Haltung von Frettchen: Tierisch anspruchsvoll

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Bei der Haltung von Frettchen musst du einige Feinheiten berücksichtigen. Insbesondere die Gestaltung einer artgerechten und sicheren Umgebung ist nicht so einfach. Erfahre hier, wie du den Felltierchen ein sicheres Zuhause schaffst und was du bei der Haltung allgemein beachten solltest.

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Keine klassischen Kleintiere

Die kleinen Fleischfresser benötigen jede Menge Platz, viel Bewegung und körperliche Auslastung. Laut Tierschutzgesetz sollte das Gehege bei zwei Frettchen keinesfalls kleiner als zwei Quadratmeter sein. Auch dürfen die aktiven Tierchen niemals in einem handelsüblichen Kleintierkäfig gehalten werden. Am besten eignet sich ein eigenes Zimmer, das den kleinen Mitbewohnern ausreichend Freilauf bietet. Der Käfig der quirligen Vierbeiner sollte so groß wie möglich sein, über mehrere Ebenen verfügen und abwechslungsreich eingerichtet sein.

Augen auf beim Käfig-Kauf

Empfehlenswert sind Gehege der Marke Eigenbau. Wer jedoch nicht über das nötige handwerkliche Geschick verfügt und den Tieren keinen eigenen Raum bieten kann, der sollte bei der Anschaffung einer Frettchen-Unterkunft vorsichtig sein. Für die Haltung von Frettchen braucht man viel Platz und die meisten vorgesehenen Gehege sind schlichtweg zu klein. Empfehlenswert sind große Kaninchenställe, die mit einem Freilaufgehege verbunden sind. Diese bieten den kleinen Flitzern viel Platz zum Austoben und gleichzeitig eine Rückzugsmöglichkeit für die benötigten knapp 20 Stunden Schlaf am Tag.

Ein Frettchen kommt selten allein

Die geselligen Tiere benötigen zwingend Artgenossen. Sie lieben es, untereinander zu kuscheln und zu toben. Die Haltung von Frettchen sollte nur in einer Gruppe von mindestens 2-3 Tieren stattfinden. Sofern du genügend Zeit und Platz hast und über ausreichende finanzielle Mittel verfügst, sind nach oben beinahe keine Grenzen gesetzt. Natürlich können Tierarztbesuche je nach Frettchen-Anzahl richtig teuer werden! Eine Anschaffung der liebenswerten Fellnasen sollte also auch aus finanzieller Perspektive ausgiebig durchdacht werden.

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Gourmets auf vier Beinen

Frettchen sind in der Anschaffung nicht allzu teuer. Auf den Geldbeutel schlägt hingegen die Ernährung. Die kleinen Fellnasen haben andere Essgewohnheiten als beispielsweise Meerschweinchen oder Kaninchen. Auf der Wunschliste stehen nicht etwa Stroh oder Salat, sondern vielmehr saftige Fleischstücke. Abgesehen von Schweinefleisch, welches aufgrund möglicher Krankheitserreger niemals ungekocht verfüttert werden darf, gehören zu einer deftigen Frettchen-Mahlzeit neben rohem Rind und Hase auch Leckereien vom Huhn. Hochwertiges Katzenfutter mit einem hohen Anteil an Fleisch kann ebenfalls in den Speiseplan aufgenommen werden. Allgemein solltest du dafür Sorge tragen, dass deinen Frettchen rund um die Uhr etwas zu Fressen zur Verfügung steht. Aufgrund der besonders schnellen Verdauung verspüren sie beinahe ganztätig einen großen Hunger. Um deinen Lieblingen eine besonders ausgewogene Ernährung zu bieten, solltest du auch tote Futterküken aus dem Fachhandel, Gemüse, Eier und Vitaminpasten in Erwägung ziehen.

Haltung von Frettchen: Eine sichere Umgebung ist Pflicht

Damit keine Unfälle passieren oder die Frettchen ausbüxen, müssen die Wohnung und/oder das Außengehege ausreichend gesichert werden. Obacht gilt insbesondere bei Türen, Fenstern und Balkonen. Diese laden zu größeren Erkundungstouren ein und können mitunter auch zu lebensgefährlichen Situationen führen. Vor allem gekippte Fenster weisen ein hohes Gefahrenpotenzial auf.

Auch kleine Löcher und Ritzen sollten für die Vierbeiner nicht zugänglich sein. Unter Umständen können die wagemutigen Tierchen in diesen steckenbleiben. Zerbrechliches Inventar sollte ebenfalls nicht in unmittelbarer Reichweite der Vierbeiner stehen. Bedenke zudem, dass die flinken Fellnasen aus dem Stand ca. 80 cm hoch und ca. 160 cm weit springen können.

Besonderen Gefallen finden die Strolche auch daran, in Blumenerde herumzuwühlen. Binnen weniger Minuten können sie deine Wohnung in ein ungepflegtes Blumenbeet verwandeln. Die entsprechenden Pflanzen sollten dementsprechend in unerreichbarer Höhe stehen. Tabu sollte selbstverständlich auch der Zugang zu Arznei- und Putzmitteln sein. Vor dem Anschalten des Trockners, der Waschmaschine und anderen elektronischen Geräten ist ebenfalls Vorsicht geboten.

Die passende Einrichtung

Nachdem du die Wohnung ausreichend gesichert hast, solltest du dich um passende Beschäftigungsmöglichkeiten bemühen. Standardmäßiges Katzenspielzeug, Buddelkisten mit Bällen und Laub sind dazu bestens geeignet. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Frettchen nicht in Kontakt mit verschluckbaren Einzelteilen kommen. Auch Drainageröhren bieten viel Spaß und Abwechslung. Hängematten, Decken, Katzen- und Hundebetten eignen sich darüber hinaus hervorragend als kuschelige Schlafplätze.

Pflege und Hygiene sind unerlässlich

Das Gehege der drolligen Vierbeiner sollte täglich gereinigt werden. Auch die Krallen müssen regelmäßig gestutzt werden. Dabei solltest du darauf achten, dass du nicht zu knapp vor den Blutgefäßen ansetzt. Empfohlen wird die Verwendung eines einfachen Nagelknipsers oder einer Krallenschere für Kaninchen. Die Frettchen lassen das Schneiden zumeist problemlos über sich ergehen. Auch die Ohren müssen hin und wieder gereinigt werden. Sollte sich das Tierchen öfters an diesen kratzen, dann musst du umgehend den Tierarzt aufsuchen. Ein möglicher Ohrmilbenbefall ist eine sehr unangenehme Angelegenheit! Zähne und Zahnfleisch sind ebenfalls pflegebedürftig. Im hohen Alter tritt des Öfteren Zahnstein auf, der zu einer schmerzhaften Entzündung des Zahnfleisches führen kann.

Frettchen sind keine Kuscheltiere

Die Haltung der quirligen Vierbeiner ist nicht gerade unkompliziert. Bevor du dir ein Frettchen anschaffst, solltest du dir dessen bewusst sein. Die Unterhaltskosten können mächtig auf den Geldbeutel schlagen. Die Fleischfresser benötigen qualitativ hochwertige Mahlzeiten und verspeisen große Mengen. Auch ein geeignetes Gehege hat seinen Preis. Die aktiven Tierchen benötigen viel Platz zum Rennen, Verstecken und Spielen. Wenn du der großen Verantwortung gewachsen bist und genügend Zeit zur Verfügung hast, dann wirst du mit den tierischen Mitbewohnern eine Menge Spaß haben!

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