Winterschlaf: Vorbereitungen und Tipps

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Winterschlaf von Reptilien: Terrarium im Winter

Bevor Reptilien in den entspannenden Winterschlaf einschlummern können, solltest du als Besitzer einige Vorkehrungen für die Winterruhe deines Pfleglings treffen. Erfahre deshalb hier, welche Vorbereitungen vonnöten sind, damit dein Liebling traumhafte Erholung finden kann.

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Wechselwarme Regulierung

Nahezu alle Reptilien besitzen eine wechselwarme Körperregulierung, das heißt, sie sind von der Umgebungstemperatur abhängig und können keine eigene Wärme durch z.B. Muskelkontraktion produzieren. Auch ist es ihnen nicht möglich zu schwitzen oder anderweitig Kühlung für den Körper zu schaffen. Der Jahresrhythmus steuert den gesamten Biozyklus von Reptilien und beeinflusst das Fressverhalten, die Brutbereitschaft, das Wachstum und den Stoffwechsel.

Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit

Im Terrarium ist unser Pflegling natürlich vollkommen von uns abhängig. Wenn wir nicht darauf achten, dass zur richtigen Zeit die richtigen Maßnahmen in Bezug auf Helligkeit und Temperatur getroffen werden, ist die Gesundheit des Tieres gefährdet – auch wenn Folgeerkrankungen mit einer Latenzzeit von mehreren Wochen erst erkannt werden können. Es ist auch nicht möglich, den Biorhythmus komplett zu verändern, da die Tiere eine innere Uhr besitzen, die durch Parameter wie Mondphasen, Gravitation, Sonnenlicht etc. beeinflusst werden. Auch wenn im gesamten Jahr die Temperatur und die Helligkeit konstant gehalten werden würden, finge der Pflegling spätestens zur frühen Winterzeit an, sich auf eine Kälteruhe vorzubereiten. Erkennbar ist es, wenn das Fressverhalten abnimmt, die Tiere den Tag sehr inaktiv in kühleren Temperaturzonen verbringen oder sich in den Boden graben um dort zu ruhen. Um ihnen das natürliche Winterverhalten zu ermöglichen, sollten folgende Tipps beachtet werden – so geben wir den Tieren klimatechnische Hilfestellung für ein gesundes und artgerechtes Leben.

Winter im Herbst

Der Winter fängt bereits im Herbst an! Sobald wir merken, dass die Tage wieder merkbar kürzer werden und die Sonne flacher steht, sollten wir diesen Zustand im Terrarium kopieren. Das gelingt zum Beispiel dadurch, dass wir die Beleuchtungszeit wöchentlich um jeweils 30 Minuten morgens und 30 Minuten abends verkürzen und die Zeitschaltuhr anpassen. Wenn mehrere unterschiedlich starke Wärmestrahler verbaut sind, sollten die schwächsten abgeschaltet werden, sobald die Gesamtbeleuchtungszeit 6 Stunden erreicht hat. Spätestens im Dezember sollte nur noch mit 30% der normalen Kraft beleuchtet und beheizt werden. Auf Heizungen im Bodengrund durch Wärmematten und Heizkabel sollte dann vollkommen verzichtet werden.

Bodenpflege

Es empfiehlt sich, das Bodensubstrat vor dem Herbst noch mal zu reinigen oder gegebenenfalls komplett zu erneuern, um langsames Faulen von Kot- und Futterresten während des Winters zu verhindern.

Der Speiseplan

Die Fütterung sollte ebenfalls peu à peu reduziert, jedoch zunehmend mit konzentrierten Vitaminen angereichert werden. Wenn es im Terrarium kühler wird, nimmt auch die Aktivität der Verdauung ab. Sehr proteinreiche Nahrung ist dabei eher hinderlich. Fette Maden, Raupen etc. sollten vermieden werden; Heimchen und Grillen empfehlen sich eher, um ein Verdauungsstau zu verhindern.

Ein letzter Check

Bevor der absolute Winterschlaf begonnen hat, ist es ratsam, eine Kotprobe auf das Vorhandensein von Darmparasiten zu testen. Der Handel bietet dazu Sets an, mit denen ein Abstrich genommen werden kann und mittels Postweg an ein Institut versendet wird. Versand und Ergebnis der parasitologischen Untersuchung sind dann schon im Preis inklusive. Die andere Variante wäre der vorbeugende Besuch bei einem Fachtierarzt. Auch dieser kann das Tier auf Darmparasiten untersuchen. Blieben diese während des Winters unbemerkt im Darm des Tieres, können sie sich im immunabwehrgeschwächten Organismus breitmachen und unnötig Energie des Tieres verbrauchen. Ein frühzeitiges Sterben kann in schweren Fällen die Folge sein.

Das Winterquartier

Ist ein dunkler und kühler Kellerraum vorhanden, kann dieser für z.B. Landschildkröten als Winterquartier dienen. Welche einzelnen Überwinterungsanforderungen das jeweilige Tier hat, solltest du im Einzelnen in Erfahrung bringen. Dein Fachverkäufer im Zoohandel sollte dir kompetente Informationen bieten, auch das Web ist als Informationsquelle bestens geeignet. Die Dauer der Winterruhe ist sowohl von Tierart zu Tierart als auch von Individuum zu Individuum unterschiedlich. Hier ist eine genaue Beobachtung gefragt.

Jungtiere

Bei sehr jungen Tieren solltest du den Winterschlaf eher flach und kurz halten, denn sie sind gegenüber Parasiten und Erkrankungen anfälliger als Tiere, die bereits älter als zwei Jahre sind. Aber auch diese Regelung ist recht unterschiedlich. Ein Chamäleon mit einer Lebenserwartung von drei bis fünf Jahren ist natürlich deutlich schneller erwachsen als eine Schlange, die erst mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif wird.

Winterschlaf ist gesund

Insgesamt verlängert ein vernünftiger und gesunder Winterschlaf die Lebenszeit der Reptilien und fördert die artgerechte Pflege der Exoten. Sie werden es dir danken.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Nico sagt:

    Ein sehr lesenswerter Beitrag.
    Ich finde es ziemlich hilfreich etwas über die Winterruhe zu erfahren, weil man doch einiges verkehrt machen kann wenn man sich nicht informiert.
    Meine Bartis treten jetzt dann auch ihre Winterruhe an. 🙂

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Nico,
      vielen Dank für dein Lob! Wir freuen uns, dass wir dir weiterhelfen konnten und wünschen deinen „Bartis“ eine angenehme Winterruhe.

      Liebe Grüße,
      dein ZooRoyal Team

  2. Harald sagt:

    Ein schöner Artikel. Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass auch darauf geachtet werden sollte, dass keine Futtertiere im Terrarium verbleiben. Gerade bei Grillen und Heuschrecken kann das zu Problemen führen:

    Zitat:

    „Vor Beginn der Winterruhe sollte zudem besonders darauf geachtet werden, dass sich keinerlei Futtertiere mehr im Terrarium befinden. Halter beobachteten bereits mehrfach, dass ausgehungerte Futtertiere wie Heuschrecken oder Heimchen, schlafende Tiere angehen und diesen Wunden zufügen.“

    (http://zwergbartagamen-ratgeber.de/die-zwergbartagame/gesundheit)

    Ebenfalls wichtig ist, dass z.B. bei Pogona vitticeps und Pogona henrylawsoni auch während der Ruhe ständig frisches und sauberes Wasser zur Verfügung stehen sollte.

  3. Rico sagt:

    Hallo vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen bin halt etwas wie so ein hellikopter Papa aber besser als garnicht uns zwar geht es darum habe unseren Jack also ein jämi cameleön Männchen in ei er Notlage bekommen keiner konnte mir sagen wie alt er ist jetzt habe ich wichtige Fragen dabei wo ich mir jegliche art von Lektüre bevor er zu uns kam durchgelesen habe nur menschliche Devisen sind immer besser wie sieht die winterruhe aus beim cameleön ihr dürft mir auch per WhatsApp schreiben würde mir auch besser gefallen den kann ich euch fotos schicken den habe angst das irgendwas ist hiermal meine nummer bitte um hilfe danke 017640716551

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