Maltipoo im Rasseportrait

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Maltipoo Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Maltipoo aus?

Der Maltipoo ist ein Kleinhund, ein netter kleiner Begleiter, der sich auch in einer Stadtwohnung wohlfühlt. Er ist der Mix eines reinrassigen Maltesers mit einem reinrassigen Zwerg- oder Toy-Pudel. Seine Figur und sein Fell repräsentieren die beiden Ausgangsrassen. Meist ist es eine eher zufällige Mischung aus dem mittellangen, eher welligen Haar des Maltesers und dem lockigen, kurzen des Pudels. Das ergibt sich, weil viele Maltipoo-Züchter mit schon „gemixten“ Elterntieren arbeiten, also so genannten F2 bis Fx-Generationen. Von der Genetik her sind dann Vorteile und Berechenbarkeit einer Kreuzung hin. Diese sind nur unmittelbar bei Kreuzung der Ausgangsrassen vorhanden („Heterososeffekt“). Hier also eines reinrassigen Pudels mit einem reinrassigen Malteser. Dasselbe gilt für die Berechenbarkeit der Farben. Hier reicht das Spektrum in der Praxis von weiß bis schwarz. Auch was die Größe angeht, sehen wir eine extreme Spanne. Dem Maltipoo wird zuweilen zugeschrieben, ein Hund für Allergiker zu sein. Das wird mit dem Erbe des Pudels in seinem Blut respektive dessen Haaren erklärt. Pudel haaren tatsächlich weniger als andere Hunde, da sie keinen Wechsel zwischen Sommer- und Winterfell haben. Es ist allerdings schon fraglich, warum sich genau diese Eigenschaft beim Mischling durchsetzen soll, wo nicht einmal dessen Fellbeschaffenheit und -farbe zuverlässig vorhersagbar ist. Es gibt zudem keinen belastbaren Beleg für eine angebliche Allergikertauglichkeit des Maltipoos.

Wie groß ist ein Maltipoo?

Der Maltipoo hat eine Widerristhöhe von 20 bis 30 cm bei einem Gewicht zwischen 4 und 10 Kilogramm.

Wie alt wird ein Maltipoo?

Ein Maltipoo aus gesunden Ausgangslinien kann das sehr hohe Alter von 14 Jahren und weit mehr bei guter Fitness erreichen.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Maltipoo?

Der Maltipoo ist – wie seine beiden Ausgangsrassen – ein gelernter Begleiter des Menschen. Anders als die kleinen Terrier, die erst in jüngerer Vergangenheit von ausgemachten Arbeitshunden zu Begleitern umgeschult wurden, kennen Malteser wie Zwergpudel die Aufgaben als Gesellschafts- und Begleithund bereits seit tausenden Jahren. Warum sollte das bei einer Kreuzung dieser beiden anders (oder besser) sein? Der Maltipoo hat keine Ecken und Kanten, die seine Passion, seiner Familie Freude zu bereiten, einschränken könnten. Er will für und mit seinen Menschen leben. Der putzige Hund ist ein cleveres, neugieriges und intelligentes Kerlchen, das immer wieder überrascht und uns zum Schmunzeln bringt. Auch sollte man die Geschicklichkeit dieser Hunde nicht unterschätzen. Trotzdem dürfte er nicht überaktiv oder gar nervös sein. Maltipoos sollten sehr gelehrig sein. Sie haben ein fröhliches Wesen und sind immer gerne zu einem Spiel aufgelegt.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Maltipoo ursprünglich her?

Der Maltipoo ist laut Definition die Kreuzung eines reinrassigen Malteser mit einem reinrassigen Zwerg- oder zuweilen Toy-Pudel (in der Praxis sieht das allerdings oft anders aus). Der erste Teil seines Namens stammt vom Malteser, der zweite Teil vom „Poodle“. Beide Hunderassen passen sehr gut zusammen. Sie haben eine ähnliche Größe, Körperbau und insbesondere ein gleichartiges Wesen. Die Frage ist, was der Vorteil einer Kreuzung dieser beiden Hunderassen sein soll. Beide Hunderassen sind von Kern her in jeder Hinsicht gesund und machen sich ganz hervorragend als Begleiter – jede auf ihre spezielle Art. Es ist übrigens nach den Regeln der Biologie falsch, hier von „Hybriden“ zu sprechen. Das gilt nur für die Kreuzung zweier verschiedener Arten, etwa von Pferd und Esel (Maultier). Das Problem mit den Designer-Dogs liegt zum einen darin, dass hier ein immer undurchsichtigerer Markt entstanden ist, der unseriösen Vermehrern und Puppy Mills Tür und Tor öffnet. Zum zweiten ist es ein Problem, wenn zwei Rassen gekreuzt werden, die vom Wesen her nicht zusammen passen, etwa ein Beagle und ein Mops (Puggle). Letzteres Problem haben wir beim Maltipoo glücklicherweise nicht. Die beiden passen in jeder Hinsicht gut zusammen. Der Erfinder des Designer Dogs, der Australierer Wally Conrons, hat sich übrigens von dieser Entwicklung distanziert und seine Erfindung als den größten Fehler seines Lebens beschrieben (siehe den Bericht beim Labradoodle). Die Züchter versprechen immer, dass ihre Kreaturen nur die besten Eigenschaften von beiden Elternteilen erben würden. Das ist schlicht ein Marketingargument. Mit derselben Wahrscheinlichkeit kann es genau umgekehrt sein. So kann man beim Maltipoo nicht einmal die Beschaffenheit des Fells exakt vorhersagen. Allerdings ist ein Effekt direkter Kreuzungen von reinrassigen Hunden biologisch gesichert. Man nennt ihn Heterosis. Wenn Vertreter zweier genetisch abgeschlossener Populationen gekreuzt werden, verfügen die Nachkommen der ersten Generation über eine gesteigerte Fitness und Lebenserwartung. Aber eben nur der ersten Generation. Zudem stellt sich immer die Frage: Warum? Soll man den mehr als 360 anerkannten Hunderassen weitere hinzufügen? Für jeden Geschmack gibt es bereits mindestens eine Hunderasse. Und die meisten sind von Wesen und Körper her gesund. Designer-Dogs werden von der FCI oder einem anderen bedeutenden Hundeverband weltweit nicht anerkannt.

Beliebte Mixe

Der originale Maltipoo ist selber ein Mix aus einem reinrassigen Pudel und einem reinrassigen Malteser.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Maltipoo?

Der Maltipoo braucht regelmäßige Pflege seines Fells. Oft muss es getrimmt werden, ein Erbe des Pudels. Es kommt ein wenig darauf an, wie es beschaffen ist, aber hie und da bürsten sollte zwischen dem Trimmen reichen. Ansonsten ist der Maltipoo pflegeleicht.

Gibt es beim Maltipoo rassetypische Krankheiten?

Daten über typische Krankheiten eines Maltipoos sind nicht vorhanden. Es gibt auch keine Daten, wie sich etwa Anlagen für real vorhandene Erbkrankheiten aus einerseits der Malteser-Population und andererseits der Pudel-Population im Kreuzungsprodukt verhalten. Theoretisch ist eine robuste Gesundheit zu erwarten.

Welches Futter ist für einen Maltipoo am besten?

Der Maltipoo stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung.

Aktivitäten

Der Maltipoo ist ein gelernter Begleithund. Wenn das Erbe des Pudels durchschlägt, kannst du ihm sicher einige Kunststücke beibringen.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Maltipoo kaufen?

Willst Du dein Leben mit einem Maltipoo teilen, solltest Du dich lange vor der Anschaffung nach einer seriösen Zuchtstätte umschauen und hier Kontakte knüpfen. Ideal ist, wenn Du einen originalen Mix (F1-Generation) aus einem reinrassigen Pudel und einem reinrassigen Malteser bekommst. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit beiden Elternhunden vor Ort anschauen können. Anbieter, die das verweigern, sind als unseriös einzuschätzen. Bitte kaufe keinen Maltipoo übers Internet, da dort das Risiko besonders groß ist, dass der Welpe von einem – in aller Regel gut getarntem – Hundehändler oder Vermehrer kommt. Dieses Risiko ist bei „Designer-Dogs“ ganz allgemein noch sehr viel größer als eh schon bei offiziellen Rassen der Kleinhunde. Das gilt selbst dann, wenn du ihn nicht per Internet kaufst.

Erziehung und Haltung

Passt ein Maltipoo zu mir?

Der Maltipoo kann sehr gut in der Stadt und in einer Wohnung, auch selbst in einer kleinen Etagenwohnung im höheren Stockwerk, gehalten werden. Natürlich braucht er tägliche Runden draußen, um sich wohlzufühlen und sein ausgeglichenes, freundliches Wesen voll entfalten zu können. Ansonsten ist er sehr anspruchslos, wenn er seine Bezugspersonen hat und ein wenig abwechslungsreiche Beschäftigung. Der Maltipoo ist ein guter Familienhund. Er verträgt sich bestens mit Kindern und ist ein guter Spielpartner, was aber wie immer voraussetzt, dass die Kinder ihn als Partner und nicht als Spielzeug behandeln und seine Rückzugsmöglichkeiten respektieren. Der Maltipoo kann in einer Großstadt problemlos gehalten werden kann, ob Single, jung oder alt, ob Familie groß oder klein. Der Maltipoo braucht keine tägliche Arbeit oder intensive Beschäftigung wie Agility als deren Ersatz, um sich bei seinen Menschen wohl zu fühlen. Der kleine Hund lässt sich sehr gut erziehen. Aber auch er muss erzogen werden. Sein putziges, drolliges, freundliches Wesen lässt allzu schnell übersehen, dass er eine konsequente Führung und Erziehung braucht. Und er nimmt diese Verantwortung durch Herrchen und Frauchen gerne an. Seine hohe Intelligenz und Gelehrigkeit fordern geradezu die konsequente Führung durch seine Menschen, die – wie bei anderen Hunden auch – schon als Welpe beginnen sollte. Das fällt uns bei ihm zuweilen schwer, aber nicht, weil er nicht lernen könnte oder wollte.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Maltipoo ist ein toller Begleiter für die Stadt. Aber das sind Malteser und Zwergpudel mindestens genauso. Fragt sich warum man eine Mischung als neue „Rasse“ in die Welt setzen soll – zumal wenn damit unseriösen Vermehrern ihre schmutzigen Geschäfte noch leichter gemacht werden.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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