelt ihre ersten Träume im neuen Zuhause erleben durften.

Seit diesem Tag sind wir drei unzertrennlich und irgendwie bin ich auch der festen Überzeugung, dass beide sehr dankbar dafür sind, dass das Schicksal uns im richtigen Moment zusammengeführt hat.

Ein Tier abzulehnen, weil es krank und vielleicht in den Augen mancher Menschen nicht perfekt ist, käme für mich nie in Frage, denn der Wert des Lebens ist in meinen Augen ein anderer. Aber einen Gefährten zu finden, der das gleiche Schicksal teilt, ist wie ein kleines Wunder, ein magischer Moment und ich bin sehr dankbar, dass die beiden nun ein Teil meines Lebens sind.

Schon heute weiß ich, dass eines Tages der Tag kommen wird, an dem Pauls Herzklappe nicht mehr arbeiten wird, und eine Operation ist bei Fellnasen leider nicht möglich ist. Dann ist es unausweichlich, dass ich die Entscheidung treffen muss, Abschied zu nehmen. Ein Gedanke der mir heute schon Angst macht, aber der mir jeden Tag auch bewusst macht, die Momente zusammen zu genießen, inne zu halten, jedes Schnurren und jedes Schmusen zu genießen, den einen oder anderen Wunsch nach einem extra Leckerli zu gewähren, die Hektik des Tages zurück zu lassen und dankbar für jede gemeinsame Sekunde zu sein.


Das gesamte Team ZooRoyal bedankt sich herzlich bei Daniela und Sascha G. für diesen schönen Beitrag zum Thema: Gemeinsam Wohlfühlen.


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